Windpark könnte 10.000 Haushalte versorgen

Antrag

Geht es nach Werner Schulz-Gahmen, so drehen sich im Bereich Ehringhausen künftig Windräder. Das Gebiet scheint geeignet dafür, der Flächennutzungsplan spricht eher dagegen.

WERNE

von Von Daniel Claeßen

, 21.06.2011, 20:28 Uhr / Lesedauer: 2 min
Windräder feiern möglicherweise demnächst in Werne ihr Comeback: In Zeiten der Energie-Wende wird auch wieder über Strom durch Windkraft nachgedacht.

Windräder feiern möglicherweise demnächst in Werne ihr Comeback: In Zeiten der Energie-Wende wird auch wieder über Strom durch Windkraft nachgedacht.

Werner Schulz-Gahmen ist Eigentümer der "landwirtschaftlichen Nutzflächen, Flur 83 und 84" und möchte, dort bis zu drei Windkraftanlagen errichten. "Die Firma WWU Wind GmbH aus Münster hat dazu ein Konzept erarbeitet, für dessen Umsetzung auf dem vorgeschlagenen Gebiet sehr gute Voraussetzungen gegeben sind", schreibt er in einem Antrag an Bürgermeister Lothar Christ.  

Das Problem: Die Stadt hat in einer Änderung des Flächennutzungsplans 2004 zwei Konzentrationszonen in Ehringhausen und in Wessel beschlossen sowie die zulässige Höhe der Windkraftanlagen auf 100 Meter begrenzt. Nach Kalkulation der WWU Wind GmbH muss jedoch mindestens ein Windrad außerhalb der Ehringhauser Fläche aufgestellt werden und eine Nabenhöhe von 105 Metern haben, um den geplanten Windpark wirtschaftlich zu betreiben. Gewerbesteuereinnahmen Dass ein solches Projekt unter geänderten Voraussetzungen in Ehringhausen Erfolg hat, steht für den Werner Investor außer Frage. "Mit der Realisierung des Windparks können rund 10 000 Haushalte rechnerisch vollständig mit Windstrom versorgt werden", rechnet er in seinem Antrag vor. Mehr noch: Gewerbesteuereinnahmen von bis zu 300 000 Euro pro Anlage sowie weitere Investitionen für Ausgleichsmaßnahmen und Nebenkosten wie Wegebau oder Netzanschlüsse würden der Region weitere Vorteile bringen.Bürgerwindrad

Dass das Thema sensibel ist, weiß Schulz-Gahmen. Die WWU Wind GmbH habe in ihrem Konzept die kritischen Aspekte berücksichtigt - unter anderem Lärmemissionen, Schattenwurf, Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen oder der Pflanzenwelt. Um die Akzeptanz unter den Werner Bürgern zu steigern, schlägt der Investor außerdem vor, ein "Bürgerwindrad" zu errichten: Ähnlich dem Bürgersolarkraftwerk auf dem Dach des Kolpinghauses, sollen sich die Werner durch Spareinlagen ihren "eigenen Wind" sichern können. 

Die Baudezernentin der Stadt Werne, Monika Schlüter, hält den Plan grundsätzlich für machbar. "Die Entscheidung liegt allerdings bei der Politik. Stimmt sie dagegen, ist die Sache vom Tisch." Die Idee eines Bürgerwindrades sei jedoch bereits von mehreren Seiten an die Verwaltung herangetragen worden.

Erste Nagelprobe wird somit am Dienstag, 28. Juni, die Sitzung des Planungsausschusses sein, wenn der Antrag dort zur Diskussion kommt.