Noch stehen die Rohbauten des Wohnprojektes "Gemeinsam Wohnen an den Linden" nicht komplett, aber es geht voran.

© Carina Strauss

Mit Video: Steigende Rohstoffpreise machen sich auch bei großem Werner Wohnprojekt bemerkbar

rnWohnen in Werne

Mittlerweile stehen die Rohbauten der ersten drei Gebäude des Wohnprojektes "Gemeinsam Wohnen an den Linden" (fast) komplett. Aber auch hier spürt man die steigenden Rohstoffpreise.

Werne

, 13.09.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Gebäude an der Ecke Becklohhof/ Tenhagenstraße wachsen in die Höhe. Das Wohnprojekt „Gemeinsam Wohnen an den Linden" liegt gut im Zeitplan, erklärt Andreas Drohmann, Geschäftsführer des Projekts. Anfang des kommenden Jahres könnten bereits die ersten Bewohner einziehen. Im Sommer 2022 sollen dann alle Wohnungen in den insgesamt vier Gebäuden fertig sein.

Haus A ist das Gebäude, wo der Bau am weitesten fortgeschritten ist. „Dadurch, dass wir die Häuser nacheinander bauen, können die Gewerke sich hier reihum von Haus zu Haus arbeiten", so Drohmann. Zwischendurch sei es allerdings auch auf der Baustelle der Baugemeinschaft zu Lieferengpässen gekommen. „Wir hatten Probleme mit den Decken aus Massivholz. Und ohne Decke kann man auch nicht weiterbauen", so Drohmann. Doch mittlerweile geht es wieder gut voran. „Es ist klasse, dass das so klappt."

Preissteigerungen für Rohstoffe treffen auch Wohnprojekt in Werne

Und wie wirken sich die gestiegenen Preise für die Rohstoffe aus? Gerade die Preise für Holz sind in diesem Jahr aufgrund der Auswirkungen der Pandemie stark gestiegen. „Wir haben gut verhandelt und noch vor dem letzten Herbst wichtige Verträge gemacht", so Drohmann.

Gerade noch rechtzeitig meint er, denn so sei man von großen Preiserhöhungen weitestgehend verschont geblieben. Dennoch, auch bei „Gemeinsam Wohnen an den Linden" habe es eine Preissteigerung gegeben, „allerdings deutlich unter der allgemeinen durchschnittlichen Preissteigerung."

Unter anderem bei den Massivholzdecken gab es Lieferprobleme.

Unter anderem bei den Massivholzdecken gab es Lieferprobleme. © Carina Strauss

Wie viel genau an Kosten obendrauf gekommen ist, könne er derzeit nicht sagen, so der Geschäftsführer. „Am Anfang gab es eine Kostenkalkulation. Dort wurde ein Standard definiert. Allerdings gibt es auch immer wieder Anpassungen." Zum Beispiel habe man sich anstatt für Gipskarton doch für Gipsfaserplatten entschieden. Deshalb könne er erst mit der Endabrechnung sagen, was für Auswirkungen auch die Preissteigerungen für die Rohstoffe haben.

Aufzug verbindet drei Gebäude des Wohnprojekts

Auch wenn bei Haus C noch eine Decke fehlt - mittlerweile lässt sich schon gut erkennen, wie es hier mal aussehen könnte. Der Aufzug verbindet drei der vier Häuser. „Wir können uns alle gegenseitig besuchen", so Drohmann mit einem Schmunzeln. Von dem vierten, kleineren Gebäude ist noch nichts zu sehen. Das wird allerdings auch nur zweistöckig mit der einzigen nicht barrierefreien Wohnung im gesamten Wohnprojekt.

Um den angestrebten Kfw 40 plus Energiestandard zu erreichen, werde es eine kontrollierte Wohnraumlüftung geben. Hohe Dämmwerte gehören ebenso dazu wie eine Dichtigkeitsprüfung. „Dabei wird überprüft, ob es nicht durch die Fugen zieht. Sonst bringt die Wohnraumlüftung ja nichts", erklärt Drohmann.

Mittlerweile ist gut zu erkennen, wie die "Klimaschutzsiedlung" einmal aussehen wird.

Mittlerweile ist gut zu erkennen, wie die "Klimaschutzsiedlung" einmal aussehen wird. © Carina Strauss

Haus A habe diesen Test übrigens schon bestanden. Dort ist man gerade mit dem Verlegen der Kabel beschäftigt. Das Dach soll später begrünt und außerdem noch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.

Drohmann: Wohnungen brauchen nur wenig Heizungswärme

Auch für das Heizen der Wohnungen gibt es eine spezielle Lösung. „Wir haben ein Wärmenetz. Es gibt nur einen Kessel, der ist so groß wie zwei Waschmaschinen. Da verfeuern wir Holzpellets." Jede Wohnung werde an das Wärmenetz angeschlossen und habe einen eigenen Wärmetauscher. Das heißt, das Warmwasser wird direkt in der Wohnung bereitet. Der Vorteil: „Es gibt keine Probleme mit der Hygiene bei einer langen Lagerung und Standzeiten. Außerdem ist das Wasser schnell warm, weil die Wege sehr kurz sind."

Andreas Drohmann, Geschäftsführer des Projekts, erklärt, wie die Heizung im Haus funktioniert.

Andreas Drohmann, Geschäftsführer des Projekts, erklärt, wie die Heizung im Haus funktioniert. © Carina Strauss

Für das Heizen der Wohnungen brauche man nur wenig Energie. „Bei dem Wärmebedarf, da wir auch die Wohnraumlüftung haben, ist es so, dass man mit einem Adventskranz mit vier Kerzen - wenn man sie eine Weile brennen lässt - bei null Grad locker die 100 Quadratmeterwohnung auf 18 oder 20 Grad heizen kann."

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