200 Bewerbungen für 77 Grundstücke im Baugebiet Hoher Kamp West in Ahaus
Baugrundstücke in Ahaus
Die Stadt Ahaus hat für die 77 Grundstücke im Baugebiet Hoher Kamp West insgesamt 200 Bewerbungen erhalten. Nun wird eine Rangliste der Kandidaten nach einem speziellen System erstellt.
Die Grundstücke am Baugebiet Hoher Kamp West stoßen auf großes Interesse: Insgesamt 200 Bewerbungen gingen bei der Stadt Ahaus bis zum vergangenen Freitag ein. An diesem Tag endete die Bewerbungsfrist. „Es gab 449 Personen, die sich bereits auf die Vormerkliste eingetragen haben. Daher war die Zahl der Bewerbungen nicht überraschend“, sagt Anna Reehuis, Pressesprecherin der Stadt Ahaus. Die Bewerbungszeit hatte am 28. September dieses Jahres begonnen.
Das Baugebiet umfasst insgesamt 77 Grundstücke. Davon können 55 Flächen mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Hinzu kommen vier Grundstücke für Doppelhäuser und 18 Reihenhausgrundstücke. Die Bewerber kommen sowohl aus Ahaus selbst als auch aus den umliegenden Orten, teilt Anna Reehuis mit.
Eine genaue Auswertung der Kandidaten wird zurzeit vorgenommen. Die Stadt erstellt in den kommenden Wochen eine Rangliste der Anwärter auf die Grundstücke. Die Grundlage für diese Rangliste ist ein Vergabeverfahren, das anhand eines Punktesystems ermittelt wird.
Verschiedene Kriterien brachten den Bewerbern eine unterschiedliche Anzahl an Punkten. Beispielsweise floss der Familienstand in die Bewertung ein. Alleinstehende erhielten hierbei null Punkte. Verheiratete bekamen 20 Punkte und für nicht volljährige Kinder in der Haushaltsgemeinschaft gab es jeweils zehn Punkte.
Ein weiteres Merkmal, das in der Bewertung berücksichtigt wurde, war der Wohnsitz: Wer seinen Hauptwohnsitz seit mindestens vier Jahren ununterbrochen in Ahaus hat, bekam vier Punkte und für jedes weitere Jahr einen Punkt (maximal 30). Personen, die ihren Hauptberuf in der Stadt Ahaus ausüben, erhielten je Antragsteller jeweils fünf Punkte.
Außerdem wurde das Jahreseinkommen der Haushaltsgemeinschaft berücksichtigt. Bewerber, deren Haushalt einen Gesamtverdienst von 120.000 Euro im Jahr unterschreitet, erlangten zehn Punkte. Einen Abzug von 15 Punkten gab es für Bewerbungen auswärtiger Interessenten, die über Wohneigentum verfügen. Bei Punktgleichheit entscheidet das Los.
Das Verfahren sollte eine größere Transparenz in die Entscheidung der Stadt bringen, welche Bewerber für die Grundstücke in Frage kommen. „Insgesamt gab es zwölf Nachfragen zu dem Verfahren – besonders zum Punktesystem wurde noch mal nachgehakt“, sagt Anna Reehuis.
Die Stadt will nun bis Jahresende alle Bewerber informieren – unabhängig davon, welchen Platz sie erreicht haben. Im Anschluss daran werden Gespräche mit denjenigen geführt, die es auf die ersten 77 Plätze geschafft haben. „Wir fragen dann, ob das Interesse noch besteht und wie die genauen Pläne aussehen“, erklärt die Pressesprecherin.
„Zusage bleibt Zusage“
Wenn sich aus den Gesprächen ergibt, dass einige Bewerber doch nicht mehr auf dem Gelände des Wohngebiets am Hoher Kamp West bauen wollen, rücken die entsprechenden Kandidaten nach, die auf der Rangliste unmittelbar dahinter einsortiert wurden. „Wichtig ist: Eine Zusage der Stadt bleibt eine Zusage der Stadt. Die Interessenten können dann selbst entscheiden, wie es weitergeht“, sagt Anna Reehuis.
Ob sich das Bewerbungsverfahren im Nachhinein als richtige Entscheidung erwiesen hat oder ob die Stadt bei einer kommenden Ausschreibung eine andere Regelung finden wird, ist noch unklar. Man werde erst mal eine Rangliste erstellen und dann das Verfahren auswerten. Dann könne ein Fazit gezogen werde, meint die Pressesprecherin.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.