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Junge Politiker in Ahaus vernetzen sich über Fraktionsgrenzen hinweg
Jüngsten-Rat
Fünf Politiker unter 30 Jahren wollen über Fraktionsgrenzen hinweg für Ziele junger Menschen in Ahaus arbeiten. Sie wollen ihrer Altersgruppe so zu mehr Gehör in der Politik verhelfen.
Alexander Kaiser, Johannes Terhaar, Christopher Eing, Gerrit Messelink und Marco Schultewolter haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind Mitglieder im Ahauser Rat und sie sind jünger als 30 Jahre. Dann enden die offensichtlichen Gemeinsamkeiten: Denn Alexander Kaiser (25) und Johannes Terhaar (28) gehören zur CDU, Christopher Eing (21) ist bei den Grünen, Gerrit Messelink (28) gehört zur UWG und Marco Schultewolter (29) zur FDP.
Trotzdem wollen sie in Zukunft über Fraktionsgrenzen hinweg eng zusammenarbeiten. Und so besonders den jungen Themen in der Politik eine stärkere Stimme verschaffen: „Wenn es einen Ältesten-Rat gibt, kann es auch einen Jüngsten-Rat geben“, sagt Gerrit Messelink selbstbewusst.
Junge Politiker arbeiten mit, Themen gehen aber verloren
Sie tun das nicht, weil sie sich in ihren jeweiligen Fraktionen nicht gehört fühlen würden: „Wer sich beteiligen möchte, wird auch gehört“, sagt Gerrit Messelink für die UWG, deren Vorsitzender er auch ist. Die anderen nicken. Bei ihnen sei das ähnlich. Doch in der Beratung würden junge Erwachsene und ihre Themen dann aus dem System fallen: Beispielsweise werde über Schülerbeteiligung und Partizipation viel für Kinder und Jugendliche getan.
Johannes Terhaar zählt einige Projekte der jüngeren Vergangenheit auf: den Bikepark, die Parcours-Anlage in der Ork, die Beleuchtung und Begrünung von Bushaltestellen oder die Schaffung von Leuchtturmspielplätzen in der Stadt. Alles Erfolge für die auch der Jugendhilfeausschuss verantwortlich zeichnet. „Dazu haben wir Jugendliche ja auch immer eingeladen“, sagt er.
Junge Politik betrifft mehr als den Jugendhilfeausschuss
Doch für junge Erwachsene gebe es solche Angebote jedoch nicht. Etwa wenn es um bezahlbaren Wohnraum gehe oder um andere Bürgerwünsche. „Und Politik für junge Menschen ist ja auch mehr als die Arbeit im Jugendhilfeausschuss leisten kann“, erklärt Christopher Eing. Gerade bei Themen wie Umwelt oder Wirtschaft müsse ja auch die junge Perspektive gehört werden. Und so wollen alle fünf die jungen Themen bündeln und ihnen eine gemeinsame Stimme geben.
In ihrer Arbeit sehen sie sich noch ganz am Anfang. Sowohl was die Ratssitzungen – nur Johannes Terhaar hatte bereits in der vergangenen Ratsperiode im Rat gesessen – als auch was die Vernetzung untereinander angeht: „Wir haben uns gerade erst zusammengefunden“, erklärt Gerrit Messelink. Klar sei aber, dass sie sich nicht verstecken wollen: „Wir wollen junge Ideen in die Politik mitnehmen und aktuell vor den Ratssitzungen über den jeweiligen Wasserstand berichten“, sagt er.
„An erster Stelle steht erst einmal unsere Vernetzung“, ergänzt Johannes Terhaar. Die Ideen würden sich dann mit der Zeit von selbst entwickeln.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
