Gewerkschaft: Amazon-Gewinn soll auch Beschäftigten zugutekommen
Streik in Werne
Die Streikaktionen der Gewerkschaft Verdi bei Amazon in Werne gehen weiter. Seit Montagabend gilt ein zweitägiger Ausstand bei dem Online-Riesen im Gewerbegebiet Wahrbrink.

Innerhalb von drei Wochen ruft die Gewerkschaft Verdi zum zweiten Streik bei Amazon in Werne auf. © Daniel Claeßen (A)
Mit Beginn der Nachtschicht am Pfingstmontag, 24. Mai 2021, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Beschäftigten von Amazon Werne zum Streik aufgerufen. Sie sollen für zwei Tage in Folge ganztägig die Arbeit niederlegen. Verdi fordert, wie bereits in der Vergangenheit, die Anerkennung der Tarifverträge des Einzelhandels in NRW sowie einen Tarifvertrag für „Gute und gesunde Arbeit“ abzuschließen.
Erst vor gut drei Wochen, Anfang Mai, hatte die Gewerkschaft diese Forderungen durch eine weitere Streikaktion unter anderem in Werne unterstrichen. Amazon weist diese Forderungen regelmäßig zurück. Man verweist auf die gute Bezahlung und den Gesundheitsschutz in den Logistik-Zentren. Zudem gibt Amazon regelmäßig an, dass die Streiks aufgrund der geringen Beteiligung keine Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit hätten.
Verdi verweist auf das Umsatzplus von „rund 33 Prozent“ von Amazon. Der Online-Versender sei damit „großer Gewinner der Krise (...) in Deutschland“. „Dieses immense Umsatzplus haben die Beschäftigten unter Pandemiebedingungen erwirtschaftet. Als Anerkennung (...) haben sie es mehr als verdient, nach dem Tarifvertrag des Einzelhandels bezahlt zu werden“, schreibt Verdi-Sprecher Philipp Keens.