Grottenschlechte Informationspolitik der Verwaltung

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Grottenschlechte Informationspolitik der Verwaltung

rnKommentar

Über Monate wurde an Plänen für einen Mensa-Neubau am Alexander-Hegius-Gymnaisum gearbeitet. An die Öffentlichkeit drang davon nichts. Dazu ein Kommentar von Redakteur Christian Bödding.

Ahaus

, 31.10.2019, 15:29 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ich war in dieser Woche ebenso überrascht wie die Lokalpolitiker: Neubaupläne für eine Mensa am Alexander-Hegius-Gymnasium? Wann sind die denn auf den Weg gebracht worden?

Zuletzt berichteten wir im September 2018 aus einer Sitzung des Schulausschusses über Mensa-Pläne. Die Rede war von einem „Übergang“, gemeint war die Zeit des Umbaus des Josef-Cardijn-Hauses bis zu dessen Fertigstellung als Mensa. Wir zitierten den Beigeordneten Werner Leuker, dass die Mensa nach erfolgtem Umbau „auf jeden Fall“ wieder in das benachbarte Josef-Cardijn-Haus umziehe.

Gut abgeschirmt

Um den Herbst 2018 muss wohl die ab diesem Zeitpunkt regelmäßig tagende Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen haben. Die Zusammensetzung: Schulvertreter, Vertreter der Verwaltung und das Architekturbüro.

Die Gruppe traf sich im Monatsrhythmus. Das tat sie so abgeschirmt, dass absolut nichts über die sich entwickelnden Neubaupläne nach außen drang. Die Verwaltung stellte die Pläne erst wenige Tage vor der Sitzung ins Netz. Die Politiker hätten laut Beschlussvorschlag schon am Mittwoch über das millionenschwere Bauvorhaben entscheiden sollen.

Ich weiß nicht, warum die Verwaltung diesen Weg der Geheimniskrämerei wählte. Warum gab es bei einem solchen Millionenprojekt keinen Architektenwettbewerb? Warum wurde nicht jeweils ein Vertreter aus den Fraktionen – immerhin trifft der Rat die Entscheidung über die Investition – in die Arbeitsgruppe aufgenommen?

Kritik an der Verwaltung

Bürgermeisterin Karola Voß muss sich ankreiden lassen, dass die Informationspolitik der Verwaltung grottenschlecht war. Beigeordneter Werner Leuker verwies auf allgemeine Infos und interfraktionelle Sitzungen. Der Tenor: Wir planen da was.

Eine geordnete Informationsweitergabe sieht anders aus.

Dass die Debatte am Mittwoch nicht eskalierte, hat vor allem zwei Gründe. Erstens: Alle sehen die Notwendigkeit, das Mensa-Provisorium am AHG zu beenden. Zweitens: Die Pläne des Architekten können sich sehen lassen. Sie praktisch aus dem Hut zu zaubern, das war aber die denkbar schlechteste Möglichkeit der Präsentation. Mehr Transparenz bitte!