Kein Verkehrschaos auf der Kreuzung

Wüllener Straße/Adenauerring

Das erwartete Chaos an der Kreuzung Wüllener Straße/Adenauerring ist am Montagvormittag ausgeblieben. Wider erwarten konnten die Autofahrer aus Richtung Wüllen ganz normal in Richtung Legden abbiegen. Lediglich der LKW-Verkehr musste die Umleitung rund um Ahaus nehmen - doch auch hier blieb das Chaos aus.

AHAUS

, 12.10.2015, 17:46 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit den Bauarbeiten für die neue Hauptwasserleitung ist das Wettringer Tiefbauunternehmen Dinkhoff beauftragt worden. "Wir haben erst damit gerechnet, dass wir das Loch größer machen müssen und dann weiter in die Kreuzung hineinkommen, doch so viel Platz brauchten wir nicht", erklärt Klaus Wehmschulte (25).

Wehmschulte schweißt auf der gesperrten Rechtsabbiegerspur die neue Wasserleitung zusammen. Vier Kunststoffrohre mit jeweils 12,5 Metern Länge werden unter dem Adenauerring neu verlegt. Bereits am Dienstagmittag soll die 50 Meter lange Wasserleitung unter der Straße liegen.

Leck im Gusseisen

Die alte Leitung, die aus Gusseisen besteht, war unter der Kreuzung leck geschlagen. "Das ist an dieser Stelle das letzte Stück, was noch aus Guss ist", weiß Baggerführer Siegfried Heinze (61). Die ankommenden Leitungen wurden vor Jahren bereits durch Kunststoff ersetzt.

Während Heinze das Loch aushebt, bohren sich Stefan Attermeier (32) und Matthias Schürmann (29) von der gegenüberliegenden Straßenseite unter der Fahrbahndecke durch. "Zuerst bohren wir nur ein kleines Loch, um die Richtung zu bekommen", erklärt Attermeier. Mit einem Empfänger verfolgt er den Weg des Bohrkopfes und gibt Schürmann über Funk Anweisungen, in welche Richtung der Bohrer sich durch den Boden fressen muss. Das Gerät zeigt die Tiefe und den Winkel an, in dem sich der Bohrkopf befindet. Der Maschinenführer bekommt die Angaben ebenfalls auf einem Display angezeigt.

Herausforderung Leitungsbau

Nach und nach schiebt die riesige Bohrmaschine drei Meter lange Elemente in den Boden. In diesen Drei-Meter-Abständen zeichnet Attermeier auch die Position des Bohrkopfes auf den Asphalt. Die besondere Herausforderung bei dieser Baustelle liegt darin, die Leitung genau auf den bestehenden Übergang zu bekommen.

"Wenn wir da am Ende schief rauskommen, können wir das dicke Rohr nicht mehr so einfach korrigieren", so Attermeier. Und was ist, wenn der Bohrkopf einmal hängenbleibt? "Dann müssten wir wohl doch die Fahrbahndecke aufmachen, doch das ist bisher sehr selten vorgekommen", erklärt Schürmann.

Präzision gefragt

Nach der sogenannten Pilotbohrung folgen weitere, bis der richtige Durchmesser erreicht ist. Ist das der Fall, wird das neue Rohr in einem Rutsch unter der Straße durchgezogen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das 28 Zentimeter dicke Rohr nicht zu stark gezogen oder gebogen wird. "Nicht, das Risse entstehen oder das Rohr bricht. Dann war die Arbeit umsonst", erklärt Attermeier.