Die Polizei zeigte schon weit vor den angekündigten Demos rund um das Ahauser Rathaus Präsenz.

© Till Goerke

Große Überraschung bei geplanter Antifa-Demo gegen Querdenker

rnCoronavirus in Ahaus

Die autonome Antifa hat am Samstag (18. Dezember) in der Ahauser Innenstadt zu einer Demonstration gegen einen angeblich geplanten Querdenkerspaziergang aufgerufen. Doch es kam alles ganz anders.

Ahaus

, 18.12.2021, 14:07 Uhr / Lesedauer: 2 min

In den vergangenen Wochen machten die so genannten Querdenker mit ihren Aufmärschen und „Spaziergängen“ wieder vermehrt von sich reden. Am Samstag (18. Dezember) soll ein solcher „Spaziergang“ in der Ahauser Innenstadt geplant gewesen sein. Darum rief die autonome Antifa über das Internet zu einer Gegendemo auf. Doch es kam ganz anders.

Es ist nasskalt. Die Innenstadt ist am Samstagmittag um 11.30 Uhr dennoch gut besucht. Die Kinder zieht es auf die Eisfläche, die Erwachsenen erledigen den Tüten zu urteilen die letzten Besorgungen vor dem Weihnachtsfest. Die Stimmung ist entspannt. Doch dann fahren Streifenwagen vor.

Polizei bezieht vor Rathaus Stellung

Zwei Polizeiwagen beziehen Stellung vor dem Rathaus, ein weiteres Einsatzfahrzeug steht neben dem Kaufhaus Berken in Richtung Hindenburgallee.

Mehrere Beamte steigen aus. Aufmerksam haben sie das Areal im Auge. Sie wissen um die angeblich geplanten Aktivitäten. Das ergibt eine Nachfrage.

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Die autonome Antifa hat über das Internet zu einer Demonstration gegen einen angeblich über den Messangerdienst Telegram organisierten Querdenkerspaziergang aufgerufen. Angeblicher Treffpunkt beider Gruppierungen soll das Rathausumfeld sein. So weit die Ausgangslage.

Zwei Streifenwagen mit mehreren Polizeibeamten bezogen vor dem Rathaus Stellung.

Zwei Streifenwagen mit mehreren Polizeibeamten bezogen vor dem Rathaus Stellung. © Till Goerke

Doch es tut sich nichts. Die Minuten verstreichen. Die Polizeibeamten patrouillieren rund um die Eisbahn, sprechen mit Passanten. Im Gespräch mit der Redaktion sagt einer der Beamten: „Wir sind hier, um die Personen zu schützen und mögliche Zwischenfälle zu verhindern.“

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Immerhin gelten die Antifa-Strömungen der linken bis linksextremen Szene als durchaus gewaltbereit. Das zeigen diverse Vorfälle in der Vergangenheit. Auch im Aufeinandertreffen mit Querdenkern.

In Ahaus bleibt es ruhig

Doch in Ahaus blieb es am Samstag bei heißer Luft. Weder Querdenker noch Antifa geben sich zu erkennen. Größere Menschenansammlungen gibt es ebenfalls nicht. Bürgermeister Karola Voß, die auch vor Ort vorbeischaut, zeigt sich erleichtert: „Es ist doch schön, dass es ruhig bleibt.“

Weder vom vermeintlich angekündigten Querdenkerspaziergang noch der Antifa-Gegendemo war am Samstag etwas zu sehen.

Weder vom vermeintlich angekündigten Querdenkerspaziergang noch der Antifa-Gegendemo war am Samstag etwas zu sehen. © Till Goerke

Erstaunlich: In Ahaus war weder der „Spaziergang“ noch die Gegendemo der Antifa angemeldet. Das ergibt eine Nachfrage bei der Polizeileitstelle am frühen Samstagnachmittag. Ob deswegen beide Gruppierungen in Ahaus nicht aufgetaucht sind, ist allerdings unklar.

Fakt ist lediglich, dass die Antifa im Internet wie folgt mobilisieren wollte: „Lasst und an die Proteste anknüpfen und den Tag für die Querdenker kaputtmachen, die unter dem Deckmantel der besorgten Bürger ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße bringen wollen.“

Mit zahlreichen Einsatzkräften war die Polizei vor Ort. Doch es blieb alles ruhig. Weder Spaziergang noch Demo fanden statt.

Mit zahlreichen Einsatzkräften war die Polizei vor Ort. Doch es blieb alles ruhig. Weder Spaziergang noch Demo fanden statt. © Till Goerke

Gegen 12.30 Uhr rücken die ersten Streifenwagen wieder ab. „Wir beobachten noch etwas die Lage und zeigen noch weiter Präsenz“, teilt einer der Beamten auf Nachfrage mit. Wenig später bestätigt auch die Leitstelle auf Anfrage, dass alles ruhig geblieben ist.

„Querdenken“:
  • in Stuttgart gegründete Initiative
  • Proteste gegen Schutzmaßnahmen wegen der COVID-19-Pandemie
  • Seit Sommer 2020 werden viele Demonstrationen von der „Querdenken“-Bewegung angemeldet oder als „Spaziergang“ getarnt.
  • Seit Dezember 2020 werden Teile der Querdenker-Gruppierungen von den Verfassungsschutzbehörden als extremistisch eingestuft und beobachtet
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