Versierter Radler Rolf König sagt „Das Schild fahrradfreundlicher Kreis Unna ist ein Witz“

Versierter Radler Rolf König übt Kritik an Fahrradfreundlichkeit
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Rolf König ist Rentner und begeisterter Radler. Die Standard-Route des 62-Jährigen führt von seinem Wohnort Cappenberg über Südkirchen-Capelle-Werne und Wethmar. Vor allem, wenn er aus Capelle kommend in Höhe Gaststätte Simonsmeier nach Werne und in den Kreis Unna wechselt, muss er den Kopf schütteln.

„Kurz hinter Simonsmeier begrüßt ein Schild ‚Fahrradfreundlicher Kreis Unna‘ die Radler“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion und meint, dass das wie ein Witz klingt. „Denn der Radweg endet wenig später kurz vor einer Kurve, dort muss man absteigen und die Straße kreuzen. Danach fährt man auf dem Radweg an der Capeller Straße entlang, der selbst Hinweisschilder auf Radwegschäden enthält.“

Klingt für Rolf König ein wenig wie Hohn: Kurz hinter dem Schild Fahrrafreundlicher Kreis Unna gelangt man auf einen Radweg, der in miesem Zustand ist.
Klingt für Rolf König ein wenig wie Hohn: Kurz hinter dem Schild Fahrrafreundlicher Kreis Unna gelangt man auf einen Radweg, der in miesem Zustand ist. © Jörg Heckenkamp

Vorfahrt für Autos an Kreiseln

„Ganz spannend als Radfahrer“, findet er die beiden neuen Kreisverkehre oberhalb vom Krankenhaus und später an der B54-Abzweigung zu Amazon. Bei beiden Kreisverkehren haben die Autos Vorfahrt: „Also wer als Radfahrer nicht aufpasst, hat verloren“, urteilt König.

Rolf König stammt aus Wethmar und hat Sparkassenbetriebswirt gelernt. 20 Jahre lebte er im Baaken in Werne, bevor er im Jahre 2002 nach Cappenberg zog. Der begeisterte E-Biker legt „im Jahr etwa 1500 bis 2000 Kilometer zurück“. Oft eben auf seiner Lieblingsroute, und da fallen ihm die Schwachstellen dann natürlich auf.

Rolf König (62) ist viel mit dem Rad unterwegs. In Werne sind ihm einige Schwachstellen aufgefallen, die Radler ausbremsen.
Rolf König (62) ist viel mit dem Rad unterwegs. In Werne sind ihm einige Schwachstellen aufgefallen, die Radler ausbremsen. © Jörg Heckenkamp

Bürgermeister angeschrieben

König habe den Bürgermeister angeschrieben, „dass es gerade bei den zahlreichen Schülern am Kreisverkehr oberhalb des Krankenhauses ja wohl sinnvoll sein könnte, hier wenigstens Zebrastreifen anzubringen“. Die Antwort hat ihn wenig befriedigt: „Dafür sei das Land zuständig und nicht die Stadt Werne“, habe es geheißen. Danach habe er geantwortet, „dass ich meine Bürgerpflicht erfüllt habe und wenn dort was passiert, es sein Problem ist“.

Ein weiterer, bekannter Schwachpunkt ist die Qualität des Radweges an Ovelgönne und Penningrode, von Maria Frieden aus Richtung stadteinwärts. „Darüber brauchen wir, glaube ich, nicht zu reden. Wer das nicht kennt, dem empfehle ich mal eine Radfahrt dort. Da rappelt und klappert aber alles an Ihrem Rad.“

Rolf König ist der Meinung, dass noch viel zu häufig dem Autoverkehr der Vorrang gegenüber den Radfahrer eingeräumt wird. Er hofft, dass bald ein Umdenken einsetzt. Damit das Schild bei Simonsmeier „fahrradfreundlicher Kreis Unna“ tatsächlich mal der Wirklichkeit entspricht.

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