Bei einer Anästhesistin des Ahauser St.-Marien-Krankenhauses  wurde eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen. 21 Mitarbeiter wurden darauf getestet, Patienten seien nicht gefährdet, so das Klinikum Westmünsterland.

© Stephan Teine

Corona-infizierte Ärztin im Krankenhaus: Bislang nur negative Tests

rnCoronavirus in Ahaus

Eine Anästhesistin aus dem Ahauser Krankenhaus ist mit dem Coronavirus infiziert. 21 Kontaktpersonen wurden zwei Mal getestet – negativ. Patienten seien nicht gefährdet, so das Klinikum.

Ahaus

, 03.08.2020, 18:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Dass eine Ärztin im Ahauser Krankenhaus mit dem Coronavirus infiziert ist, hat am Sonntag schon der Kreis bestätigt. Auf Nachfrage der Redaktion kommt am Montag auch die Bestätigung des Klinikums Westmünsterland, Träger des Ahauser Krankenhauses. Die Medizinerin habe sich am Donnerstag, 30. Juli, aufgrund von milden Symptomen, die auf eine Infizierung mit dem Erreger hindeuten können, frühzeitig arbeitsunfähig gemeldet. Das sei konform der hausinternen Leitlinien erfolgt, so Tobias Rodig, Sprecher des Klinikums.

Infektion fand wohl im privaten Umfeld statt

Die Fachärztin aus der Abteilung für Anästhesie wurde am Donnerstag mit Hilfe eines Schnellnachweises positiv getestet. „Die Infektion der Medizinerin fand nach aktuellem Stand der Erkenntnisse im privaten Umfeld statt“, so Tobias Rodig. Insgesamt wurden 21 Personen ermittelt, die in potenziellem Kontakt mit der Medizinerin standen. Bei allen – allesamt Mitarbeiter des Krankenhauses – wurde noch am selben Tag ein Schnelltest auf das Coronavirus durchgeführt. Alle Testergebnisse waren negativ.

Als der Infektionsfall der Anästhesistin bestätigt war, habe das Infektionsmanagement im Ahauser Krankenhaus in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Gesundheitsamt Borken die notwendigen und im Vorfeld festgelegten Sicherheitsmaßnahmen getroffen, fasste der Sprecher zusammen. Nachdem alle 21 getesteten Mitarbeiter ein negatives Ergebnis hatten, konnten sie weiterhin ihren Dienst ausüben. „Unter Einhaltung der festgelegten Infektionsschutzmaßnahmen“, sagt Tobias Rodig. Dies werde auch vom Robert-Koch-Institut (RKI) so empfohlen.

Das Klinikum habe bei diesen Maßnahmen sogar noch strengere Maßstäbe angelegt, als es vom RKI empfohlen sei, betont der Sprecher. Die Mitarbeiter tragen Schutzausrüstung, werden engmaschig auf Symptome kontrolliert – zum Beispiel mit Temperaturmessungen – und es greifen viele weitere Hygiene- und Schutzmaßnahmen. So brauchten auch Patienten nicht besorgt sein.

Patienten nicht betroffen, gefährdet oder getestet

Denn Patienten waren und seien nach jetzigem Stand nicht betroffen und auch nicht gefährdet und seien so auch nicht getestet worden, betont Tobias Rodig. Wegen der hohen Sicherheitsmaßnahmen und der im Klinikum Westmünsterland festgelegten Richtlinien und Verhaltensregeln im Rahmen der Corona-Infektionsprävention könne das Klinikum diese Aussage treffen.

Tobias Rodig, Pressesprecher Klinikum Westmünsterland

Tobias Rodig, Pressesprecher Klinikum Westmünsterland

„Wir haben sehr umfangreiche Notfallpläne und ein mit den Behörden abgestimmtes und sehr engmaschiges Infektionsmanagement etabliert, das über die gesetzlich vorgegebenen Maßnahmen hinausreicht“ ergänzte Tobias Rodig im Gespräch mit der Redaktion. Und auch in dem aktuellen Fall seien diese Maßnahmen zum Einsatz gekommen, „und sie haben nach aktuellem Stand der Erkenntnisse erfolgreich gegriffen“.

Potenzielle Kontaktpersonen werden drei Mal auf Corona getestet

Eine zweite Testreihe bei allen Kontaktpersonen im Krankenhaus hat am Montag, 3. August stattgefunden. „Auch die zweite Testreihe hat bei allen getesteten Mitarbeitern zu negativen Testergebnissen geführt“, teilte Tobias Rodig am späten Nachmittag mit. In der zweiten Testreihe seien 19 Mitarbeiter getestet worden, da zwei Mitarbeiter nicht im Dienst waren. „Diese Test werden aber direkt beim nächsten Dienstbeginn nachgeholt“, so der Sprecher des Klinikums.

Ein dritter Test wird noch am Donnerstag, 6. August, durchgeführt. Mit der dreimaligen Testung gehe das Klinikum auf Nummer sicher, es gebe noch die geringe Wahrscheinlichkeit, dass erste Tests wegen der Inkubationszeit des Virus negativ ausgefallen sein könnten.

Getestete Mitarbeiter arbeiten weiter - unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen

Bis zum Vorliegen des dritten Ergebnisses werden die bereits negativ getesteten Mitarbeiter ihren Dienst nach Absprache mit dem Gesundheitsamt weiter verrichten, so Tobias Rodig. Dies aber nur unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, zu denen zum Beispiel das durchgehende Tragen eines speziellen Atemschutzes gehört, und eben die engmaschige Symptomkontrolle. Dass die Mitarbeiter weiter arbeiten, sei wichtig, um versorgungsrelevante Bereiche, wie zum Beispiel eine Intensivstation, nicht von der Versorgung abmelden zu müssen.

Jetzt lesen

„Die Sicherheitsmaßnahmen im Klinikum Westmünsterland im Bereich des Personals wurden so hoch angelegt, als wenn wir jeden unserer Mitarbeiter als potenzielle Kontaktperson einstufen“, betont Tobias Rodig. Zum Beispiel sollte jeder Mitarbeiter mindestens einmal täglich Temperatur messen.

„Unser oberstes Ziel ist es, eine Infektion von Patienten und Mitarbeitern in unseren Häusern zu verhindern“, ergänzt er. Leider lasse es sich nicht verhindern, dass auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen des Klinikums Westmünsterland von einer Infektion mit dem Coronavirus betroffen sein können.

Durch Schnelltest sind Ergebnisse zügig da

„Wir sehen, Corona ist noch da“, warnt er. Aber das Infektionsmanagement habe gut funktioniert, „und wir sind darauf eingestellt.“ Durch einen Schnelltest im Krankenhaus könne darüber hinaus das Klinikum Westmünsterland innerhalb kürzester Zeit die Mitarbeiter auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 testen. „Dies hilft uns zu verhindern, dass es zu einer unentdeckten Weiterverbreitung des Virus in unseren Einrichtungen kommt“, bilanziert Tobias Rodig.

Schlagworte: