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„Helles Köppken“ von den „Bassbrauern“: Trinken für den guten Zweck
Bier aus Ahaus
Mario Dönnebrink und Hennes Nienhaus sind Ahauser Hobby-Brauer. Ihre neue Kreation „Helles Köppken“ wollen sie für den guten Zweck verkaufen. Der Erlös ist für Familien in Not bestimmt.
Ihr Hobby zum Beruf machen Mario Dönnebrink und Hennes Nienhaus nicht. Aber die beiden Ahauser Hobby-Bierbrauer werden wieder aktiv. Die als „H&M Bassbrauer“ bekannten Mitglieder der Ahauser Progressive-Rockband „Prokk“ haben nach dem „Ahauser Hopfenkopp“ ein neues Bier verzapft: „Helles Köppken“.
Verkauft wird das Bier in diesen Corona-Krisenzeiten für einen guten Zweck. Der Verkaufserlös kommt zu 100 Prozent der Corona-Direkt-Hilfe für Familien in Existenznot zugute.
Im September vergangenen Jahres berichteten wir erstmals über die Braukünste der beiden Männer und ihren „Hopfenkopp“. Anfangs produzierten sie 1000 Liter Bier, „die waren innerhalb von neun Wochen verkauft“, berichtet Mario Dönnebrink in einem Telefonat mit unserer Redaktion.
Dann brauten die „Bassbrauer“ noch mal 2000 Liter nach und brachten sie Ende vergangenen Jahres in den Handel. „Von den 220 Kartons, die zuletzt produziert wurden, sind bis auf 60 auch schon wieder alle verkauft“, erklärt Mario Dönnebrink.

Hennes Nienhaus beim Brauvorgang für das "Helle Köppken" in einer Haaksbergener Brauerei. © Privat
Pro Gebinde gibt es 24 Flaschen zu je 0,33 Liter, der Preis beträgt 45 Euro. So viel wird auch „Helles Köppken“ kosten. „Sicher, das ist ein stolzer Preis“, sagt Mario Dönnebrink. „Aber wir hoffen, dass die Ahauser es kaufen werden, um dadurch Familien in Not helfen zu können. Wir wissen, dass viele Familien unter der aktuellen Situation leiden. Viele Menschen sind in Kurzarbeit, etliche sogar arbeitslos geworden. Einkünfte sind weggebrochen.“
„Helles Köppken“ von den „Bassbrauern“
Die beiden Hobby-Brauer überlegten, wie sie in ihrem bescheidenen Rahmen diesen Familien helfen könnten. Das passte mit dem Gedanken zusammen, die Palette ihrer Biersorten auszudehnen. Ihr „Pale Ale“ (ein Bier englischer Brauart) sei geschmacksintensiv, aber nicht jedermanns Sache, schätzten die beiden.
Gleichwohl habe man damit zeigen können, „dass es noch mehr Geschmäcker gibt als ausschließlich Pilsener“, erklärt Mario Dönnebrink. „Das ist uns gelungen.“
Nun wollte man auch diejenigen erfreuen, die ein handwerklich hergestelltes Bier schätzen, aber trotzdem ein eher süffiges Bier bevorzugen. „Da haben wir gesagt, wir gehen auf ein bayerisches Helles. Ein Bier mit starkem Malzcharakter und nachgehopft.“ Nicht bitter, sondern aromatisch, mild.
„Als Sommerbier ist das ein Superbier“, ist Mario Dönnebrink überzeugt. Gebraut hat er das Helle zunächst mit Hennes Nienhaus zu Hause, in einer Menge von 20 Litern. „Man braucht immer ein, zwei Anläufe, bis das Rezept perfekt ist für die Brauerei und eine größere Anlage.“
Experimentiert haben die beiden Brauer mit einem Hopfen mit Erdbeer-Aroma aus Slowenien. Gebraut wurde „Helles Köppken“ dann am vorvergangenen Mittwoch in einer Brauerei in Haaksbergen. „Natürlich unter Einhaltung der Maßgaben zum Schutz vor Corona“, berichtet Mario Dönnebrink.
In Summe wollen Mario Dönnebrink (im Hauptberuf Vorstand und CEO der d.velop AG in Gescher) und Hennes Nienhaus (hauptberuflich beim Spielgerätehersteller K-Ring in Ahaus) nun jeweils 30 Gebinde „Ahauser Hopfenkopp“ und 30 Gebinde „Helles Köppken“ für Familien in Not verkaufen. Bei einem Verkaufserlös von 45 Euro je 24-Flaschen-Karton kommen so 2700 Euro zusammen.
„Die Käufer erhalten qualitativ hochwertige Produkte und tun noch eine gute Tat. Im Grunde sprechen wir von Craftbeer against Corona“, erklärt Mario Dönnebrink.
Im Moment muss das Bier noch reifen. Mitte Mai soll es in den Handel gelangen. „Das dauert zwar noch etwas, aber wir glauben, dass die Spendenbereitschaft auch dann noch da sein wird.“ Mario Dönnebrink und Hennes Nienhaus haben vier bis fünf Verkaufsstellen für ihr Bier aufgetan.
Unentgeltliche Verkaufsflächen
Mit im Boot sind die Getränkeverlage Ellerkamp und Grünewald (Fresh+Cool). Sie stellen in ihren Getränkemärkten Verkaufsflächen unentgeltlich zur Verfügung und führen die Abwicklung durch. Eventuell kommt noch Getränke Wiemers in Nienborg hinzu.
Ob das „Helle Köppken“ den Geschmack der Ahauser treffen wird? Mario Dönnebrink ist optimistisch. „So viel Selbstbewusstsein muss sein“, sagt der Hobby-Brauer. „Und außerdem ist es für den guten Zweck.“
Christian Bödding, Jahrgang 1966, ist bekennender Westfale, aber kein Sturkopf. Er schreibt gerne tiefgründig und am liebsten über lokale Themen, über die sich andere nach der Lektüre seiner Texte aufregen.
