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Schulanmeldungen in Kamen verlaufen schleppend: Frist verlängert
Schulwahl
Wer zur Realschule, Hauptschule oder zum Gymnasium wechseln will, hat doch etwas länger Zeit für eine Entscheidung. Die Anmeldefrist ist überraschend verlängert worden. Das soll auch mit Corona zu tun haben.
Welche Schule ist die richtige für mein Kind? Mit einer Antwort auf diese Frage haben sich manche Eltern offenbar sehr viel Zeit gelassen. Denn als am 20. Februar die angekündigte Anmeldefrist für Hauptschule, Realschule und Gymnasium endete, waren insgesamt weniger Anmeldungen eingegangen als erwartet.
Der auffällige Schülerschwund soll auch der Grund sein, warum die Stadt Kamen die Anmeldefrist inzwischen verlängert hat. Auch jetzt noch nehmen die Schulsekretariate die nötigen Papiere entgegen und lassen sich die jüngsten Original-Zeugnisse vorzeigen.
„Die Anmeldungen sind coronabedingt sehr schleppend verlaufen“, stellt Peter Wehlack für die Fridtjof-Nansen-Realschule fest. Vorläufig geht er von 75 Anmeldungen aus, was für drei fünfte Klassen reicht – so wie auch bislang.
An der Hauptschule konnte Rektorin Dr. Beatrix Günnewig bislang nur 14 Anmeldungen verzeichnen. „Es gibt eine gewisse Corona-Trägheit“, meint sie. Die relativ niedrige Zahl weckt Erinnerungen an frühere Zitterpartien um das Zustandekommen von Klassen. Die Hauptschule will im fünften Jahrgang wieder zweizügig starten, wofür noch einige Schüler fehlen. „Es könnte sein, dass sich das noch bis zum Sommer zieht“, vermutet Günnewig.
Am Städtischen Gymnasium Kamen schrieben sich bislang 113 angehende Fünftklässler durch ihre Eltern ein. „Mit diesem Wert sind wir absolut zufrieden und fühlen uns in unserer Arbeit bestärkt, auch weil wir damit deutlich mehr Anmeldungen als im Vorjahr erhalten haben“, sagt Schulleiter Lars Wollny. Von einem mutmaßlich coronabedingten Anmeldeschwund scheint das Gymnasium damit weniger betroffen zu sein.
Die Anmelderunde der Gesamtschule ist schon regulär seit 4. Februar beendet. Alle 164 angemeldeten Kinder können aufgenommen werden. In früheren Jahren mussten wegen der großen Nachfrage auch schon Kinder abgewiesen werden, die dann zur Schule ihrer zweiten Wahl wechselten. Auf solche Nachzügler müssen die anderen Schulen in diesem Jahr wohl verzichten.
Jahrgang 1973, aufgewachsen im Sauerland, wohnt in Holzwickede. Als Redakteur seit 2010 rund ums Kamener Kreuz unterwegs, seit 2001 beim Hellweger Anzeiger. Ab 1994 Journalistik- und Politik-Studium in Dortmund mit Auslandsstation in Tours/Frankreich und Volontariat bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund, Lünen, Selm und Witten. Recherchiert gern investigativ, zum Beispiel beim Thema Schrottimmobilien. Lieblingssatz: Der beste Schutz für die liberale Demokratie ist die Pressefreiheit.
