Schon vor drei Jahren – im Februar 2019 – wurde das alte Möbelhaus Hagemann an der Bahnhofstraße abgerissen. Für das Gelände liegt ein Bauantrag vor: Ein Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Geschäften und 20 Wohnungen ist dort geplant. Das aktuell größte Wohnbau-Vorhaben in der Stadt. Insgesamt liegen der Verwaltung Bauanträge für 180 Wohnungen vor.

© Stephan Rape

Knapper Wohnraum: Stadt Ahaus prüft Bauanträge für 180 Wohnungen

rnViele Bauanträge

Der Wohnraum in Ahaus und den Ortsteilen ist knapp. Auf dem Wohnungsmarkt könnte sich aber bald etwas tun. Es gibt Bauanträge für 180 Wohnungen. Zum Teil in vergleichsweise riesigen Bauprojekten.

Ahaus

, 15.02.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wohnraum in Ahaus und den Ortsteilen ist knapp. Das ist keine neue Erkenntnis. Doch in der näheren Zukunft könnte sich daran etwas ändern: Laut Verwaltung liegen aktuell Bauanträge für immerhin 180 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in Ahaus und den Ortsteilen vor. Michael Rörick vom Fachbereich Bauordnung stellte jetzt die beeindruckenden Zahlen vor. Auch er fand es verwunderlich, dass aktuell so viele Anträge bei der Stadt eingereicht wurden. Gerade im letzten Quartal 2021 habe es eine regelrechte Antragsflut gegeben.

„Ob alle Wohnungen gebaut werden, ist eine andere Frage“, sagte er in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Unabhängig von ihrer Umsetzung und rechtlichen Bewertung, stellte er folgende Planungen vor:

Ahaus:

Mit diesen Vorhaben muss sich der Gestaltungsbeirat befassen:

  • ein Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Geschäften und 20 Wohnungen an der Bahnhofstraße 33-39;
  • ein Apartmenthaus mit 13 Wohnungen und Tagespflege an der Hindenburgallee 23;
  • Mehrfamilienhäuser
    • mit 13 Wohnungen an der Bahnhofstraße 63-69;
    • mit elf Wohnungen am Hessenweg 1-3;
    • mit elf Wohnungen an der Wessumer Straße 34;
    • mit neun Wohnungen am Hessenweg 1-3;
    • mit neun Wohnungen an der Schmiedegasse 22;
    • mit fünf Wohnungen an der Schorlemer Straße 9.

Dem Gestaltungsbeirat liegt bereits die Planung für ein Wohn- und Geschäftshaus mit zehn Etagenwohnungen und Büro (Zum Rotering 8) vor.

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Weitere Planungen:

  • zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen sind an der Kivitstegge 63 und 67 vorgesehen. Die Vorbescheide für die Baugenehmigungen hat die Verwaltung bereits 2017 erteilt;
  • die Genehmigung für ein Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohnungen an der Marienstraße 16 ist in Bearbeitung;
  • für ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen an der Diepenheimstraße 5 sind noch weitere Abstimmungsgespräche erforderlich.

Auch in drei Ortsteilen werden Mehrfamilienhäuser geplant:

Graes:

  • ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen an der Hauptstraße 19 (Baugenehmigung erteilt).

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Wessum:

  • ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen an der Eichenallee 9a. Dort existiert kein Bebauungsplan, die Planung sei aber genehmigungsfähig;
  • ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen an der Hamalandstraße 77;
  • zwei Mehrfamilienhäuser mit vier und fünf Wohnungen an der Eichenallee 2a.
  • ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen am Kiskamper Weg 3. Die Verfahren sind in Bearbeitung.

Wüllen:

  • ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen an der Stadtlohner Straße 31. Dort existiert ein Bebauungsplan. Mit der Planung muss sich der Gestaltungsbeirat noch befassen;
  • ein Wohn- und Geschäftshaus mit drei Geschäften und vier Wohnungen an der Stadtlohner Straße 55. Diese Planung liegt dem Gestaltungsbeirat bereits vor.

Preise für Eigenheime kennen nur einen Weg: nach oben

So viel zu geplanten Wohnungen und Mehrfamilienhäusern. Der knappe Wohnraum spiegelt sich aber auch auf dem Markt für Einfamilien- und Reihenhäuser sowie Eigentumswohnungen wider. Die Preise entwickeln sich vor allem in eine Richtung: nach oben. Wie die LBS in ihrem Immobilienpreisspiegel ermittelt hat, lag der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus in Ahaus bei 397.000 Euro. Gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 48.500 Euro. Ein gebrauchtes Eigenheim kostet in der Stadt mittlerweile rund 6,5 Jahresnettoeinkommen. Ein Reihenhaus kostet aktuell laut LBS im Schnitt 275.000 Euro, eine Eigentumswohnung im Schnitt 210.000 Euro.

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Die Preise sind insgesamt stark gestiegen. Verglichen mit dem übrigen Münsterland und ganz NRW sind die Immobilien in Ahaus sogar noch vergleichsweise günstig: Im Münsterland kostet ein Eigenheim im Schnitt 422.250 Euro (8,1 Jahresnettogehälter); auf ganz NRW gerechnet sinkt der Durchschnitt immerhin noch auf 408.000 Euro (7,8 Jahresnettogehälter).