Individuelle Betreuung ist mehr nur zweite Wahl

Tagesmütter

Tagesmütter werden immer gefragter. Das liegt am gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder. Aber auch daran, dass sie eine individuelle, familiäre und flexible Betreuung anbieten, die Kindertagesstätten häufig nicht leisten können.

OTTENSTEIN

, 17.07.2015, 17:31 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ingeborg Menke-Kruthoff, Irmgard Terlinde, Anne Herbers, Yvonne Möller und Sandra Liemann gehören zu einer Gruppe von Tagesmüttern, die seit 2011 existiert.

Ingeborg Menke-Kruthoff, Irmgard Terlinde, Anne Herbers, Yvonne Möller und Sandra Liemann gehören zu einer Gruppe von Tagesmüttern, die seit 2011 existiert.

Seit 2011 sind die Tagesmütter aus Ottenstein, Wüllen, Graes und Alstätte in einer Gruppe organisiert. 14 Tagesmütter umfasst diese Gruppe mittlerweile, die jüngste ist 32, die älteste 57 Jahre alt. Alle sind gelernte Erzieherinnen oder haben eine Qualifikation über 160 Stunden abgeschlossen. "Jede von uns ist spezialisiert. Ich betreue zum Beispiel schwerpunktmäßig ältere Kinder, die schon zur Schule gehen", sagt Irmgard Terlinde.

Die Randzeitenbetreuung sei ein weiterer Vorteil. Schulkinder gehen nach dem Unterricht in die Offene Grundschule (OGS). Wenn dort die Betreuung zu Ende ist, können sie zur Tagesmutter kommen. Auch in den Ferien geht die Betreuung weiter - zumindest für drei Wochen. Denn irgendwann braucht auch eine Tagesmutter mal Urlaub.

Impuls vom Jugendamt

Die Frauen bekommen ihren Lohn vom Jugendamt. Von dort kam vor einigen Jahren auch der Impuls für den Zusammenschluss. Seitdem treffen sie sich regelmäßig, alle vier bis sechs Wochen. Manchmal sind die betreuten Kinder dabei. "Dann können sie auch mal mit anderen Kindern in Kontakt kommen", sagt Sandra Liemann.

Manchmal treffen sie sich aber auch abends und tauschen sich über verschiedenste Themen aus, wie Sprachentwicklung, Entspannungsmethoden, aber auch Kindeswohlgefährdung. Ab und zu laden sie Referenten für fachspezifische Vorträge ein.

Flexible Betreuung

Bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreut eine Tagesmutter. Möglich ist sowohl eine stundenweise als auch eine Ganztagsbetreuung. Auch eine Betreuung von weniger als 25 Stunden in der Woche ist im Gegensatz zum Kita-Modell möglich. Laut Gesetz steht jedem Kind unter drei Jahren ein Betreuungsplatz zu. Die Tagesmütter galten dabei lange Zeit als Plan B für den Fall, dass man keinen Kita-Platz mehr fürs Kind bekommt. Das scheint sich langsam zu ändern. Anne Herbers sagt dazu: "Viele Eltern entscheiden sich mittlerweile ganz bewusst für eine Tagesmutter."

Für das neue Kindergartenjahr, das im August beginnt, sind in Ottenstein noch einige Betreuungsplätze frei. Interessierte Eltern können sich bei Irmgard Terlinde, Tel. (02561) 82173 oder im Jugendamt bei Claudia Laurenz, Tel. (02561) 72360, melden.