Am 7. Oktober 2022 wurde per Fotofalle ein Wolf im Kreis Coesfeld, genauer gesagt in Lüdinghausen, gesehen. Vor allem für Landwirte kann das schnell zu einem Problem werden. Immer wieder gibt es Meldungen aus ganz Nordrhein-Westfalen, in denen Wölfe Schafe, Pferde oder andere Nutztiere reißen. Landwirt Robert Schulze Kalthoff aus Werne sieht die Lage in Werne zwar entspannt, dennoch trifft auch er Sicherheitsmaßnahmen, falls Wölfe um Werne auftauchen.
„Wenn ein Wolf in der Nähe gesichtet wird, ist die erste Vorsichtsmaßnahme, die Tiere am Abend in den Stall zu holen“, sagt Schulze Kalthoff, dessen Hof sich an der Mühlenstraße zwischen Horst und Stockum befindet. In diesem aktuellen Fall sei die Gefahr für landwirtschaftliche Betriebe allerdings recht gering. „Bei einer reinen Sichtung des Wolfes reicht diese erstmal aus, da es sich dann meist um Wölfe handelt, die nur auf der ‚Durchreise‘ sind“, erläutert der Landwirt. Doch einige Gruppen im landwirtschaftlichen Bereich haben diese Möglichkeit nicht.
Probleme für Wanderschäfer
„Bei Wanderschäfern ist dieses aber ein Problem, weil sie keine festen Ställe haben, oder sich diese nicht in der Nähe befinden“, erklärt er. Doch auch hier gibt es aktuell keinen großen Grund zur Panik. Denn laut Schulze Kalthoff seien „gerade hier in der Gegend noch keine Wölfe sesshaft geworden.“
Der Landwirt persönlich sei bisher noch nicht - in welcher Form auch immer - in Kontakt mit den Tieren gekommen. „Bis jetzt habe ich noch keine Erfahrung mit Wölfen gemacht. Weder hier auf meinem Betrieb noch so in der Umwelt.“ Dennoch habe er immer „einen Blick darauf“, ob - und wenn ja wo - in der Nähe ein Wolf gesichtet wurde. Dann komme es darauf an, was bekannt ist.
„Wenn ein Wolf in der Nähe gesichtet wurde, dann sind die Fragen: wo ist er gesichtet worden, wie oft schon, ist es nur ein Wolf oder mehrere, wie zieht er umher?“, sagt Schulze Kalthoff. Auch sei es dann wichtig zu schauen, ob es in der Vergangenheit schon Risse in der unmittelbaren Gegend gab.
Kontakt zu Jägern ist wichtig
Bei den Rissen müsse man dann nochmal unterscheiden, ob es sich um Wildtiere oder Nutzvieh handele. „Dabei ist es auch nützlich, mit den Jägern der umliegenden Reviere zu sprechen, um zu überprüfen, ob und wenn ja was gegebenenfalls in der Umgebung schon gerissen wurde“, führt Schulze Kalthoff aus.
Bisher gab es in der Umgebung - nach der Sichtung am 7. Oktober - keine konkreten Hinweise mehr auf einen Wolf in der Nähe. Im März diesen Jahres wurde zuletzt unmittelbar in Werne ein Wolf entdeckt. Damals hatten Passanten Fotos von einem umherstreifenden Tier gemacht.
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