Vor 13 Jahren brach der Film „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ nahezu alle Rekorde. Er war 2009 Vorreiter beim Dreh mit den neu entwickelten 3D-Kameras. Der Blockbuster spielte weltweit fast drei Milliarden Dollar ein. Damit gilt er in dieser Kategorie als der erfolgreichste der Welt.
Für die Kinos war der Film ein finanzieller Segen. Nun sind die „Na‘vi“, die Bewohner des erdähnlichen Planeten Pandora, wieder zurück in den deutschen Kinos. Seit dem 14. Dezember läuft „Avatar: The Way of Water“ auch über die Leinwände in Ahaus. Doch hält die Fortsetzung das, was sich die Kinobetreiber von ihm versprechen?
Karl Hövel, Inhaber des Cinema-Centers Ahaus, war am Mittwoch (5.1.) nicht für eine Einschätzung zu erreichen. Allerdings gibt Dominik Paffrath, Geschäftsführer des Cinetech Ahaus, eine Antwort auf diese Frage: „Es gab durchaus schon erfolgreichere Filme. Aber der Film ist trotzdem sehr gut angelaufen. Er hat beispielsweise schon ‚Top Gun: Maverick‘ als den ersten richtigen Blockbuster nach Corona geschlagen.“
Etwa 50 Prozent mehr Zuschauer
Der Kino-Chef spricht von etwa 50 Prozent mehr Zuschauern als in den vergangenen Wochen und Monaten. Und das trotz inflationsbedingten Preissteigerungen von etwa zehn Prozent. Über den Tag verteilt gibt es ab dem frühen Nachmittag zahlreiche Aufführungen in den Formaten 3D, 2D, High Frame Rate (HFR) und HFR 3D.

Dabei bekommt der Film von Regisseur James Cameron im Netz nur mäßig gute Kritiken. Das Kino- und Filmmagazin „Moviepilot“ gibt ihm nur 7,3 von 10 möglichen Punkten. Auch die Google-Rezensionen könnten besser sein. Bei 1180 Bewertungen schafft es der zweite „Avatar“-Titel durchschnittlich nur auf 3,8 von 5 möglichen Sternen.
So lobt ein Zuschauer in seiner Google-Bewertung zunächst: „Also über die Animationen und Schauspieler müssen wir nicht reden, genug Aktion für jeden Liebhaber und tolle Animationen.“ Danach kritisiert er: „Inhaltlich habe ich jetzt lange überlegt und ich bin ehrlich: Vor lauter Fragezeichen sehe ich den Wald nicht mehr. Entweder ist die Story schrecklich lückenhaft oder ich verstehe es nicht.“
Letzten Jahre waren „sehr schwierig“
Der Ahauser Kino-Chef ist allerdings froh, „dass jetzt wieder die Besucher kommen“. Schließlich seien die letzten Jahre - geprägt von Corona-Lockdowns und den wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine - „sehr schwierig“ gewesen.
Jetzt meint Paffrath, dass Corona seinen Schrecken etwas verloren habe und sich die Menschen auch in Teilen an die darauf folgende Wirtschaftskrise gewöhnt hätten. „Ich gehe deshalb davon aus, dass die Leute deshalb auch nach der ‚Avatar‘-Fortsetzung wieder in die Kinos gehen.“
Dabei habe das Kino eine vielseitige Konkurrenz. Paffrath zählt dazu beispielsweise Streaming-Anbieter wie Netflix oder auch Computerspiele. Er sagt: „Die Leute haben sich in den letzten Jahren daran gewöhnt, es sich auch zuhause schön zu machen.“
Kino besticht mit mehr Qualität
Dabei habe das Kino aus seiner Sicht andere Vorteile: „Mit neuster Projektions- und Audiotechnik sowie bequemen Sesseln bieten Kinos mehr Qualität. Außerdem geht es um das Gemeinschaftliche, vergleichbar mit einem Konzert. Also auch um die Unterhaltung vor und nach dem Film.“ Den nötigen Gesprächsstoff bietet „Avatar: The Way of Water“ allemal.
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