
© Andrea Wellerdiek
„Riesen-Run“ auf Kastanienquartier: Bewerbung um Wohnungen in Werne weiter möglich
Wohnen in Werne
Weder die Corona-Krise noch das Wetter konnten den engen Zeitplan am Kastanienquartier in Werne durcheinander bringen. Bald sind die Wohnungen fertiggestellt. Und es sind noch nicht alle vergeben.
Das Wetter oder die Corona-Krise - diese beiden Faktoren könnten den engen Zeitplan für das Kastanienquartier in Werne noch durcheinander bringen. Das hatte Rainer Heubrock, Vorstandsmitglied der zuständigen Wohnungsbaugenossenschaft Lünen (WBG), Anfang des Jahres im Gespräch mit dieser Redaktion prognostiziert. Sechs Monate später sei man weiterhin im Zeitplan, erklärt Heubrock. „Trotz Corona hat bislang alles gut geklappt. Und auch bei den Material-Engpässen haben wir Glück gehabt.“
Ob bei Dämmung, Kunststoff oder Stahl: Während das Material andernorts knapp wird und für Verzögerungen im Bau sorgt, habe man das Problem bei dem Neubau-Projekt auf dem ehemaligen Gelände der Wiehagenschule in Werne bisher umgehen können. Dazu habe man Engpässe durch eine Verschiebung oder Umschichtung mit anderen Baustellen kompensieren können.
Weiter im Zeitplan beim Kastanienquartier in Werne
Und die zusätzliche noch tageweise schlechten Wetterverhältnisse brachten den eng getakteten Zeitplan ebenso nicht ins Wanken. Demnach geht Heubrock weiter davon aus, dass die ersten Mieter noch in diesem Jahr einziehen können.
Insgesamt 28 Wohnungen entstehen auf dem rund 3800 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem früher die ehemalige Wiehagenschule stand. Die Hälfte der Wohn-Einheiten wird öffentlich gefördert. Gerade für diese 14 Wohnungen, die zwischen 47 und 97 Quadratmeter groß sein werden, habe es unzählige Anfragen gegeben.

Feierliche Grundsteinlegung im September 2020 (v.l.): Christian Cramer, Geschäftsführer der Assmann-Gruppe, Rainer Heubrock, Vorstandsmitglied der WBG Lünen, sowie Bürgermeister Lothar Christ. © Andrea Wellerdiek (A)
„Es gibt einen Riesen-Run auf das Projekt. Jede Wohnung könnte man fünf Mal vergeben“, erzählt Rainer Heubrock. Weit über 150 Interessenten zählte man so bei der WBG Lünen, die Eigentümerin des Objekts ist. Und Interessenten können sich sogar noch bewerben. Es sind zwar alle Wohnungen vergeben, aber es könnten potenzielle neue Mieter immer wieder abspringen, so Heubrock weiter. Die ersten Mietverträge allerdings werden zurzeit schon unterschrieben.
Wer sich noch für eine Wohnung bewerben möchte, sollte in jedem Fall schnell sein, rät Heubrock. Für die 14 öffentlich geförderten Wohnungen benötigt man einen Wohnberechtigungsschein, den man bei der Stadtverwaltung Werne beantragen kann. Dafür muss der Mieter den Nachweis über sein Einkommen der vergangenen zwölf Monate angeben.

Das Kastanienquartier nimmt weiter Formen an. Bauleiter Markus Jücker (49) ist mit dem Fortschritt des Neubaus zufrieden. © Andrea Wellerdiek
Ob man schließlich für eine öffentlich geförderte Wohnung, auch bekannt als Sozialwohnung, berechtigt ist, hängt dann von dem Einkommen und der Größe der Wohnung ab. Alles Weitere klären die Verantwortlichen der WBG Lünen, erklärt Heubrock. Der neue Vermieter muss etwa noch eine Einverständniserklärung unterzeichnen.
Wer den Zuschlag bekommt, soll nicht mehr als 5,80 Euro pro Quadratmeter zahlen müssen. Der angekündigte Preis soll trotz der Material-Engpässe bestehen bleiben, erklärt Rainer Heubrock.
Das 5,6 Millionen Euro teure Neubau-Projekt Kastanienquartier wird von dem zuständigen Architekturbüro Assmann-Gruppe aus Dortmund im Eiltempo realisiert. Nachdem die Werner Politik im Februar 2020 grünes Licht für die Bebauung des Geländes an der Horster Straße 83 gegeben hat, erfolgte im September 2020 die Grundsteinlegung, nachdem die einstige Wiehagenschule kurz zuvor abgerissen wurde.

Der Rohbau der beiden Gebäude steht bereits. © Andrea Wellerdiek
Knapp ein Jahr später ist der Rohbau fertiggestellt. Erste Arbeiten im Innenbereich - etwa in den Elektro- und Sanitäranlagen - sind gestartet. Im ersten Gebäude soll bald der Estrich verlegt werden, sodass laut Bauleiter Markus Jücker im Juli erste Besichtigungen für potenzielle Mieter stattfinden können. Zum Ende des Jahres sollen die 28 Wohnungen, die sich auf zwei Gebäude verteilen, bereits bezugsfertig sein.