Amazon-Streik zum Black Friday Verdi streikt in Werne und Dortmund - Demozug

Zum Black Friday: Verdi bestreikt Amazon und startet Demozug
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Pünktlich zum diesjährigen Black Friday, einem Sonder-Verkaufstag, ruft die Gewerkschaft Verdi zu Arbeitsniederlegungen bei Amazon in Werne und in Dortmund auf. Dieses Mal ist sogar eine besondere Aktion geplant.

Seit vielen Jahren fordert Verdi von Amazon die Anerkennung der Tarifverträge des Einzelhandels NRW. Zuletzt kam die Forderung nach einem Tarifvertrag „Gute und Gesunde Arbeit“ hinzu. Der Onlineriese verweigere bisher jegliche Verhandlungen und erhöht stattdessen die Löhne und Gehälter einseitig, so die Gewerkschaft.

„Die von Amazon einseitig vorgenommenen Gehaltserhöhungen liegen bei 3 bis 3,8 Prozent. Sie ignorieren damit jedoch leider die Inflation und die Preissteigerungen, die derzeit grassieren und bedeuten nichts als Reallohnverlust für die Beschäftigten. Dabei bekommt der Onlineriese mit 2 Prime-Days und nun dem Black Friday, was die Umsätze angeht, den Hals nicht voll genug,“ erklärt Gewerkschaftssekretär Philip Keens.

Amazon weist Vorwürfe zurück

Wie gewohnt, weist Amazon die Gewerkschafsvorwürfe zurück. Pressesprecher Thorsten Schwindhammer: „Als Arbeitgeber bietet Amazon gute Bezahlung, Zusatzleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten - und das alles in einem attraktiven und sicheren Arbeitsumfeld. Seit September 2022 erhalten alle Amazon Mitarbeitende in der Logistik in Deutschland eine Gehaltserhöhung. Der umgerechnete Einstiegslohn liegt bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35.000 Euro brutto pro Jahr. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kommen noch hinzu, wie Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr und zur betrieblichen Altersvorsorge, Zuschüsse für eine Weiterbildung von bis zu 8.000 Euro, kostenlose Versicherungen, vergünstigte Mahlzeiten, kostenlose Getränke sowie Zuschläge, etwa für Überstunden.“

Bereits zum sogenannten Prime Day hatte Verdi mit den Belegschaften in Dortmund und Werne gestreikt.
Bereits zum sogenannten Prime Day hatte Verdi mit den Belegschaften in Dortmund und Werne gestreikt. © Keens

„Amazon soll endlich verhandeln“

„Mit den Streikmaßnahmen wollen die Beschäftigen erreichen, dass Amazon endlich an den Verhandlungstisch kommt. Amazon hat noch immer nicht verstanden, dass die Gewerkschaft keine externe Institution ist. Gewerkschaft ist jeder einzelne Beschäftigte der sich organisiert. Wir sind viele, und wir werden immer mehr“, sagt Gewerkschaftssprecher Philip Keens. Dieses Mal plant die Gewerkschaft für den Ausstand in Werne einen Demozug, der am Freitag, 25. November 2022, gegen Mittag beginnen soll.

Wie immer sieht Amazon dem Streikaufruf gelassen entgegen. Man erwarte keine Auswirkungen auf die Kunden durch die Aktion.

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