Corona-Lage in Ahaus Spiegeln Zahlen Infektionsgeschehen noch wider?

Corona-Lage in Ahaus: Spiegeln Zahlen Infektionsgeschehen noch wider?
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Es ist ruhiger geworden rund um Corona. Nur noch wenige Auflagen und weniger mediale Berichterstattung. Doch das Virus ist noch immer allgegenwärtig. Doch wie valide sind die gemeldeten Zahlen? Und: Wie steht es um die Corona-Lage in Ahaus? Wir haben beim Kreis Borken nachgehakt.

Vieles rund um das Virus hat sich mittlerweile geändert. Dazu gehört auch, dass der Kreis nicht mehr täglich ein Corona-Zahlen-Update liefert. Ab dem 16. Dezember gibt es zudem alle dazugehörigen Zahlen nur noch vom Robert-Koch-Institut und vom Landeszentrum Gesundheit.

Mobiles Impfen wird eingestellt

Das Kreis-Dashboard zum Coronavirus wird deaktiviert. Auch das „mobile Impfen ohne Termin“ in den kreiseigenen Impfstellen wird zum Jahresende eingestellt. Ebenso wird die Corona-Hotline des Kreises zum 16. Dezember 2022 abgestellt.

Spielt das Virus also keine Rolle mehr? Klare Antwort: Nein. Noch immer gibt es Neuinfektionen und Infizierte im Kreis und in Ahaus. Aber der Kreis passt sich dem Vorgehen auf Landesebene an.

Noch immer Neuinfektionen

„Wir sind einer der letzten Kreise in NRW, die jetzt mit der täglichen Berichterstattung über die Corona-Lage aufhören“, erklärt Kreis-Sprecher Karlheinz Gördes auf Anfrage. Man habe die Bürger stets aktuell informieren wollen, jetzt aber passe man sich der allgemeinen Entwicklung an.

Zu den aktuellen Infektionszahlen in Ahaus. Der Redaktion wurde zugetragen, dass diese aktuell wieder stark ansteigen sollen. Doch ein Blick in das noch aktive Dashboard des Kreises belegt das nicht.

Vom 1. bis 13. Dezember gab es 159 Neuinfektionen. Die Zahl der aktuell Infizierten ist im selben Zeitraum sogar deutlich von 123 auf 54 (Stand: 14.12.) gefallen. Aber: Sind die Zahlen auch valide?

Für die aktuellen Corona-Zahlen spielen nur noch die Ergebnisse von PCR-Tests eine Rolle. Schnelltest-Ergebnisse sind irrelevant geworden.
Für die aktuellen Corona-Zahlen spielen nur noch die Ergebnisse von PCR-Tests eine Rolle. Schnelltest-Ergebnisse sind irrelevant geworden. © picture alliance/dpa

„Die Zahlen sind schnelllebig und mit Zurückhaltung zu genießen“, ordnet Kreis-Sprecher Karlheinz Gördes das Ganze ein. Erklärung: Die Zahlen basieren nur noch auf positiven PCR-Test-Ergebnissen.

Schon lange gibt es keine automatischen Meldungen mehr bei positiven Schnelltests an Testzentren an das Kreisgesundheitsamt. Auch die Pflicht zur Freitestung aus der Quarantäne ist entfallen. Schnelltest-Ergebnisse spielen für die Infektionszahlen also keine Rolle mehr. Über die Validität dieser lässt sich also entsprechend streiten.

Keine Corona-Hotline mehr

Davon ab: Wer Fragen zum Coronavirus kann, kann sich laut Kreis an die entsprechende Landeshotline (0211/9119-1001) oder aber nach wie vor an das Kreisgesundheitsamt (02861/681-5809) wenden.

Eingestellt wird lediglich die gesonderte Corona-Hotline, da diese zuletzt nur noch „sehr sporadisch“ genutzt wurde. Etwas, das den allgemeinen Trend mit Blick auf das Virus widerspiegelt.

Ahaus im „oberen Drittel“

Wie aber steht Ahaus aktuell, auf Basis der PCR-Test-Ergebnisse, im kreisweiten Vergleich da? Der Kreis-Sprecher nennt die Worte „oberes Drittel“. Am Dienstag (13.12.) lag die lokale Inzidenz bei 220 und damit nur leicht über der des Kreises mit 219.

„Es gibt Kommunen mit höheren (Bocholt/Gronau - Anm. d. Red.) und Kommunen mit niedrigeren Werten“, so Karlheinz Gördes. Auch das war schon in der Vergangenheit und in Hochphasen der Pandemie so.

Wichtig: Der Kreis behält das Infektionsgeschehen natürlich weiterhin im Auge. Sollten die Infektionszahlen wie von einigen Experten prognostiziert im Winter wieder stark steigen, kann der Kreis entsprechend reagieren. „Wir sind absolut flexibel, können schnell wieder alles hochfahren“, versichert der Kreis-Sprecher. Vorsorge sei in jedem Fall getroffen.

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