Am Kindergarten in der alten Barbaraschule malten Kinder und Anwohner Ende 2019 Piktogramme auf den Boden, um Raser zu bremsen. Seither wartete man auf neue Farbe für weitere Standorte.

© Sylva Witzig (Archiv)

Verkehrssicherheit: Stadt besorgt Farbe für Piktogramme - und lässt sie dann links liegen

rnStraßenverkehr in Werne

Die Werner Spielstraßen-Initiative versucht, den Verkehr sicherer zu machen – und baut dabei auf die Unterstützung der Stadt. Die hatte die benötigen Utensilien längst beschafft, dann aber links liegen gelassen.

Werne

, 18.09.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schon seit 2019 engagiert sich die Initiative „Lebendige Spielstraße“ für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Vor allem - das lässt der Name schon erahnen - in Spielstraßen. Man arbeitete der Stadtverwaltung sogar zu, erstellte einen Katalog mit möglichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und legte diesen der Stadt vor. Umgesetzt wurde davon bis heute allerdings nicht sonderlich viel. Die Initiative durfte sich über ein paar digitale Geschwindigkeitsmesstafeln freuen, die jedoch des Öfteren bereits gestreikt haben - und über ein bisschen Farbe für Piktogramme.

Besagte Piktogramme brachte die Initiative Ende 2019 in Eigenregie auf der Fahrbahn an der alten Barbaraschule an. Es war eine von vielen geplanten Maßnahmen, um Raser auszubremsen. Weitere Standorte für diese Form der Fahrbahnmarkierung standen ebenfalls schon fest. Was fehlte, war die Farbe, für deren Beschaffung die Stadt zuständig war. Inzwischen ist die Farbe angekommen. Das Problem: Niemand hat den Mitgliedern der Initiative etwas davon gesagt.

Farbe lag seit Wochen unangetastet beim Werner Bauhof

Adrian Kersting, Leiter der Abteilung Straßen und Verkehr bei der Stadt Werne, hatte jüngst im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung angemerkt, Farben und Schablonen lägen schon seit mehreren Wochen beim Bauhof. Allerdings habe man seither nichts mehr von der Initiative gehört. Man wolle sie nun selbst kontaktieren. Das ist mittlerweile geschehen - sorgt bei Daniel Steinhoff und seinen Mitstreitern aber für gemischte Gefühle.

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Einerseits, sagt Steinhoff im Gespräch mit unserer Redaktion, sei er natürlich erleichtert, dass man nun endlich weitermachen könne. Andererseits könne er aber nicht nachvollziehen, „dass man es nicht geschafft hat, uns früher zu informieren“. Das Versäumnis sei auf technische Probleme zurückzuführen gewesen, habe man ihm seitens der Stadt mitgeteilt.

Die Initiative hatte in den vergangenen Monaten - streng genommen müsste man von Jahren sprechen - immer mal wieder bei der Stadt nachgehakt, wie es um die Umsetzung der Maßnahmen bestellt ist. In der Regel wurde man dabei vertröstet. Auch eine Nachfrage unserer Redaktion blieb im Mai unbeantwortet.

Nächste Mal-Aktion zwischen 20. und 23. September

Immerhin: Schablone und Farbe befinden sich nun wieder in den Händen der Initiative. „Wir haben sie beim Bauhof abgeholt und abgestimmt, wo genau wir die Piktogramme aufbringen wollen. Die Genehmigung von der Stadt für die Standorte liegt auch vor“, so Steinhoff. Je nach Wetterlage werde man die Piktogramme zwischen dem 20. und 23. September im Bereich des Wohngebiets Am Alten Kurbad aufbringen. Dabei könne es vorübergehend zu Verkehrseinschränkungen kommen.

Laut Adrian Kersting sollen bald auch die gewünschten „Legosteine“ angeliefert und aufgestellt werden. Das Thema sei „leider etwas in Vergessenheit geraten“, da es logistische Probleme gegeben habe, gab Kersting in der Ausschusssitzung zu. Auf Seiten der Initiative würde man sich darüber freuen, wenn besagte Steine nicht mehr allzu lange auf sich warten ließen.

Gleiches gilt für weitere Farbe. Denn die Menge, die aktuell zu Verfügung steht, werde voraussichtlich nicht ausreichen, um alle geplanten Standorte - darunter unter anderem das Wohngebiet am Wiehagen - mit Piktogrammen zu versehen.

„Wir wollen dann ein Wohngebiet nach dem anderen abarbeiten“, sagt Steinhoff. Natürlich werde man das wieder in Eigenregie machen. Denn: „Wir wollen nicht immer darauf warten, dass die Stadt die Zeit hat, da jemanden für abzustellen. Das nehmen wir lieber selbst in die Hand.“

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