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Wie tief kann ein Mensch sinken? Kinder in Werne zum Tierquälen animiert
Meinung
Die Bilder von schrecklichen Tierschutzverstößen in der Viehsammelstelle Mecke sind schlimm genug. Noch schlimmer sind die Bilder von schrecklichen Menschenschutz-Verstößen, meint unser Kommentator.
Je tiefer ich in die Recherche rund um den Mecke-Skandal eintauche, desto grausiger und erschreckender kommen mir die Details vor. Zum Beispiel sagt eine engagierte Tierärztin, dass das deutsche Fleischsystem die Veterinäre geradezu erziehe, Tierleid nicht zu beachten und eher im Dienste der Wirtschaft zu handeln. Und nun die Sache mit den Kindern.
Mir stockte der Atem, als ich auf diversen Video-Aufnahmen der Soko Tierschutz plötzlich Kinder sah. Jungen und Mädchen im Grundschulalter, die buchstäblich Zaungäste bestialischer Tierquälereien wurden. Wenn es richtig ist, was die Soko Tierschutz aufgedeckt hat, dann ist der eigene Vater seinen Kindern ein „Vorbild“ in Sachen Tierquälerei.
Video-Szene: Der Mann sticht immer wieder mit einer Mistgabel auf lebende Kühe ein. Szenenwechsel: Ein Mädchen sticht immer wieder mit einer Wasserpistole auf ein am Boden liegendes Rind ein. Wie tief kann ein Mensch sinken, dass er Kinder animiert, Tieren Schaden und Schmerzen zuzufügen? Dass er sie direkt dazu auffordert? „Hau ihr vorn Schädel!“
Das Jugendamt Werne ist eingeschaltet. Ob es viel erreichen kann, ist zweifelhaft. Unzweifelhaft ist meiner Meinung nach, dass diese Kinder Schaden an ihrer Seele genommen haben. Vielleicht ein irreparabler Schaden.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
