
© Püschner
Zerstörte Freizeithütte in Stockum: Stadt Werne will sie abreißen
Hütte in Stockum
Sie ist immer wieder Ziel von Vandalen und wird kaum noch genutzt: Die Freizeithütte Werthweg in Stockum soll abgerissen werden. Das empfiehlt die Gemeindeverwaltung der Politik.
Die Freizeithütte Werthweg in Stockum ist in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Vandalen geworden. Darauf machte uns vor wenigen Wochen erst wieder ein Leser aufmerksam, der an der Hütte vorbeikam. Eingetretene Holzleisten und Graffiti an der Hütte, abgebrochene Fliesen an dem Tisch im Inneren und überall Müll: Wie man mit der Hütte weiter umgehen will, ist Anfang März nun auch Thema im Bezirksausschuss, der am 3. März tagt. Der Vorschlag: die Hütte zu schließen und abzubauen.
1981 war die Freizeit- und Grillhütte durch die Initiative der Stockumer Bürger in dem Freizeitpark errichtet worden, bevor sie ein Jahr später feierlich eröffnet wurde. „In den Anfangsjahren war die Hütte über die Verwaltungsnebenstelle Stockum regelmäßig ausgebucht“, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss.
Stadt sieht nicht ausschließlich Jugendliche als Verursacher
Die Hütte wird immer noch genutzt, von wem, sei allerdings unklar, heißt es weiter. „Die Bierflaschen und andere Hinterlassenschaften lassen nicht unbedingt ausschließlich auf Jugendliche schließen.“ Klar sei nur, dass innerhalb der letzten zwei Jahre niemand wegen der Nutzung der Hütte bei der Stadt angefragt habe.
Hier konnten sich Interessierte den Schlüssel dafür leihen. Auch die Streetworker hätten die Hütte seit Jahren nicht genutzt, weil hier keine regelmäßigen Treffs mehr stattgefunden hätten. Im Rahmen der Besichtigung des Schützenplatzes und dem vorgelagerten Parkplatz sei der Standort unregelmäßig mitbesichtigt worden. Aktuell werde sie unregelmäßig circa vier Mal im Monat besichtigt und gereinigt.

Das Innere der Freizeithütte: abgesplitterte Fliesen, leere Bierflaschen, Graffiti und jede Menge Dreck. © Püschner
Zuletzt hatte der Vorplatz der Hütte neben den Parkplatz des Freizeitparkes als Treffpunkt für Wanderer gedient, nachdem 2020 eine Umfeldverbesserung durch die Neubeschilderung der Wanderwege durchgeführt worden war. „Die Schäden an der Freizeithütte nehmen fast wöchentlich zu, sind aber so gestaltet, dass der Baubetriebshof die Verkehrssicherungspflicht erfüllen kann. Die Stromleitungen sind allesamt stromlos und können nur in der kleinen Toilettenanlage am Friedhof unter Strom gesetzt werden“, heißt es von der Stadt.
Schon 2010 und 2013 war die Hütte bereits Thema in der Politik gewesen. Damals habe man versucht, über Patenschaften und Ortsvereine die Instandhaltung der Hütte zu sichern. Doch dieser Plan blieb scheinbar ohne Erfolg, denn die Stadt würde die Hütte gern schließen und abreißen.
Auch, weil sie „ständig laufende Unterhaltungskosten“ verursache, nicht mehr genutzt werde und Ziel von Vandalen sei. „In Anbetracht der Nutzung der Freizeitanlage als Treffpunkt für Wanderer könnte der unten liegende Vorplatz alternativ entsprechend aufgewertet werden“, heißt es in der Vorlage. Ob dies aber auch so kommt, muss nun am 3. März zunächst der Bezirksausschuss vorentscheiden.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
