Christine Schneider ist 36, zweifache Mutter und ab sofort Inhaberin des Braut- und Abendmodegeschäfts „Kleidliebe“ in der Wallstraße. Zum 1. September übernimmt sie die Hälfte der Fläche der Galerie Kappmeier. Dort will sie moderne Brautmode anbieten. In stilvollem Ambiente mit ehrlicher Beratung, wie sie auf Instagram wirbt.
Eigentlich wollte sie ja Hochzeitsfeiern organisieren. Das komplette Programm. Eine Hochzeitsplanerin eben. „Doch das lassen sich die Münsterländer nicht gerne aus der Hand nehmen“, weiß die gelernte Eventkauffrau. Zurück in ihren eigentlichen Beruf sei sie nach Mutterschutz und Elternzeit nicht mehr gekommen. „Das passte so alles nicht“, erklärt sie. Eine Zeit lang habe sie in verschiedenen Verwaltungsjobs gearbeitet. „Aber die Idee hatte ich immer weiter im Kopf“, erklärt sie.
Irgendwann habe sie dann einen Schritt mehr gemacht, sich informiert, Gespräche geführt. „Als mir dann sowohl die Ahauser Wirtschaftsförderin Katrin Damme als auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG) Mut zugesprochen hatte, ging es eigentlich nur noch um ein passendes Ladenlokal.“
Einige Lokale hat sie sich angesehen, bevor sie auf eine andere Idee gekommen ist. „Ich hab vor Julians Galerie gestanden und es einfach versucht“, sagt sie und muss lachen. Sie lief einfach in Julian Kappmeiers Galerie an der Wallstraße und fragte, ob er den großen Raum nicht mit ihr teilen würde.

„Dabei hatte ich erst richtig Angst, dass er beleidigt ist“, sagt sie, strahlt dabei aber über das ganze Gesicht. Denn ihre Befürchtung war unbegründet: Julian Kappmeier freundete sich schnell mit ihrer Idee an. „Ich war überhaupt nicht beleidigt“, sagt er und winkt ab.
Die Galerie führt der 32-Jährige seit August 2020. Und sie laufe gut. Er werde sie auch praktisch genauso weiterführen wie bisher. Nur eben auf etwas weniger Fläche. „Ich habe ein paar Nächte darüber geschlafen und dann war für mich klar, dass das klappt“, sagt er. „Warum eigentlich nicht?“, habe er sich selbst gefragt.
Engere Zusammenarbeit?
Ob sich neben der direkten Nachbarschaft in Zukunft noch eine engere Zusammenarbeit ergibt, lassen beide noch offen. Denkbar wäre es: Schließlich hat Julian Kappmeier Modedesign studiert und ist ausgebildeter Kürschner. „Wer weiß, was sich ergibt“, erklärt er vielsagend. Zukunftsmusik.
Für beide Unternehmer beginnt jetzt erst einmal der Umbau. Ab Anfang September soll das Ladenlokal geteilt werden. Dafür reicht eine Trockenbauwand. „Passenderweise ist das Lokal symmetrisch gebaut, hat sogar schon zwei Eingangstüren“, sagt Christine Schneider.
„Normale Mittelschiene“ im Angebot
Anfang oder Mitte Oktober will sie ihr Geschäft eröffnen. Im Angebot natürlich Brautkleider. „Die ganz normale Mittelschiene“, sagt sie. Zwischen 900 und 2000 Euro. Dazu noch eine Hand voll Abendkleider. „In Richtung Abiball-Mädels“, erklärt sie augenzwinkernd. Vor allem modern soll die Mode sein. Eine Investition, für die sie gute Chancen sieht: „Eine Braut fährt ja locker 400 Kilometer, um sich ein passendes Kleid auszusuchen.“ Entsprechend groß sei die Zielgruppe.
Und dann sei da ja noch ein Segment: Second-Hand-Kleider: „Ich will Bräuten anbieten, dass sie ihr Kleid bei mir auf Kommission weiter verkaufen können.“
Kann sie denn nähen oder ein Kleid ändern? „Nein“, sagt sie lachend. Dafür setze sie auf enge Kooperationen mit Betrieben vor Ort. Und wann öffnet sie das Geschäft? „Nur auf Vereinbarung“, erklärt sie. Schließlich müssen auch die beiden Kinder versorgt sein. „Mein Mann ist Handwerker und angestellt“, fügt sie hinzu. Das müsse alles zusammenpassen. Deswegen die Terminabsprache.
Im Moment ist das neue Geschäft nur über die Instagramseite: www.instagram.com/kleidliebe_ahaus/ erreichbar. Die Internetseite www.kleidliebe-ahaus.de ist noch im Aufbau.
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