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Firma Terhalle erhält Förderplakette für Engagement rund um die Feuerwehr
NRW-Förderplakette
Josef Terhalle ist Feuerwehrmann. Weil der Firmengründer die Feuerwehr auch in seinem Unternehmen unterstützt, gab es jetzt eine besondere Auszeichnung. Als eines von 13 Unternehmen in ganz NRW.
Die Firma Terhalle aus Ottenstein hat eine besondere Auszeichnung erhalten: Nicht für Klimaschutz oder besondere Holzbautechnik. Sondern für das Ehrenamt im Brand- und Katastrophenschutz.
Als eines von 13 Unternehmen aus ganz NRW wurde das Unternehmen jetzt mit der Förderplakette „Ehrenamt im Brand- und Katastrophenschutz“ ausgezeichnet. Für den Firmengründer und geschäftsführenden Gesellschafter Josef Terhalle (62) einerseits eine besondere Ehre, andererseits aber eigentlich auch keine große Sache. Denn Ehrenamt und Feuerwehr sind für ihn eine Selbstverständlichkeit.
Firma Terhalle unterstützt Arbeit der Feuerwehr seit der Gründung
Seit der Firmengründung 1986 fördert er in seiner Firma die Feuerwehrarbeit: Etwa indem er schon bei der Einstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Azubis besonders positiv bewertet, wenn sie sich ehrenamtlich im Feuerwehrdienst oder in Hilfsorganisationen engagieren. Genauso selbstverständlich ist es für ihn, dass seine Mitarbeiter die Arbeit liegen lassen, wenn der Alarm losgeht.
„Das geht ja gar nicht anders. Bei einem Notfall müssen ein Dorf oder eine Stadt zusammenhalten. Die Arbeit kann später noch erledigt werden“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Das habe ihm auch noch nie Probleme gemacht. Die Mitarbeiter, die zum Einsatz ausrücken, würden oft aus freien Stücken länger machen, um die Zeit wieder herauszuholen. „Aber nur, wenn es wirklich eng wird und ein Auftrag fertig werden muss“, schränkt der Terhalle-Chef schnell ein. Das versuche er auch bei jeder Gelegenheit anderen Unternehmern so mitzugeben.
Gründer ist selbst seit 42 Jahren in der Feuerwehr
Die Feuerwehr ist ihm aber nicht nur als Chef ein riesiges Anliegen: Seit 1979 ist Josef Terhalle selbst aktiver Feuerwehrmann der Feuerwehr Ahaus. 1990 wurde er stellvertretender Löschzugführer in Ottenstein und übernahm 2003 die Gesamtverantwortung für diese Einheit. Ebenfalls 2003 wurde er zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Ahaus ernannt. Ein Amt, das er bis heute ausfüllt.
Am Mittwoch überreichte NRW-Innenminister Herbert Reul in Düsseldorf die Plakette: „Ohne Ihre Flexibilität, Ihr Verständnis und Ihr Entgegenkommen wäre Ehrenamt im Katastrophenschutz so überhaupt nicht möglich“, bedankte sich der Minister bei allen 13 Preisträgern.
Arbeitgebern wird durch Feuerwehr-Arbeit viel abverlangt
Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und den Arbeitgebern funktioniere in Ahaus und den Ortsteilen sehr gut, bestätigt Berthold Büter, der Leiter der Feuerwehr Ahaus. Dabei ist ihm klar, dass das Engagement in der Feuerwehr auch den Arbeitgebern viel abverlangt: „Hilfe ist ja nur wirksam, wenn sie schnell erfolgt“, sagt er. Und natürlich würden durch die Einsätze die Abläufe in den Unternehmen gestört. „Der Alarm kommt ja immer ohne Vorlaufzeit“, erklärt er.
Aber auch abseits der akuten Einsätze müssten Arbeitgeber auf die Mitarbeiter, die sich in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren, zwischendurch verzichten: „Für Aus- und Fortbildung, die teilweise auch im Blockunterricht stattfindet“, macht der Leiter der Feuerwehr weiter deutlich. Umso glücklicher ist er, dass das bei der Feuerwehr in Ahaus und den Ortsteilen gut funktioniere. Auch dank vieler Gespräche.
Mehrfach habe die Firma Terhalle auch schon Auszubildende des Betriebes für den Feuerwehrdienst zu begeistert. Gleichzeitig hat Josef Terhalle das Firmengelände schon oft für verschiedene Übungen oder die Ausbildung zur Verfügung gestellt oder unterstützt die Eigenleistung der Feuerwehrleute bei Umbau-, Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten in den Gerätehäusern.
Die Firma Terhalle beschäftigt derzeit 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 32 von ihnen sind ehrenamtlich aktiv in den Feuerwehren, zwei in anderen Hilfsorganisationen. Die Förderplakette wird vom NRW-Innenministerium auf Vorschlag an Arbeitgeber aus NRW verliehen, die Einsatzkräfte in Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen in besonderer Weise unterstützen. Die Stadt Ahaus hatte die Firma Terhalle für die Auszeichnung vorgeschlagen.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
