Café Muse wird zum Extrablatt – aber Ahauser brauchen noch Geduld

© Anne Winter-Weckenbrock

Café Muse wird zum Extrablatt – aber Ahauser brauchen noch Geduld

rnGastronomie in Ahaus

Seit Monaten brodelt es in der Gerüchteküche, was mit dem geschlossenen Café Muse an der Bahnhofstraße passiert. Jetzt steht fest: Dort eröffnet ein Café Extrablatt. Aber wann?

Ahaus

, 04.12.2019, 14:54 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das seit Juni geschlossene Café Muse liegt direkt neben dem Augen-Zentrum-Nordwest von Dr. Stefanie Schmickler. Schon kurz nach dem Kauf des Gebäudes im Frühjahr dieses Jahres hatte Stefanie Schmickler erklärt, dass es an der Bahnhofstraße 4 weiterhin ein Gastronomieangebot geben wird. Es seien mehrere Bewerber für den Standort im Rennen, sagte sie im Frühjahr.

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Das Rennen machte die Café-Extrablatt-Gruppe. Das erklärte Stefanie Schmickler jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. In Ahaus werde Kaufmann Mesut Sucu das neue Café Extrablatt führen. Sucu betreibt schon seit 1996 ein „Extrablatt“ am Theodor-Heuss-Platz in Gronau. Das Café Extrablatt ist ein Unternehmen der Systemgastronomie mit Sitz in Emsdetten. Insgesamt gibt es fast 90 „Extrablatt“-Betriebe, die im Franchise-System und als Ganztags-Kneipengastronomie betrieben werden.

Genehmigungen erforderlich

Mesut Sucu zeigt sich im Telefonat mit unserer Redaktion voller Vorfreude auf sein neues Extrablatt in Ahaus. „Ich finde die Stadt sehr interessant, sie entwickelt sich immer weiter“, macht er Ahaus ein Kompliment. Und den altbewährten Gastronomie-Standort weiterhin als solchen zu nutzen, sei eine sehr gute Enscheidung. Er ist überzeugt, dass das Café Extrablatt in Ahaus eine gute Resonanz bekommen werde.

Es habe einige Zeit in Anspruch genommen, alle Genehmigungen einzuholen, erklärte Stefanie Schmickler, warum der neue Pächter nicht früher bekanntgegeben werden konnte. Erst einmal galt es zum Beispiel mit der Stadt zu klären, ob in der „Muse“ weiter ein Gastronomiebetrieb laufen könne. Größeren Einfluss habe auch die Denkmalschutzbehörde mit Sitz in Münster gehabt.

Stefanie Schmickler: „Von dort gab es noch einige Auflagen.“ So verfüge das 200 Jahre alte Gebäude über eine alte, hölzerne Treppe zwischen der Gaststube und dem früheren Büroraum. „Krumm und schief, eigentlich wollten wir die Treppe herausnehmen, weil im oberen Stockwerk Sozialräume entstehen. Aber das hat der Denkmalschutz nicht erlaubt“, verdeutlicht Stefanie Schmickler.

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Diese und weitere Fragen zur Bausubstanz galt es zu klären. „Damit sind wir seit zwei Wochen durch“, berichtet die Eigentümerin der Immobilie. Die frühere „Muse“ werde seit Kurzem renoviert, „aber wie das bei denkmalgeschützten Gebäuden so ist, man stößt bei der Renovierung doch auf die eine oder andere Unwägbarkeit.“

Darüber gibt es bei den regelmäßigen Baubesprechungen Informationen. Vertreter der Baufirma Bogenstahl aus Legden, Vertreter des Café-Extrablatt-Stammhauses in Emsdetten sowie vom Franchisenehmer aus Gronau sind ebenfalls in die Gespräche eingebunden. Die gestalterischen Umbaupläne kommen vom Architekturbüro Weitkamp und Partner aus Ahaus.

„Herzensangelegenheit“

„Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, dass der Umbau vernünftig wird“, erklärt Stefanie Schmickler. Vor allem sei es ihr Anliegen, dass den täglich gut 400 Patienten des Augen-Zentrums-Nordwest sowie ihren Mitarbeitern in unmittelbarer Nähe ein gutes gastronomisches Angebot von früh bis spät zur Verfügung stehe. „Ich denke, unsere Praxis verträgt sich gut mit dem Café Extrablatt.“

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Weil Stefanie Schmickler davon überzeugt ist, sei auch der Pachtvertrag langfristig abgeschlossen worden. Er läuft über zehn Jahre, mit Option auf Verlängerung. Doch bis sich die Türen des neuen Café Extrablatt in Ahaus das erste Mal öffnen, muss noch ordentlich gewerkelt werden an der Bahnhofstraße 4. Stefanie Schmickler geht davon aus, dass das Café voraussichtlich Ende Mai, Anfang Juni öffnet. „Wenn bei den Arbeiten alles gut läuft.“

Gastronomie an der Bahhofstraße 4 in Ahaus hat eine lange Tradition. In früheren Zeiten war dort die Wirtschaft und Bäckerei Harpering, später „Zur alten Post“, beheimatet. Bevor Christian Aupers von 2011 bis zum Frühjahr 2019 dort das Café Muse betrieb, war Jutta Harpering die Wirtin der Traditionsgaststätte „Zur alten Post“.