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Céline Flores Willers: Von der Miss-Wahl zum seriösen Unternehmen
Gründerin
Céline Flores Willers hat sich selbst zu einer Marke aufgebaut: Miss Universe Germany, Influencerin, Technologie-Expertin. Diese Fähigkeiten im Personal Branding gibt sie nun an andere weiter.
Vor drei Jahren wurde Céline Flores Willers zur Miss Universe Germany gewählt. Heute beschäftigt sie sich statt mit Kleidern und Make-Up eher mit digitalen Innovationen und Technologie-Trends. Sie ist Unternehmerin, LinkedIn-Influencerin, Business-Frau. „Die Miss-Wahlen waren nur ein Hobby. Es war immer mein Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen“, sagt die 28-Jährige, die in Ahaus zur Schule gegangen ist.
Dieses Ziel hat sie im vergangenen Jahr erreicht. Mit ihrem Unternehmen „The People Branding Company“ berät sie andere Firmen im Bereich Personal Branding und Corporate Influencing. „Es geht darum, wie sie auf LinkedIn sichtbarer und präsenter werden“, sagt Céline Flores Willers.

Vor knapp einem Jahr hat Céline Flores Willers ihr erstes eigenes Unternehmen gegründet. Das Foto zeigt sie beim Notar. © Privat
LinkedIn ist eine Internet-Plattform mit 16 Millionen Nutzern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weltweit nutzen 756 Millionen Menschen das Netzwerk. Céline Flores Willers weiß genau, welche Eigenschaften diese Nutzer haben: berufstätig, Ü25, wohlhabend, einflussreich. „Es ist eine Business-Community. Diese Menschen sitzen an den Budgettöpfen der Unternehmen, sie sind die Entscheidungsträger. Diese Zielgruppe erreicht man sonst nirgendwo so gezielt.“
Eine der ersten LinkedIn-Influencerinnen Deutschlands
Dieses Potential des Netzwerkes hat die 28-Jährige früh erkannt. Schon 2018 startete sie ihren eigenen Profilaufbau. Sie wollte eine der ersten LinkedIn-Influencerinnen in Deutschland werden. „In Amerika war das damals schon ein großes Ding. Weil die uns häufig einfach voraus sind, wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das in Europa auch kommen wird“, sagt Céline Flores Willers.
Mit Videos, Fotos und Beiträgen berichtete sie aus ihrem Arbeitsalltag. Damals war sie bei einer Unternehmensberatung im Innovationsteam zuständig. Die neuesten Entwicklungen, digitale Trends und technologische Neuheiten präsentierte sie auf ihrem Kanal. „Wenn man relevanten Inhalt bietet, sind die Menschen automatisch interessiert“, sagt sie.
Heute gilt sie als sogenannte Top Voice auf LinkedIn und erreicht mit ihren Postings tausende Menschen. Unternehmen sind bereit, Geld zu investieren, um auf ihrem Profil zu erscheinen. Doch das sei nicht ihr Geschäftsmodell und nicht Teil ihres Unternehmens, sagt sie. „Ich wurde oft gefragt, wie ich es geschafft habe, diese hohe Reichweite aufzubauen. Und genau das möchte ich an andere Unternehmer weitergeben“, sagt Céline Flores Willers.
Céline Flores Willers ist längst selbst eine Marke
Das passiert unter anderem auf dem digitalen Campus. Dieser ist nicht einfach nur eine Internetseite, sondern besteht aus verschiedenen digitalen Räumen, in denen sich der Nutzer in 360-Grad-Ansicht umsehen kann. Céline Flores Willers erklärt dort in mehreren Videos alles zum Thema Personal Branding und führt Video-Interviews mit anderen Experten.
Sie selbst steht dabei häufig vor der Kamera. Denn die 28-Jährige ist längst selbst eine Marke. Das ist auch einer ihrer wichtigsten Tipps an Unternehmer: „Menschen folgen lieber Menschen als Unternehmens-Accounts. Digitalisierungschef Thomas, 30 Jahre alt, oder auch der CEO sind viel greifbarer und authentischer.“ Die Herausforderung dabei sei, eine Balance zwischen persönlichem und professionellem Content zu schaffen.

Für einen Onlinekurs zum Thema Personal Branding auf LinkedIn stand Céline Flores Willers selber vor der Kamera. © Privat
„In einem Unternehmen mit 50 Mitarbeitern arbeiten im Schnitt drei Personen im Marketing“, weiß Céline Flores Willers. „Viele nutzen nur diese drei Mitarbeiter, statt alle 50 Mitarbeiter zu Botschaftern zu machen. Die offiziellen Unternehmensaccounts haben bei Weitem nicht so eine Power wie die Mitarbeiter in Summe.“
Mitarbeiter dürfen überall egal wie spät arbeiten
Sie selbst hat beim Thema Mitarbeiter ein innovatives Konzept. „Ich möchte die besten Talente einstellen. Eine Festlegung auf einen Standort schränkt mich dabei nur unnötig ein“, meint sie. Deswegen dürfen ihre Mitarbeiter überall auf der Welt arbeiten. „Ich will ja auch mal spontan irgendwohin fliegen können, wo vielleicht gerade besseres Wetter ist. Mit meinem Laptop kann ich überall arbeiten.“
Auch bei den Arbeitszeiten setzt die junge Chefin auf Vertrauen. Hauptsache die vereinbarten Ziele sind am Ende der Woche erreicht. „Wenn jemand morgens nicht so konzentriert ist: kein Problem. Dann arbeitet man eben abends. Ich selber zum Beispiel bin eine Nachteule. Ich bin zwischen 22 und 2 Uhr am produktivsten.“
Céline Flores Willers ist im Grundschulalter nach Ahaus gezogen. Ihr Abitur hat sie 2012 an der Canisiusschule in Ahaus gemacht. Danach zog sie für ihr Studium in Kommunikationswissenschaften nach Stuttgart. Hin und wieder ist die 28-Jährige noch heute hier zu Besuch.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
