Holder-Treffen lockt Sammler und Besucher
Kleine Schlepper ganz groß
Es polterte, knatterte, qualmte und zuckelte an diesem Wochenende in und um Quantwick: An der Quantwicker Mühle, auf den Landstraßen in der Umgebung und vor allem auf den Straßen zwischen Mühle und Eisdiele herrschte am Wochenende reger Verkehr aus Einachsern und kleinen Schleppern. Zum ersten Mal machte das bundesweite Holder-Treffen in Ahaus Station.

Viele Besucher haben sich am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein die alte Technik beim Holder-Treffen an der Quantwicker Mühle angesehen.
Benedikt Dües dreht mit geübten Bewegungen die Kurbel an dem kleinen Holder A 8. Acht Diesel-PS erwachen rumpelnd und polternd zum Leben. Dicker weißer Rauch steigt auf. Das kleine Monster setzt sich in Bewegung. Ein kleiner Junge sitzt am Steuer und zieht grinsend seine Runden. Die Umstehenden grinsen genauso.
Sammler von Holder-Schlepper treffen sich in Quantwick
Über 100 Sammler aus ganz Deutschland waren an diesem Wochenende mit ihren Holder-Modellen an der Mühle versammelt. Holder, darunter versteht der Sammler jene kleinen Schlepper und vor allem einachsige Zug- und Arbeitsmaschinen, die seit den 1930er-Jahren vor allem auf kleinen Bauernhöfen zum Einsatz kamen. So einen kleinen Spleen müsse man ja schon haben, gibt Benedikt Dües zu. Der 31-Jährige sammelt die kleinen Traktoren und Maschinen seit 15 Jahren und hat das Treffen zur Mühle nach Quantwick geholt. „Mein Vater hatte früher so einen Holder. Da durften wir dann als Kinder mit fahren“, erzählt er. Und da wurde dann auch seine Liebe zu den kleinen Schleppern geweckt.
Zum ersten Mal in Ahaus
Die Treffen werden seit fast 20 Jahren organisiert und finden immer bei einem anderen Sammler statt. Jetzt war zum ersten Mal Ahaus an der Reihe. Mit einem dicht gedrängten Programm: Dieselgespräche, viele kleine Ausfahrten und ein kleines Stück Acker zum Pflügen: „Die Maschinen müssen laufen. Nur ansehen macht keinen Spaß“, sagt Dües. Und so ist eigentlich immer gerade jemand mit seiner Maschine auf dem Stückchen Feld unterwegs und pflügt, was die Maschine hergibt.
Benedikt Dües ist gerade mit einem etwas größeren Schlepper Typ A 20 von einer Ausfahrt zurückgekehrt. Nicht ganz ohne Blessuren: Die letzten Meter musste er leider geschleppt werden. „Da ist irgendwas heißgelaufen. Im Moment habe ich da aber noch keinen Kopf für“, sagt er. Die Reparatur will er noch einige Zeit verschieben, um sich dann in Ruhe damit zu beschäftigen. Denn das macht für ihn einen großen Teil seines Hobbys aus: „Alte Technik bewegen und gängig halten“, sagt er.
Die angereisten Sammler wirken am Sonntagnachmittag jedenfalls begeistert. Sie freuen sich auf das nächste Treffen. Ein Ort dafür steht aktuell aber noch nicht fest.