
Das Rockfield Festival ging am Samstagabend in seine zweite Runde. Mit einer Mischung aus regionalen und überregionalen Bands wie der Band "Spin My Fate" schrieb der Rasenplatz ein weiteres Stück kleine Musikgeschichte. © Jenny Kahlert
Mit vielen Fotos: Rockfield-Festival bringt den Stadtpark zum Beben
Musik in Ahaus
Was erwartet einen auf dem Rockfield Festival in Ahaus? Neben einem buntgemischten Musikprogramm von vier Bands und „Stagediving“ vor allem ein Abend, den keiner so schnell wieder vergisst.
Noch hochmotiviert vom letzten Jahr starteten Organisatoren Harry Richter, Gonda Nobbe-Elsing und Berthold Elsing zusammen mit Hauptsponsor Matthias Gerl in die Planungen für das zweite Rockfield Festival in der Augenklinik Ahaus Arena am 17. September. Es sollte ein Event der Extraklasse werden.
Kleine Schauer halten das Festival nicht auf
Wären da nicht ein paar Schauer gewesen, so wäre der Start des zweiten Rockfield Festivals perfekt gewesen. Aber für die Organisatoren alles kein Grund zur Panik. „Das ist die letzte Dusche für heute, versprochen“, scherzt Berthold Elsing am Samstagabend, während bereist die ersten Töne vom Soundcheck der Band „Little Nork“ erklingen.
Und tatsächlich: Mit Eröffnungsansprache von Harry Richter klärt sich der Himmel plötzlich auf, die Wolken ziehen davon.

Organisatoren Harry Richter, Gonda Nobbe-Elsing und Berthold Elsing wollen auch im nächsten Jahr den Fußballplatz wieder in ein "Rockfield" verwandeln. © Jenny Kahlert
Obwohl sich der Vorverkauf eher schleppend hingezogen hatte, sammeln sich die ersten mit Regenschirmen ausgestatteten Besucher vor der aufgebauten Bühne auf dem Fußballplatz im Stadtpark. „Little Nork“ eröffnet das Open-Air-Festival, wobei auch so mancher textsicherer Fan zu hören ist.
Bunt gemischtes Programm
Unter Applaus und Rufen nach Zugaben geht die Gruppe später von der Bühne, ehe die „Analogue Birds“, gefolgt von „Tricklebolt“ und „Spin My Fate“ ihren Auftritt haben.
Der Hauptact des Abends ist eine der erfolgreichsten Band der der Neue-deutschen-Welle und damit ein Klassiker aus den 70-Jahren: „Extrabreit“ aus Hagen wird dem Festival seinen krönenden Abschluss geben.
„Ich und viele andere auch waren damals selbst großer Fan von der Musik der damaligen Zeit und als wir dann dieses Angebot hatten, haben wir es sofort angenommen“, erklärt Berthold Elsing.

Die bekannte Band "Extrabreit" sorgt mit ihren Hits "Hurra" und "Flieger, grüß mir die Sonne" für einen gelungenen Abschluss des zweiten Rockfield Festivals. © Jenny Kahlert
Der größte Teil der Bands ist über das ehemalige „Attic“ mit dem Kontakt zu Gonda und Berthold Elsing zu dem Festival gekommen. Durch die Auftritte dort haben sich über die Jahre Freundschaften gebildet, die noch heute existieren.

"Little Nork" eröffnete das Rockfield Festival und hat sich unter anderem mit dem Auftritt im letzten Jahr schon eine eigene kleine Fangemeinschaft in Ahaus aufgebaut. © Ahaus
Und obwohl es das „Attic“ nicht mehr gibt, erinnern sich viele gerne noch an diese Zeit. „Ich bin so vielen Leuten begegnet und immer wenn der Name „Attic“ fällt, dann strahlen alle“, so Harry Richter.
Mit dem Erlös des Festivals soll die umgezogene Jam Musikschule in Ahaus finanziell unterstützt werden, damit Projekte wie diese für junge Bands auch weiterhin möglich gemacht werden können.
Viele Musikfans dabei
Ansonsten ist das musikalische Repertoire vielfältig, von einer Mischung aus elektronischen und akustischen Elementen bis zu Alternative Rock und schließlich deutschen Hits, die jeder mitsingen kann, ist für jeden etwas dabei.
Und das sieht man auch: Vor der Bühne kommen Menschen jeden Alters zusammen, feiern und tanzen gemeinsam.
Auch Antje Hackfort(48) und Saskia Polkerman(46) sind heute in den Stadtpark zum Rockfield Festival gekommen, sie stehen sogar direkt in der ersten Reihe. „Es ist einfach nur hammer“, sind sich die beiden einig.

Antje Hackfort(48) und Saskia Polkerman(46) sind zusammen zum Rockfield Festival gekommen und stellten sich dort direkt in die erste Reihe. © Jenny Kahlert
Unter den weiteren Besuchern ist auch Hermann Schulte (84) zusammen mit seinem Neffen Frank Schulte. Sie sind gebürtiger Ahauser, leben jetzt in Ahlhorn und sind extra für das Festival gekommen. „Die Bühne sieht toll aus, der Sound ist gut und wir freuen uns gleich noch mehr Bands zuhören“, so Hermann Schulte
.

Frank(60) und Hermann Schulte (84) sind aus Ahlhorn für das Rockfield Festival nach Ahaus gekommen und freuen sich besonders auf das vielfältige Bandprogramm. © Jenny Kahlert
Die Stammtischgruppe „Die treuen Seelen“ aus Heek steht vor der Bühne, sie freuen sich besonders auf „Extrabreit“. Ingrid Göcke (50) hatte ihre Freundinnen zu dem gemeinsamen Erlebnis überredet. Sie war nämlich im letzten Jahr schon hier und es gefiel ihr so gut , dass sie es weitererzählte. „Da musste ich einfach mit meinen Mädels hin.“

Von Ingrid Göcke (50) überredet kam der Stammtisch "Die treuen Seelen" zum Rockfield Festival, um die Band "Extrabreit" live zu erleben. © Jenny Kahlert
Inzwischen steht die Band „Analogue Birds“ auf der Bühne. Ihr Auftritt sorgt besonders mit dem spektakulärsten Instrument für Aufsehen – einem Didgeridoo. Danach folgt die Band „Tricklebolt“ aus Enchede und dabei auch die ersten Haare durch die Luft geschleudert.
Aber das ist noch nicht alles. Mit den ersten Songs von „Spin My Fate“ starten einige Besucher sogar das erste „Stagediving“ – wie auf jedem Rockfestival.

Ein Flug über die Menschenmassen: Auch beim Rockfield Festival starteten einige mutigen Besucher das "Stage Diving". © Jenny Kahlert
Als der Himmel schwarz geworden ist, flutet das bunte Bühnenlicht den Sportplatz. Zeit für „Extrabreit“. Und: Praktisch alle kennen ihre Texte. Einen ihrer größten Hits „Hurra“ singen sie zusammen mit dem Publikum.
Wird es einen solchen Moment im nächsten Jahr wieder geben? „Definitiv“, lautet die Antwort von Mitorganisator Harry Richter. „Wir lieben alle, was wir tun und auch wenn es manchmal viel Arbeit ist , werden wir es im nächsten Jahr wieder machen.“
Im Herzen von Ahaus geboren und aufgewachsen, ein bisschen chaotisch, dafür humorvoll, schreibt gerne über Lautes und Leises und ist auch für alles dazwischen schnell zu begeistern.
