
Reporter Felix Püschner hat sich in den aktuellen Neubaugebieten in Werne umgesehen. © Felix Püschner
Bauen in Werne: So steht es um Baugebiete und neuen Wohnraum in der Lippestadt
Immobilien
In Werne entsteht derzeit viel neuer Wohnraum - mancher existiert bislang aber nur auf dem Papier. Wir haben uns in den Baugebieten umgesehen und geben eine Übersicht zum aktuellen Planungsstand.
Hier rollen die Bagger, dort schuften die Handwerker und an anderen Stellen feilen Architekten und Investoren noch an ihren Plänen. Kurzum: In Werne wird derzeit fleißig neuer Wohnraum geschaffen. Oder wie Planungsdezernent Ralf Bülte es formuliert: „Es ist gerade sehr viel in Bewegung.“
Anfang des Jahres hatte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt, dass in Werne seit 2018 zehn Bauprojekte komplett abgeschlossen und dadurch 130 Wohneinheiten entstanden seien. Inzwischen sind weitere dazugekommen. So haben beispielsweise die Bewohner der Klimaschutzsiedlung am Becklohhof ihre 33 Eigentumswohnungen bezogen. Genauso wie im 28 Wohneinheiten umfassenden Kastanienquartier.
Baugebiet Eikawäldchen soll Ende 2023 fertig sein
Noch nicht ganz so weit ist man hingegen in den Neubaugebieten an der Brevingstraße und am Eikawäldchen in Stockum. Mit Blick auf letzteres geht Wernes Planungsdezernent von einer Fertigstellung bis Ende 2023 aus. Ein Steinkautz hatte die Umsetzung des Projekts bereits um gut ein Jahr verzögert. Aktuell werden die 25 Grundstücke zwischen 450 und 700 Quadratmetern bebaut.
Im Neubaugebiet „An der Wiebecke“ an der Brevingstraße entstehen hingegen 24 öffentlich geförderte Wohnungen. Genau genommen handelt es sich um einen Komplex aus sechs mal vier Miet-Reihenhäusern. Hinzu kommen vier Grundstücke mit einer Größe von jeweils ca. 400 Quadratmetern, welche zur Einfamilienhaus-Bebauung an private Nutzer verkauft wurden.
Fünf weitere große Baugebiete in Werne in Planung
Auch im Neubaugebiet Baaken rollen seit wenigen Monaten die Bagger. Die Erschließungsarbeiten laufen. Das Regenrückhaltebecken wurde bereits angelegt, auch die ersten Gebäude befinden sich bereits im Bau. Derzeitige Anwohner hatten zwar gegen das Baugebiet geklagt, hatten letztlich jedoch keinen Erfolg damit. Im Wohnquartier Baaken sollen 80 bis 90 neue Wohneinheiten entstehen.
Beim Wohnquartier Bellingholz-Süd werden nach Angaben von Wernes Planungsdezernent zur Zeit noch die letzten Gutachten erarbeitet. „Parallel dazu erstellen wir einen Vorentwurf des Bebauungsplans. Das Ziel ist, Ende 2023 Baurecht zu haben“, so Bülte.

Im Wohnquartier an der Brevingstraße werden bereits die ersten Häuser gebaut. © Felix Püschner
Das Wohnquartier Bellingholz-Süd ist nicht nur angesichts der Größenordnung von etwa 180 Wohneinheiten eine echte Hausnummer. „Das wird auch länger dauern, weil wir hier neue Wege beim energetischen Konzept gehen“, betont der Dezernent. Derzeit kläre beispielsweise ein beauftragtes Büro, wie man hier künftig Abwärme aus der Kläranlage nutzen könne.
Bislang ausschließlich in den Köpfen der Planer beziehungsweise auf dem Papier existiert ebenfalls das Wohnquartier auf dem Tecklenborg-Gelände. Das könnte alle anderen Wohnquartiere noch einmal übertrumpfen - zumindest was die Zahl der Wohneinheiten betrifft. Geplant sind um die 200, davon ca. 60 öffentlich gefördert. Bei der Fläche handelt es sich um ein 30.000 Quadratmeter großes Areal hinter Rewe-Ihr Kaufpark/Aldi.

So sieht der Plan für das Wohnquartier auf dem Höttcke-Gelände aus. © Vivrevo Wohnwerk Werne
Außerdem in der Pipeline: Das Wohnquartier auf dem Höttcke-Gelände an der Lippestraße mit etwa 45 Wohneinheiten (15 davon gefördert). „Vom Holzwerk zum Wohnwerk“ lautet der Titel des Projekts. Auf rund 8000 Quadratmetern sollen insgesamt 44 Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen entstehen (52 bis 97 Quadratmeter). 30 Prozent der Wohnungen sollen öffentlich gefördert werden. Hinzu kommen 4 Doppelhaushälften mit jeweils rund 130 Quadratmetern Wohnfläche.
Unter dem Namen „Wortquartier an der Horne“ ist auf dem ehemaligen VEW-Gelände an der an der Ecke Hansaring/ Goerdelerstraße ein Baugebiet mit bis zu 70 Wohneinheiten (15 bis 20 gefördert) geplant. Dass dort neuer Wohnraum geschaffen werden soll, ist keine völlig neue Idee. Die ursprünglichen Planungen hatte man vor ein paar Jahren jedoch verworfen. Nun leben die Pläne - in abgeänderter Form - wieder auf.

Auf dem ehemaligen VEW-Betriebsgelände soll neuer Wohnraum entstehen. Das Bürogebäude soll allerdings erhalten bleiben. © Felix Püschner
Ganz frisch hinzugekommen auf der Liste der Baugebiete ist ein neues Wohnquartier an der Schlägelstraße, das sich quasi in direkter Nachbarschaft zum Baugebiet an der Brevingstraße befindet. Auf der 5200 Quadratmeter großen Freifläche soll ein Wohnmix aus Mehrfamilien- und Doppelhäusern mit insgesamt circa 20 Einheiten entstehen. In den Mehrfamilienhäusern sollen öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.
Es scheint also tatsächlich gerade „ziemlich viel in Bewegung“ zu sein in Werne - zumindest wenn es um die Schaffung von neuem Wohnraum geht.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
