
© Anne Schiebener
Erster Tag mit „Click & Meet“: So lief das Shopping in Ahaus
Corona-Lockerungen
Shoppen gehen mit Termin. Das ist die neue Corona-Lockerung, die am Montag an den Start gegangen ist. Wir haben uns angesehen und nachgefragt, wie das in Ahaus angenommen wurde.
Es herrscht gähnende Leere in der Ahauser Innenstadt am Montagmittag. Eigentlich nichts Besonderes im Corona-Lockdown. Doch seit heute, 8. März, dürfen Geschäfte mit bestimmten Vorkehrungen wieder öffnen. Die neue Corona-Lockerung nennt sich „Click & Meet“.
Dahinter verbirgt sich nichts anderes als „Einkaufen mit Termin“. Denn so können die Verkäufer regulieren, wie viele Kunden sich im Laden aufhalten und zudem die Kontaktdaten erfassen. In den Geschäften herrscht am Montag dennoch gähnende Leere.
Kunden sind in Ahaus noch sehr zurückhaltend
Und das hat laut der Filialleiter vor Ort häufig den gleichen Grund: „So richtig Bescheid weiß keiner“, sagt Peggy Wachter. „Wir wussten ja selber bis gestern nicht, was wir dürfen.“ Sie ist die Filialleiterin des Engbers-Geschäfts in der Ahauser Innenstadt. Am ersten Tag mit den neuen Corona-Lockerungen hatte sie nur eine Terminbuchung zum Shoppen im Laden. „Nicht so der Burner“, sagt sie.

Peggy Wachter spürt vor allem die Verunsicherung bei den Ahausern. So richtig weiß keiner über die neuen Lockerungen Bescheid. © Anne Schiebener
Auch einige Türen weiter im Schuhgeschäft Robers ist die Erfahrung mit dem ersten Tag „Click & Meet“ eine Ähnliche. „Die Kunden sind vorsichtig“, berichtet Filialleiterin Beate Kaup, „bleiben an der Tür stehen. Die Zurückhaltung ist zu spüren.“ Denn, obwohl der Laden groß genug ist, dass hier elf Kunden gleichzeitig shoppen könnten, laufen am Mittag nur die Verkäuferinnen umher und verräumen Schuhe.
Filialleiter spüren neben Zurückhaltung auch Freude bei den Kunden
Anke Nettelnstroth ist die stellvertretende Filialleiterin bei ABC Schuhe in Ahaus. „Es ist schon ruhig heute. Es war nicht so der Run auf den Laden“, berichtet sie am Montagmittag. Trotzdem hatte sie immer wieder verteilt Kunden im Laden. Und bei denen habe sie vor allem eines gemerkt: „Ich hatte schon das Gefühl, dass die Leute mal wieder rauskommen wollen.“ Es stehe nicht das Einkaufen im Vordergrund, sondern das Erlebnis. „Einige standen auch vor der Tür und haben gefragt, ob sie nur mal zum Gucken reinkommen dürfen.“

Nur vereinzelt haben sich am Montag Ahauser in die Innenstadt zum Shoppen mit Termin verirrt. © Anne Schiebener
Das Modegeschäft Bonita hat sich anders auf die Wiedereröffnung vorbereitet. „Wir haben unsere Stammkunden angerufen und gefragt, ob sie einen Termin zum Einkaufen buchen wollen“, erzählt Filialleiterin Sandra Brandt. Und damit ist sie gut gefahren. Am Eingang hängt ein Zettel mit den freien Terminen für Montag. Jeder Kunde hat den Laden für eine halbe Stunde für sich. „Heute haben wir nur noch zwei Termine frei“, sagt sie.
Die Kunden haben sich gefreut, dass der Modeladen aktiv den Kontakt gesucht hat. „Ist zwar blöd, dass die nur so kurz dürfen. Die wollen nämlich alle gerne schnacken“, erzählt Sandra Brandt, „aber besser so als gar nicht.“ Ihr vorläufiges Fazit zum ersten Tag mit „Click & Meet“ ist deswegen durchweg positiv.
Großteil der Ahauser Geschäfte bietet „Click & Meet“ an
Die Geschäfte in der Ahauser City gehen ganz verschieden mit der neuen Situation um. Während bei Schuhe Robers jeder Kunde am Eingang einen Schuhanzieher mitnehmen muss, damit die Gesamtzahl der zulässigen Leute im Laden kontrolliert werden kann, haben kleinere Geschäfte den Eingang mit einem Absperrband oder Tisch blockiert.
Fast alle haben jedoch die Gemeinsamkeit, dass sie geöffnet haben und ein Plakat mit der Telefonnummer zum Laden und damit zum Shoppingtermin aushängen. Auch die wenigen Leute in der Stadt sind glücklich, wieder durch die Läden bummeln zu können. „Wir sind froh, dass die Geschäfte auf sind. Und das Eis schmeckt auch“, sagt Manfred Horstmann, der gemeinsam mit seiner Frau durch die Ahauser Innenstadt spaziert. „Aber es ist doch noch sehr leer.“
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
