Große PV-Anlagen auf Dächern sind längst Alltag. In Ahaus soll die Solarenergie jetzt weiter gefördert werden: Bis zu 200 Euro Zuschuss gibt es für kleine Balkon-Solaranlagen.

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Balkone unter Strom: Stadt bezuschusst kleine Solaranlagen für Wohnungen

rn200 Euro pro Antrag

Bewohner von Wohnungen konnten bisher kaum von Photovoltaikanlagen profitieren. In Ahaus sollen jetzt kleine Anlagen für den eigenen Balkon gefördert werden.

Ahaus

, 22.03.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Photovoltaikanlagen sind auf den Dächern in und um Ahaus schon lange nichts Besonderes mehr. Doch bisher können in erster Linie nur die Eigentümer der Gebäude die Sonnenenergie nutzen. Die Grünen wollen das in der Stadt ändern und wollen die Anlagen auch in kleinerem Maßstab fördern: auf Balkonen in Wohnungen.

Im Finanzausschuss haben die Politiker jetzt einen ersten Schritt in diese Richtung beschlossen: Insgesamt 20.000 Euro Zuschüsse stehen für die kleinen Anlagen bereit. Eine Anlage soll dabei zwischen 300 und 800 Euro kosten. Die Stadt bezuschusst die Anschaffung zukünftig mit bis zu 200 Euro je Antragsteller. Allerdings nur in selbst genutztem Wohnraum. So soll sichergestellt werden, dass nicht die Eigentümer von Mehrfamilienhäusern mehrfach in den Genuss des Zuschusses kommen.

Breite Zustimmung, aber kleine Bedenken

Insgesamt stieß die Idee der Grünen auf breite Zustimmung. „Das ist ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Energiewende“, betonte Dietmar Eisele, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Andreas Dönnebrink (SPD) und Gerrit Messelink (UWG) erklärten aber, dass der Zuschuss beschränkt werden müsse – eben um tatsächlich einzelne Wohnungen und nicht ganze Gebäude zu fördern.

Auch Thomas Hammwöhner, Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus, begrüßte den Vorstoß. „Das ist grundsätzlich zu unterstützen“, sagte er. Nur dürfe der Verwaltungsaufwand für den Zuschuss nicht zu groß werden. Christian Rudde (CDU) ergänzte, dass auf jeden Fall auch die Stadtwerke mit eingebunden werden müssen. „Wir müssen ja wissen, wie das Stromnetz reagiert, wenn zusätzliche Anlagen aufgestellt werden“, erklärte er.

Optische Bedenken kommen nur kurz zur Sprache

Franz Benölken (CDU) machte sich für einen Moment noch Sorgen um die Optik in der Stadt. Er verwies auf den Anfang der 1990er-Jahre, als Satellitenschüsseln für den Fernsehempfang Mode wurden. „Das sah scheußlich aus“, erklärte er. Christopher Eing (Grüne) konterte: „Ich sehe lieber viele Solaranlagen als ein Braunkohlekraftwerk.“

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Die Balkon-Photovoltaikanlagen gibt es zwischen 200 und 600 Watt Leistung. Sollen sie an das Stromnetz angeschlossen werden, muss dieser Anschluss von Fachkräften geprüft werden. Auch beim Netzbetreiber müssen sie angemeldet werden.

Städtische Dächer sollen untersucht werden

Und auch die städtischen Dächer sollen noch einmal verstärkt auf die Eignung für Photovoltaikanlagen untersucht werden. Thomas Hammwöhner sicherte allerdings zu, dass das aktuell und in der Vergangenheit schon geschehe: Das Dach der Stadthalle etwa sei beim Bau extra noch einmal verstärkt worden, um die Anlagen tragen zu können. Das Thema soll demnächst im Bauausschuss noch einmal besprochen werden.