Bundespolitische Themen wie auch lokale hatten die Wagenbauer und Fußgruppen wieder aufs karnevalistische Korn genommen. Mit einem 85 Zugnummern langen Lindwurm der Freude brachten sie Farbe in den grauen Märztag – bestes Feierwetter. Die Schirme mussten nur für Kamelle aufgespannt werden – die grauen Wolken hielten dicht.

Umso besser kamen aber die teils atemberaubenden und immer kreativen und farbenfrohen Verkleidungen zur Geltung. Die „lustigen Wotteln“ feierten nicht nur Karneval, sondern auch das chinesische Neujahrsfest – und das stilecht und sogar mit einem Drachen im Schlepptau. Die „heißen Ladys“ hatten ihren Pool immer dabei, und für Schneewittchen und die sieben Zwerge hatte „Hart aber herzlich“ eine riesige Micky Maus gebaut, die winkend durch die Feste zog. Das Publikum, das in mehreren Reihen die Straßenränder der Feste säumte, durfte staunen. Und schmunzeln natürlich: Einen Panzer hatten die Kümmerlingskegler kurzerhand zum Kinderwagen umfunktioniert: So geht familienfreundliche Bundeswehr, meinte Ursula von der Leyen, die streng den „Pampers-Bomber“ bewachte. Gut, dass die Verteidigungsministerin schon in Ottenstein nach Nachwuchs Ausschau hielt: Das „K-Team“ hatten den Baby-Boom in der Feste ausgerufen – sehr erfolgreich, wie alle versicherten.

Etwas kleiner als von der Leyens „Bomber“ war das Fahrzeug von „Holle Pop“: Die Narren waren als gelbe Engel vom ADAC unterwegs und glaubten nur ihrer selbst gefälschten Statistik. Kein Wunder, dass der Nachwuchs da auf ein Kettcar umstieg und durch die Feste fuhr… „O‘zapft is“ – das interpretierte „Kohle satt“ auf seine Weise: Über dem Oktoberfestzelt klingelte Merkels Handy – garantiert nicht abhörsicher. Vielleicht auch, weil Freddy Mercury in der Feste wiederauferstanden war und in mehrfacher Ausführung zusammen mit seinen Bandkollegen von „Queen“ lautstark einen Hit nach dem anderen schmetterte. Gut, dass die NSA-Spitzel dicke Kopfhörer trugen. Falls sie aber Ohrenschmerzen davon getragen hätten: Nur schlappe sechs Stunden Wartezeit, und in der mobilen Praxis der „Heckenhopser“ wären sie gut medizinisch betreut gewesen. Ein Krankenbett hatten die Narren gleich mitgebracht.

Nach zwei Runden durch die Feste, vielen „Festo-Rufen“ und Kamelle-Schauern ging es in den Gaststätten weiter – da schunkelten dann die pinken Panther mit den Herzdamen, die Friedensreiter mit Steinzeitmenschen oder den Daltons.