Wie hat der Kreis Borken gewählt? Auf interaktiven Karten zeigen wie die vergangene Kommunalwahl im Überblick.

© Victoria Garwer

Interaktive Karten zeigen Erfolg und Misserfolg der Parteien im Kreis Borken

rnKommunalwahl 2020

Die Wahlergebnisse der eigenen Stadt wird inzwischen jeder kennen. Doch wie sieht es beim Blick über die Stadtgrenzen aus? Auf interaktiven Karten zeigen wir den ganzen Kreis im Überblick.

Ahaus, Heek, Legden, Stadtlohn, Südlohn, Vreden

, 17.09.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Kommunalwahl am 13. September ist schon wieder einige Zeit her. Grund genug, einmal nicht nur auf die einzelnen Kommunen zu blicken, sondern einen Vergleich im Kreis Borken vorzunehmen.

Zunächst einmal die Wahlbeteiligung: Kreisweit lag sie bei 59,1 Prozent. Allerdings ist das Spektrum breit gefächert. Absoluter Spitzenreiter ist die Gemeinde Heek: Hier gehört Wählen offenbar noch zum guten Ton: 73,9 Prozent der Heeker und Nienborger haben am Wahlsonntag ihr Kreuzchen gemacht oder ihre Stimme per Briefwahl abgegeben.

Davon können die Parteien in Gronau nur träumen: Gerade einmal 39,8 Prozent der Einwohner haben sich an der Wahl beteiligt. Bitter.

Neben den Räten waren ja vor allem die Bürgermeisterwahlen spannend. Und da zeigt sich ein ganz deutlicher Trend: In immer mehr Kommunen wollen die Menschen einen Parteilosen an der Spitze der Verwaltung.

In neun der 17 Kommunen im Kreis Borken regiert ab November ein parteiloser Bürgermeister beziehungsweise eine Bürgermeisterin. Die CDU, früher praktisch automatisch auch Partei des jeweiligen Bürgermeisters im Münsterland, stellt den Bürgermeister noch in Vreden, Gronau, Borken, Bocholt, Heiden, Raesfeld und Reken. In Legden stehen noch die Stichwahlen am 27. September aus.

Wo wir gerade bei der CDU sind: Die hat in etlichen Kommunen deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt als noch bei den Wahlen vor sechs Jahren. In Stadtlohn etwa stürzte sie auf 34,4 Prozent, in Südlohn auf 37,2 Prozent ab.

Auch die Sozialdemokraten von der SPD müssen einige herbe Verluste in mehreren Kommunen hinnehmen.

Eine starke Kraft in allen Räten sind mittlerweile – teils auch schon seit Jahren – die unabhängigen Wählergruppierungen oder kleinen Parteien, die jeweils nur in ihrer eigenen Kommune antreten und sich auf die Politik rund um den eigenen Kirchturm beschränken. Lediglich in Isselburg und Rhede gibt es keine solche Gruppe.

In Heek ist das Dinkelbündnis aus dem Stand auf über 37 Prozent gekommen. Auch in Südlohn sitzt mit der WSO eine neu gegründete, unabhängige Gruppe mit sieben Mitgliedern im Rat.

Derweil wird die Zahl der Parteien und Gruppen in manchen Städten schon etwas unüberschaubar: beispielsweise in Gronau oder Ahaus sitzen demnächst zehn beziehungsweise sieben verschiedene Gruppen im Rat.

Einen der vorderen Plätze belegen die Grünen in keiner der Kommunen im Kreis Borken. Besonders stark sind sie aber in Rhede und Gescher. In Heek, Legden und Südlohn sind sie gar nicht angetreten.

In Heek und Legden ist das nichts Neues. In Südlohn hatte sich die Fraktion der Grünen Anfang 2020 aufgelöst. Teile ihrer Mitglieder sind in der unabhängigen Gruppe WSO – Offene Einwohnerbeteiligung mit einem sehr guten Ergebnis in den Rat eingezogen.

Der Erfolg der FDP ist in den Kommunen sehr unterschiedlich verteilt. Gerade in den großen Städten fristet die Partei eher ein Nischendasein. In Stadtlohn und Isselburg haben die Liberalen ihre stärksten Ergebnisse im Kreis Borken eingefahren.

Die AfD ist im Kreis Borken in fünf Kommunen bei der Ratswahl angetreten. In Gronau, Reken, Borken und Bocholt konnte die Partei je einen Sitz in den Stadt- und Gemeinderäten ergattern. Lediglich in Ahaus klappte der Einzug ins Stadtparlament nicht: Die AfD holte dort nur 0,93 Prozent der Stimmen. Zu wenig für einen Sitz im Rat.

Die Linke wollte in Gronau, Ahaus, Borken, Bocholt und Isselburg in den Rat. Gelungen ist ihr das nur in Bocholt (2 Sitze) und Gronau (1 Sitz).

Anmerkung: In einer ersten Version des Textes hatten wir irrtümlich berichtet, dass auch in Heiden noch eine Bürgermeisterstichwahl ansteht. Das ist falsch: Der CDU-Kandidat Dr. Patrick Voßkamp wurde mit 50,51 Prozent der Stimmen (gegenüber 49,49 Prozent für Andreas Berger (SPD)) gewählt. Wir haben den Fehler korrigiert.