Giftköder in Ottenstein vermutet
Hund verendet
Ein Hund eines Halters aus Ottenstein verendete am vergangenen Freitag innerhalb von zwei Stunden qualvoll mit den klassischen Symptomen einer E 605-Vergiftung. Das berichtete die Tierärztin, die den Hund untersuchte, am Dienstag im Gespräch mit unserer Redaktion. Sie ruft Eltern und Hundehalter gleichermaßen zur Vorsicht auf.
Der Halter sei mit seinem etwa vier Jahre alten Labrador-Mischling zu ihr gekommen, weil das Tier „so komisch“ sei, sagte die Ärztin. Bei der Untersuchung habe der Mischling stark gekrampft und gespeichelt. „Typische Symptome einer Vergiftung mit dem Insektizid“, erklärte die Tierärztin.
Köder sind eine Möglichkeit
Wie es zu der Vergiftung gekommen sein könnte, ist unklar. Der Hundehalter habe dazu keine Angaben machen können. Möglich wäre laut Tierärztin zum Beispiel die Aufnahme über ausgelegte, präparierte Köder. Das hochgiftige Pflanzenschutzmittel Paranthion – besser bekannt als E 605 – ist seit 2001 EU-weit verboten. Fachleute bescheinigen dem Stoff eine „hohe Warmblütertoxizität“. Er vernichtet nicht nur Krabbeltiere, sondern zeigt auch bei Hunden und Menschen Wirkung. Eine Aufnahme von fünf Milligramm Gift pro Kilogramm Körpergewicht führt zum Tod.
Erhöhte Vorsicht wird angeraten
Der Besitzer des Mischlings überlege Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei zu erstatten, berichtete die Tierärztin. Der Kreispolizeibehörde in Borken lag am Dienstagnachmittag noch keine Anzeige vor. Das erklärte Pressesprecher Frank Rentmeister auf Anfrage. Die Tierärztin, die namentlich nicht genannt werden möchte, bittet die Hundehalter im Bereich Ottenstein um erhöhte Aufmerksamkeit beim Spaziergang mit ihren Vierbeinern. Eltern sollten zudem ihre draußen spielenden Kinder auf mögliche Gefahren hinweisen.