Die Grünen schicken bei der Bundestagswahl 2021 Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin ins Rennen.

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Ahauser Grüne trauen Annalena Baerbock (40) den ganz großen Wurf zu

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Annalena Baerbock ist die Kanzlerkandidatin der Grünen. Beim Ortsverband Ahaus kommt die Nachricht gut an. Die Vorsitzende traut Baerbock zu, die Union an der Spitze abzulösen.

Ahaus

, 19.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist das komplette Kontrastprogramm zur CDU/CSU: Am Montagmorgen verkündete die Partei Bündnis 90/Die Grünen euphorisch, dass Annalena Baerbock (40) ihre Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl im September sein wird. Von Machtkämpfen, die bei der Union gerade von Markus Söder und Armin Laschet bzw. ihren jeweiligen Fürsprechern ausgefochten werden, ist zumindest vordergründig nichts zu spüren. Baerbocks Mitbewerber Robert Habeck nimmt – demonstrativ gelassen – in der zweiten Reihe Platz.

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Auch an der Basis ist die Stimmung gut. Gisa Müller-Butzkamm, gemeinsam mit Dietmar Eisele Ortsvorsitzende der Ahauser Grünen, erklärt im Gespräch mit der Redaktion: „Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Nachricht gehört habe. Allerdings wäre auch Robert Habeck ein sehr guter Kandidat gewesen.“ Leider sei man in Deutschland noch nicht so weit, auch in höchsten Führungspositionen die Macht zu teilen. „Habeck und Baerbock als Doppelspitze im Kanzleramt: Das hätte ich mir gut vorstellen können“, so Müller-Butzkamm.

Fehlende Regierungserfahrung? „Sehe kein Handicap“

Und was traut sie der frisch nominierten Kanzlerkandidatin zu? „Annalena Baerbock ist eine erfahrene Europapolitikerin mit einem guten beruflichen Hintergrund. Sie ist eine weibliche Alternative zu den beiden Unions-Kandidaten, die gerade eine narzisstische Nabelschau vom Feinsten aufführen“, sagt die studierte Psychologin. Die fehlende Regierungserfahrung der 40-jährigen Baerbock sieht Gisa Müller-Butzkamm nicht als Handicap. „Sie ist sehr gut vernetzt, hat den absoluten Rückhalt und ist schon länger in der Parteispitze vertreten.“

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Und was ist nun das Ziel für die Bundestagswahl? „Ich hoffe natürlich sehr, dass Annalena Baerbock die erste grüne Kanzlerin wird. Und ich traue ihr das zu. Deutschland braucht einen Neuanfang, vor allem mit Blick auf die Ökologie und das Klima“, so die Ahauser Grünen-Chefin. Noch seien es aber einige Monate bis zum Gang an die Wahlurnen. „Bis dahin kann viel passieren. Mit statistischen Wahrscheinlichkeiten wäre ich aktuell vorsichtig.“

Grüne wollen Vorurteile abbauen

Gisa Müller-Butzkamm und ihre Ahauser Kollegen möchten in den nächsten Wochen und Monaten ihren Teil dazu beitragen, das parteipolitisch „schwarze“ Westmünsterland von den grünen Ideen zu überzeugen. Keine leichte Aufgabe, wie sie weiß. „Ich sehe auch im Ahauser Rat, dass viele gerne am Status quo festhalten möchten. Wir brauchen aber jetzt eine andere Politik – auch im Sinne unserer Kinder.“

Gisa Müller-Butzkamm traut Annalena Baerbock das Kanzleramt zu.

Gisa Müller-Butzkamm traut Annalena Baerbock das Kanzleramt zu. © privat

Die Ortsvorsitzende möchte daher mit vielen Menschen in den Dialog treten und Vorurteile abbauen. Müller-Butzkamm nennt ein Beispiel: „Viele denken, wir seien der Landwirtschaft gegenüber feindlich gestimmt. Dabei wollen wir gerade die Bauern hier vor Ort unterstützen. Leider sind die Meinungen ziemlich festgefahren.“