Elisa Deitmers aus der 9b ist ein bisschen enttäuscht darüber, wie die Politik in der Vergangenheit die Augen vor dem Thema Energiewende verschlossen hat, beziehungsweise das Thema vor sich hergeschoben hat. „Nun habe ich das Gefühl, wir hinken da ganz schön hinterher in Deutschland“, berichtet sie. Welches denn die Länder sind, die am besten aufgestellt sind in puncto Energiewende, wollte die Vierzehnjährige wissen.
„Das lässt sich ganz so spontan nicht beantworten“, antwortet Maximilian Menkenhagen von dem gemeinnützigen Verein Multivision aus Hamburg. „China beispielsweise investiert sehr viel Geld in erneuerbare Energien und ist in einigen Dingen Vorreiter. In puncto Sozialkriterien allerdings nicht“, berichtet er. „Wenn dort ein Staudamm errichtet wird, haben die Anwohner kein Mitspracherecht“, erklärt er weiter. „So wollen wir in Deutschland natürlich nicht agieren. Es gibt immer mehrere Faktoren, die zu beachten sind“, berichtet er. Alles in allem seien die skandinavischen Länder schon sehr gut aufgestellt.
Alternativen für den Alltag
Maximilian Menkenhagen und Svenja Gelpke von Multivision waren am Donnerstag (01. Dezember) zu Gast in der Canisiusschule Ahaus. Begonnen hatte der Tag mit einer ausführlichen Präsentation über erneuerbare Energien und vor allem über Möglichkeiten, diese im Alltag zu nutzen. Auch über viele neue Technologien wurde referiert. Von Autos mit Photovoltaik-Anlagen über schwebende Fahrrad-Kreisverkehre, bis hin zu Geothermik, wo man die Wärme aus dem Erdkern nutzen kann. Ziel des Vereins ist die Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung, Aufklärung und Erziehung von Jugendlichen.
Vieles war den Schülerinnen und Schülern schon bekannt, aber bei einigen Dingen fehlte es auch noch an Verständnis und Zusammenhängen in Bezug auf die Einsetzbarkeit der neuen Entwicklungen. In einer Projektarbeit haben die Schüler dann eine Stadt selbst planen dürfen. „Hier waren die Schüler wirklich sehr kreativ“, betont Dr. Jörg Schuirmann von den Stadtwerken Ahaus. Schuirmann stand im Anschluss an den Vortrag und die Projektarbeit noch für eine Fragerunde zu Verfügung.

Eine Fragerunde, die die Schüler ausgiebig genutzt haben. Das Interesse für den Status Quo in Ahaus war groß. Alva-Mai Blisniewski aus der 9a hat im Radio von einem Schwimmbad gehört, das mit der Absenkung von 2 Grad Wassertemperatur den Strom von circa 40.000 Haushalten einsparen konnte. „Warum das in Ahaus nicht auch gemacht wird“, möchte sie wissen.
„Genau das haben wir gemacht“, antwortet Schuirmann. „Aber nicht alle sind von solchen Änderungen begeistert“, ergänzt er. „Es gab viel Kritik nach der Maßnahme. Bei der Umsetzung der Energiewende gibt es vielerlei zu beachten“, bestätigt somit auch Jörg Schuirmann.
Beeindruckende Ideen
Sowohl Jörg Schuirmann von den Stadtwerken als auch Maximilian Menkenhagen und Svenja Gelpke von Multivision möchten die Schüler trotzdem ermutigen, „nervig“ zu bleiben und Fragen zu stellen.
Jörg Schuirmann bot auch die Gelegenheit, in die verschiedenen Berufe bei den Stadtwerken einfach mal reinzuschnuppern. Eine Idee aus den Gruppenarbeiten habe ihm besonders gefallen. „Beim Schaukeln Strom zu erzeugen, um diesen dann auf einer Bank über USB-Anschlüsse zum Laden von Telefonen zu nutzen, das finde ich schon ziemlich gut“, sagt er mit einem Lachen im Gesicht.
Diana Meßling, die Naturwissenschaftliche Koordinatorin der Canisiusschule und Lehrerin in den Fächern Biologie und Chemie, ist sehr zufrieden mit dem Vormittag. „Die Schüler haben gut mitgemacht. Und ein bisschen Werbung für die naturwissenschaftlichen Fächer, das kann ich auch immer gut gebrauchen“, sagt sie und bedankt sich bei den Referenten.
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