Montage aus Ralf Bülte und einer Baustelle

Planungsdezernent Ralf Bülte äußert sich zur Wohnraum-Situation in Werne. © Montage Larisch / Püschner

Wohnraum schaffen: Planungsdezernent erklärt, wie viel Potential in Werne steckt

rnWohnen in Werne

NRW hinkt bei der Schaffung von Wohnraum hinterher. Planungsdezernent Ralf Bülte erklärt, wie er die Situation in Werne beurteilt und wie mehr Wohnungen geschaffen werden können.

Werne

, 14.10.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wohnraum in Deutschland ist knapp. 51.000 neue Wohnungen sollen in NRW laut Bauministerin Ina Scharrenbach in diesem Jahr gebaut werden. Das ist kaum noch erreichbar, erklärte sie Ende September. Ein Problem ist unter anderem, dass es zu wenig Baufläche gibt. Eine mögliche Lösung: Vorhandene Strukturen nutzen und zum Beispiel ehemalige Bürogebäude zu Wohnhäusern umbauen. Planungsdezernent Ralf Bülte erklärt, wie viel Potential noch in Werne steckt.

„In Werne gibt es nicht so viele leerstehende Büros. Diese eignen sich aber gut zur Wohnnutzung“, sagt Bülte und nennt mit dem ehemaligen Post-Gebäude an der Alten Münsterstraße gleich ein Beispiel. Auch die ehemalige Steintor-Schule käme dafür infrage. „Das sind gute, flächenschonende Lösungen.“ Auch auf dem ehemaligen VEW-Betriebsgelände sollen Wohnungen entstehen. Das Bürogebäude soll allerdings erhalten bleiben.

Blick auf das ehemalige VEW-Betriebsgelände

Auf dem ehemaligen VEW-Betriebsgelände soll neuer Wohnraum entstehen. Das Bürogebäude soll allerdings erhalten bleiben. © Felix Püschner

Es gibt mehrere Wege, Wohnraum zu schaffen

Eine andere Möglichkeit, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, setzt Zlatko Mrzljak, Inhaber des Restaurants Haus Galgenbach an der Lünener Straße, gerade um. Denn auf der Fläche, auf der bis August noch ein Biergarten war, baut sein Sohn jetzt einen Anbau, in dem nach der geplanten Fertigstellung Ende des Jahres gewohnt werden soll. Der Rohbau steht schon. „Immer wieder kommen Eigentümer auf uns zu fragen, ob sie sowas machen können.“

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Eine weitere Alternative, um bereits anderweitig genutzte Flächen in Wohnraum umzuwandeln, ist das Projekt der Volksbank am Brinkhof/Schürenkamp. Auf dem Grundstück, dass vormals der bekannten Werner Kaufmanns-Familie Leenders gehörte, baut die Volksbank Kamen-Werne 18 Wohnungen. „Es passiert regelmäßig, dass etwas abgerissen und dort neu gebaut wird“, sagt Bülte.

Bülte sieht noch Potential in Werne

Insgesamt sieht Wernes Planungsdezernent definitiv noch Potential in Werne für weiteren Wohnraum. Dabei betont er aber auch, dass das Bauen in Außenbereichen nur eingeschränkt möglich ist: „Wir wollen die Landschaft ja nicht zubauen.“

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Bei den Flächen in Werne unterscheidet er zwischen den Siedlungsbereichen im Zentrum Wernes und eben den Außenbereichen, die an die Natur angrenzen. Bei der Suche nach neuem Wohnraum sei es zudem wichtig, beides im Blick zu haben: Neubauten, aber auch Bestandsgebäude/-flächen, die man umfunktionieren kann.

Aktuell laufen bereits mehrere Vorhaben oder sind in der Planung. Über zehn Bauprojekte wurden seit 2018 abgeschlossen, zuletzt unter anderem die Klimaschutzsiedlung am Becklohhof und das Kastanienquartier. Fünf weitere große Baugebiete in Werne sind schon in Planung.

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