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Werne ohne Sim-Jü: So verbringen Bürgermeister und Co. die kirmesfreie Zeit
Sim-Jü-Wochenende in Werne
2020 gibt es kein Sim-Jü in Werne. Anstatt am Wochenende über die Kirmes zu schlendern, verbringen die Werner „Promis“ ihre kirmesfreie Zeit ganz anders. Das machen Bürgermeister und Co. stattdessen.
Normalerweise wären die Werner Bürger schon längst im Kirmes-Fieber. Sim-Jü wäre schon seit Tagen in der Lippestadt allgegenwärtig. Und am Samstagmorgen (24. Oktober) würde sich der Marktplatz normalerweise schon langsam mit Bürgern - vor allem vielen Familien - füllen. Sie würden alle mit freudiger Erwartung der offiziellen Eröffnung der Kirmes entgegen fiebern.
Um Punkt 14 Uhr hätte Bürgermeister Lothar Christ mit dem traditionellen Hissen der Freifahne zum Simon-Juda-Markt, wie Sim-Jü eigentlich heißt, das Kirmestreiben eingeläutet. Doch in diesem Jahr fällt nicht nur diese Tradition, sondern bekanntlich die gesamte Veranstaltung aus.
„Dass wir in diesem Jahr auf Sim-Jü und die Schausteller in Werne verzichten müssen, ist schon sehr schade. Wir können uns nur wünschen, dass es gelingen wird, die Pandemie zu bewältigen, damit wir uns bald wieder an unseren traditionellen Kirmessen erfreuen können“, erklärt Christ. Auch er wird anstatt nach der Eröffnung über den Jahrmarkt zu schlendern, ein deutlich ruhigeres Wochenende verbringen.
Mr. Sim-Jü Rainer Schulz erlebt Kirmes-Flair in Münster
Rainer Schulz, den viele als Mr. Sim-Jü kennen, wird auch ohne Sim-Jü keine kirmesfreie Zeit an diesem Wochenende erleben. „Zu dem Zeitpunkt, wenn Sim-Jü eigentlich eröffnet werden würde, bin ich mit meinen Enkelkindern auf dem temporären Freizeitpark am Schlossplatz in Münster, damit sie ein bisschen Sim-Jü-Stimmung mitbekommen“, erklärt der 76-Jährige.
Der Kirmes-Fachmann und Autor hat nach eigenen Angaben generell das ganze Jahr über mit dem Thema Kirmes zu tun. „Ich war auf sämtlichen temporären Kirmes-Parks. Man sieht, dass es funktioniert. Deshalb ist es besonders schade und traurig, dass man es in Werne nicht hingekriegt hat“, so Schulz weiter.
In Münster etwa habe er erlebt, was möglich ist. „Da stehen 80 Desinfektionsmittel auf dem Kirmesplatz. Man muss an jedem Stand seine Kontaktdaten angeben. Das ist schon sehr gut, was dort passiert. Von diesem Platz geht keine Gefahr aus. Aber wenn ich dann ein bisschen weiter in die Innenstadt gehe, dann sieht man dort Demonstrationen, wo die Leute wie die Heringe nebeneinander laufen“, erzählt Rainer Schulz.
Langjähriger Marktmeister verbringt kirmesfreie Zeit
Während Rainer Schulz Kirmes-Flair am Wochenende zwar nicht in Werne, aber in Münster erleben wird, herrscht erstmals seit vielen Jahren kirmesfreie Zeit bei Jürgen Menke. Der langjährige Marktmeister von Sim-Jü und Maikirmes, der in diesem Sommer in Rente gegangen ist, ist an diesem Wochenende gar nicht in Werne.
„Ich werde meine Kinder und Enkelkinder besuchen. Eigentlich war es so geplant, dass sie zur Kirmes nach Werne kommen. Aber nun statten wir ihnen stattdessen einen Besuch ab. Langeweile komme also nicht auf“, erklärt Menke.