Flohmarkt

Werner Familienflohmarkt 2018: Auf der Suche nach dem Koffer aus „Eat Pray Love“

Jedes Jahr lockt der Flohmarkt Tausende Besucher in die Innenstadt. Sie wollen Schnäppchen und Sammlerstücke finden. Auf der Suche nach einem alten Koffer machte sich unsere Mitarbeiterin Laura Steinke auf den Weg.

Werne

, 09.09.2018 / Lesedauer: 3 min

Tausende Besucher strömten am Samstag in die Innenstadt. Anders als im vergangenen Jahr spielte dieses Mal auch das Wetter mit beim Werner Familienflohmarkt. © Laura Steinke

Seit ich den Film „Eat Pray Love“ gesehen habe, will ich ihn auch haben – einen Koffer voller Reiseerinnerungen. Ich stelle mir einen kleines, braunes, etwas älteres Stück vor. Und dieses Schmuckstück aus meinen Gedanken galt es am Samstag (8. September) für mich zu finden.

Als ich gegen halb elf am Kirchplatz eintraf, gab es kein Durchkommen mehr. Die Stadt war vom Horne-Center bis zum Kloster rappelvoll. Neben Intersport traf ich auf Anja Osterkemper. Sie verkaufte Geschirr, Deko, aber auch Kinder- und Erwachsenenkleidung: „Ich verkaufe seit fünf oder sechs Jahren hier. Inzwischen hat sich das Sortiment von Kinder- auf Erwachsenensachen verlagert“, sagte sie mir.

Alte Hasen im Trödelgeschäft

Ein alter Hase im Flohmarktgeschäft ist auch die Familie von Sonja Köster, die ihren Stand vor der Glasfront der geschlossenen Boutique „Royal Lion“ aufgebaut hatte. „Wir sind seit zehn Jahren mit dabei“, erzählte sie mir. „Die Organisation ist gut und es macht jedes Jahr wieder Spaß, hier zu verkaufen.“ Ein Koffer aber: Fehlanzeige.

Mitten im Getümmel traf ich Veranstaltungsmanager David Ruschenbaum vom Werne Marketing, der nach dem Straßenfestival am 31. August und 1. September nun das zweite Wochenende in Folge eine volle Innenstadt erleben durfte: „Es hat alles gut funktioniert. Vor allem in der Nacht von Freitag auf Samstag ist alles sehr ruhig verlaufen“, sagte er. Selbstverständlich ist das nicht – denn in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Ärger mit Ruhestörung gegeben, weil die Leute schon Freitagsabends mit ihren Ständen anrückten.

Alles voller Elefanten: Manche Stände erzählen von der besonderen Sammelleidenschaft der Menschen. © Laura Steinke

Rund 400 waren es in diesem Jahr. Es gab ein großes Angebot für Kinder: Bücher, Spiele, Kleidung. Hin und wieder erzählten die Stände mir von der besonderen Sammelleidenschaft der Menschen – da war etwa die Elefantensammlung von Jens Schreiber oder die Auflösung des BVB-Zimmers von Marcus Neuhaus.

Doch noch zugeschlagen

Doch während Menschen mit vollen Bollerwagen und reichlich gefüllten Taschen an mir vorbeizogen, war ich immer noch auf der Suche nach dem Koffer. Der Einzige, den ich entdecken konnte, war ein Aktenkoffer. Der war mir dann doch etwas zu steif für meine bunt gemischten Reiseerinnerungen.

Doch kurz vor dem Ende meiner Flohmarktrunde stach mir etwas anderes ins Auge. Der Stand von Familie Haverkamp weckte meine Aufmerksamkeit, denn dort stand ein Werk des Künstlers Gustav Klimt. Wenn es schon keinen Koffer als Dekoration für mich geben sollte, dann wenigstens ein schönes Bild, dachte ich mir.

Einen Koffer hat unsere Mitarbeiterin Laura Steinke am Samstag nicht gefunden – dafür aber ein schönes Bild des Künstlers Gustav Klimt. Der achtjährige Julius Haverkamp überreichte ihr die Trödel-Errungenschaft. © Laura Steinke

Und so übergab der achtjährige Julius Haverkamp mir mein neues Kunstwerk – und letztlich waren wir beide glücklich. Er wegen des verdienten Geldes, ich aufgrund meiner Errungenschaft. Die Suche nach dem Koffer verschiebe ich vielleicht einfach auf nächstes Jahr.