Weit über 3300 Ehrenamtliche sind in Ahaus und den fünf Ortsteilen aktiv. Allein oder im Verein und in ungezählten unterschiedlichen Sparten. Eine Zahl, die sich auch durch die Pandemie und ihre Einschränkungen nicht großartig verändert hat.
Ihren Einsatz möchte Jutta Schulte (38), Leiterin der Freiwilligenagentur Handfest, gar nicht hoch genug bewerten. Gerade an diesem Montag (5. Dezember), dem Internationalen Tag des Ehrenamtes.
Dabei stellt sie klar: „Ahaus ist total gut aufgestellt.“ Nicht nur die absolute Zahl der Ehrenamtlichen zeuge davon. Teilweise seien die auch in mehreren Funktionen gleichzeitig engagiert. Auch gebe es hier einfach noch den starken Zusammenhalt und teilweise eine Art Selbstverständlichkeit des Ehrenamts: „Man engagiert sich einfach“, sagt sie. Das gehöre in der Region einfach dazu.
Und doch werde es nach und nach immer schwieriger, Ehrenamtliche zu gewinnen und auf Dauer zu halten. Ein Problem, das Vereine und Verbände aus ganz unterschiedlichen Richtungen miteinander teilen. Egal ob im Sport, im sozialen oder musischen Bereich: Für ein einzelnes Projekt oder eine genau überschaubare Zeit sei es noch relativ einfach möglich, Freiwillige zu gewinnen.
Stellenbörse ist kurz vor Start
Eine längere oder gar unbefristete Tätigkeit sei da schon viel schwieriger zu vermitteln. Schon als sie im vergangenen Frühjahr die Leitung der Freiwilligenagentur übernahm, hatte sie eine Stellenbörse für Freiwillige und Ehrenamtliche angekündigt. „Die soll in ein paar Wochen starten“, sagt sie. Noch gebe es allerdings einige organisatorische und auch technische Hürden.
Wenn die Börse einmal ans Netz geht, soll sie das normale Beratungsangebot der Freiwilligenagentur ergänzen und die Vermittlung von Ehrenamtlichen erleichtern. Tatsächlich seien regelmäßig Menschen auf der Suche nach einer neuen Aufgabe. „Auch Menschen direkt aus Ahaus und den Ortsteilen, die sich eigentlich vor Ort auskennen“, betont sie.

Zwischen vier und fünf solcher Beratungen mache sie pro Monat. Keine riesige Zahl, aber dennoch nötig: „Die Menschen, die herkommen, wollen einen Überblick über die ehrenamtlichen Möglichkeiten bekommen.“ Sei es im Alter, wenn man mehr Zeit habe oder auch in der Freizeit neben dem Beruf.
An dieser Stelle möchte sie mit der Freiwilligenagentur Handfest ansetzen. Das Ehrenamt sichtbar zu machen und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit rund um das Engagement auf die Beine zu stellen. Um neue Ehrenamtliche zu gewinnen, und um diejenigen bei der Stange zu halten, die sich schon ehrenamtlich engagieren.
Gutscheine beliebter als Ausflüge
Natürlich müsse man jedem Ehrenamtlichen, egal an welcher Stelle, dankbar sein. In Ahaus und den Ortsteilen werde das ja zum Beispiel mit der Woche der Ehrenamtswoche auch seit Jahren getan.
Auch dabei gebe es aber mittlerweile deutliche Verschiebungen: Die bis vor Jahren sehr beliebten Fahrten in einer Gruppe zu verschiedenen Zielen musste in der Pandemie ja komplett ausfallen. Auch danach seien sie aber noch nicht wieder richtig in Schwung gekommen. Die Gutscheine hingegen fänden reißenden Absatz. Das sei ein Stück weit schade, da dadurch ein Teil des Gedankens hinter der Ehrenamtswoche verloren gehe: der gegenseitige Austausch. Der habe eigentlich immer im Vordergrund gestanden. „Dass Ehrenamtliche aus ganz verschiedenen Richtungen miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Jutta Schulte.
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