
© Stephan Rape
Lange Wartelisten: Schwimmkurse im Aquahaus an der Kapazitätsgrenze
Schwimmunterricht
Wer sein Kind in Ahaus zum Schwimmkurs anmelden möchte, braucht Geduld: Kurse sind ausgelastet, Wartelisten lang. Unregelmäßigkeiten bei der Anmeldung gebe es aber nicht, sagt der Bäderleiter.
Die Plätze in Schwimmkursen in Ahaus sind heiß begehrt. Dabei soll es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Dr. Michael Räckers (CDU) hatte das in der vergangenen Ratssitzung aufgebracht. Er habe gehört, dass die Warteliste so lang geworden sei, dass das Aquahaus die Plätze besetze, ohne die Wartelisten zu berücksichtigen. Quasi im Windhundverfahren.
Eine Antwort konnte die Verwaltung darauf nicht geben, sagte aber ihrerseits eine Recherche zu.
Anmeldungen frühestens ab Herbst wieder möglich
Nachfrage im Aquahaus: „Es gibt natürlich nach wie vor Wartelisten“, macht der Bäderleiter Franz-Josef Bülter im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich. Und die seien auch gut gefüllt. So gut, dass momentan gar keine Anmeldungen mehr entgegengenommen werden. Für Anfänger ab sechs Jahren ist eine Anmeldung ab Herbst 2021 wieder möglich. „Wahrscheinlich im Oktober oder November“, sagt Franz-Josef Bülter.
Öffnungszeiten des Aquahaus‘ während der Sommerferien
- Das Aquahaus weitet in den Sommerferien seine Öffnungszeiten aus. Für Besucher sind allerdings die möglichen Schwimmzeiten wichtiger. Denn ein Besuch ist nur mit vorheriger Reservierung einer Besuchszeit möglich.
- Diese Zeiten sind möglich. Sie können unter www.aquahaus.eu gebucht werden:
- montags: 12.30 bis 17.30 und 18 bis 20 Uhr
- dienstags bis freitags: 6.30 bis 12 Uhr, 12.30 bis 17.30 Uhr und 18 bis 20 Uhr
- samstags und sonntags: 9 bis 11 Uhr, 11.30 bis 16.30 Uhr und 17 bis 19 Uhr
- Das Hallenbad ist dabei wie folgt geöffnet:
- montags geschlossen
- dienstags bis freitags: 6.30 bis 9.30 Uhr
- samstags und sonntags: 9 bis 19 Uhr
- Bei einer vorhergesagten Außentemperatur von über 25°C wird das Hallenbad ab 11 Uhr geschlossen.
- Für einen Besuch im Kombibad Aquahaus ist weiter ein negativer Coronatest, eine vollständige Impfung oder die Genesung von einer Covid-19-Infektion nachzuweisen.
Jüngere Anfänger ab vier Jahren müssen sich sogar noch länger gedulden. Es gibt so viele Kinder auf der Warteliste, dass erst ab Ende 2022 wieder Anmeldungen entgegengenommen werden.
Ältere Kinder werden bevorzugt aufgenommen
Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Kinder, die mit acht oder neun Jahren noch nicht schwimmen könnten, werden bei den Kursen bevorzugt aufgenommen. „Für die wäre es sonst in der Schule ja sehr bescheiden, wenn sie in der dritten Klasse noch nicht schwimmen können“, sagt der Bäderleiter.
In Einzelfällen sei es auch mal möglich gewesen, dass ein Kind von einer Warteliste vorgezogen wurde, weil andere nicht erreicht wurden. „Das ist aber wirklich die Ausnahme“, beteuert er. Gleichzeitig gebe es eben auch das Problem, dass Kinder auf der Warteliste in der Zwischenzeit an anderer Stelle einen Schwimmkurs belegt haben, sich aber nicht aus der Warteliste austragen lassen.
Er selbst sei nicht glücklich damit, dass die Wartelisten so lang geworden seien. Eigentlich hätte vorher ein Anmeldestopp ausgesprochen werden müssen. „Einige Schwimmlehrer wurden aber auch privat angesprochen und haben dann noch Kinder auf die Wartelisten gesetzt“, sagt er. Eigentlich solle die Warteliste nicht länger als ein halbes Jahr sein.
Wichtig ist dabei, dass ein Kind, das beispielsweise für einen Kurs ab vier Jahren angemeldet ist, nicht automatisch in den anderen Kurs rutscht, wenn es älter wird. „Die Eltern müssten es dann neu anmelden“, sagt Franz-Josef Bülter.
Anfänger-Schwimmkurse haben absolute Priorität
Klar ist für ihn, dass Schwimmkurse für Anfänger absolute Priorität haben. „Dafür müssen dann auch andere Gruppen oder Vereine zurückstecken. Auch die Öffnungszeiten würden daran angepasst. Doch da stoße das Aquahaus im Moment schlicht an die Kapazitätsgrenzen: Weil in diesem Jahr in den Sommerferien zusätzliche Schwimmkurse angeboten werden, können rund 560 Kinder in einem Jahr schwimmen lernen. Falls sich die Bedingungen der Corona-Schutzverordnung in den nächsten Monaten nicht mehr ändere. Normalerweise pendele die Zahl um die 300.
Schwimmkurse an der Kapazitätsgrenze
Diese Steigerung sei aber auch nur möglich, weil die Schwimmlehrer freiwillig mehr machen, als er vorgebe: „Sowohl was die Gefahr durch das Coronavirus angeht als auch die reine Arbeitsbelastung“, sagt Franz-Josef Bülter.
Beispielsweise habe er nur vier Kurse pro Tag und Schwimmlehrer vorgegeben. „Die machen aber freiwillig zwei Kurse mehr pro Tag und sind bis zu sechs Stunden im Wasser“, sagt er. Mehr gehe einfach nicht. Auch hätte er Verständnis dafür gehabt, wenn Schwimmlehrer wegen der möglichen Ansteckungsgefahr Kurse nicht hätten anbieten wollen. Das sei aber kein Thema gewesen.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
