Die Idee eines Streetfood-Festivals in Werne kam bei der Politik zwar gut an, sie wurde bislang jedoch nicht weiter verfolgt. Sehr zum Ärger der Initiatoren. Das Event „Werne karibisch“, hier im Jahr 2019 zu sehen, soll es im kommenden Jahr hingegen wieder geben.

© Karolin Mersch (A)

„Es ist nichts passiert“: Ist Idee eines Streetfood-Festivals in Werne gestorben?

rnVeranstaltung in Werne

Foodtrucks, Musik und Vereinsmeile: Die Idee eines Midsommar-Festivals 2022 in Werne kam bei der Politik gut an. Man wollte mit den Initiatoren ins Gespräch kommen. Doch bis heute ist nichts passiert.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 11.11.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Köstlichkeiten aus aller Welt, stimmungsvolle Live-Musik, lukratives Mitternachtsshopping und eine große Vereinsmeile: Die Idee eines dreitägigen Streetfood-Festivals kam im Ausschuss für Kultur, Partnerschaften, Stadtmarketing und Brauchtumspflege im Juni gut an. Man wolle mit den Initiatoren ins Gespräch kommen und schauen, wie sich eine derartige Veranstaltung in den Terminkalender 2022 integrieren lässt, hieß es seinerzeit seitens der Politik.

„Seitdem ist gar nichts passiert“, sagt Kay Hirschhäuser, einer der Initiatoren des Festivals, verärgert. In dem nun vorgesehenen Veranstaltungskalender für das kommende Jahr fehlt das Event, das angelehnt an die Sommersonnenwende Midsommar-Festival heißen sollte.

Streetfood-Festival in Werne kommt 2022 wohl nicht

Nach den Wünschen der Initiatoren hätte es rund um die längste Nacht des Jahres, die traditionell in Skandinavien groß gefeiert wird, ein Festival in der Innenstadt geben können. Doch daraus wird wohl nichts. Zumindest vorerst nicht. Sehr zum Ärger von Kay Hirschhäuser, der den Bürgerantrag vorgestellt hatte.

„Das hätte eine richtige Sause nach Corona werden können. Doch für unsere Jugend wird mal wieder gar nichts gemacht“, sagt das einstige Kulturausschuss-Mitglied der UWW.

Er erinnert sich noch an ein Gegenargument für das Midsommar-Festival aus der Politik. „Das Event würde sich mit ‚Werne karibisch‘ beißen. Das ist Unsinn. Man könnte es ja auch 14 Tage später stattfinden lassen. Für mich ist das nur eine Begründung, es nicht machen zu müssen“, kritisiert Hirschhäuser.

Das Event „Werne karibisch“ ist im kommenden Jahr vom 15. bis 19. Juni geplant. Es wird nicht von Werne Marketing, sondern von der „Beach Projekt Veranstaltungs GmbH“ aus Dortmund veranstaltet. Hätte das Midsommar-Festival, das als „innovatives Bürgerfest“ vor allem junge Menschen ansprechen sollte, nicht zusätzlich stattfinden können?

Theoretisch schon, sagt Lars Werkmeister. Der Geschäftsführer von Werne Marketing erklärt aber auch: „Wenn wir das angehen würden, dann müsste man eine andere Veranstaltung streichen“. Denn der Termin-Kalender für das kommende Jahr ist jetzt schon mit vielen Events, die das Stadtmarketing selbst organisiert, bestückt. „Mit den Veranstaltungen, die wir machen, sind wir schon sehr gut ausgelastet. Wir haben keine freien Kapazitäten, etwas Neues auf die Beine zu stellen“, sagt Werkmeister, der sich mit seinem Team generell im kommenden Jahr konzeptionell neu ausrichten möchte.

Frage der Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit

Er betont in diesem Zusammenhang, dass neue Ideen immer willkommen seien. Man müsse aber im Einzelfall immer schauen, welche Veranstaltungen sich auch wirtschaftlich lohnen und wie diese personell und organisatorisch umsetzbar sind. Das gilt auch für externe Veranstaltungsagenturen. Wie bei „Werne karibisch“ hätte das Stadtmarketing somit wenig mit der Organisation zu tun. Durch einen Fremdveranstalter wäre ein solches neues Event in Zukunft in Werne denkbar, so Werkmeister weiter.

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Die Idee an sich findet der Experte aber interessant. „Streetfood trifft den Zeitgeist. Das ist ja auch schon im Straßenfestival mit integriert. Warum sollte man so etwas nicht zwei Mal im Jahr stattfinden lassen?“, ordnet Werkmeister den Bürgerantrag ein. Den Zeitpunkt einer neuen Veranstaltung müsste man generell so wählen, dass sich mehrere Events nicht gegenseitig „kannibalisieren“, so Werkmeister. „Wenn dieselben Zielgruppen angesprochen werden sollen, dann macht es keinen Sinn, wenn sich Events überlappen würden.“

Zu der Idee des Streetfood-Festivals möchte sich Werkmeister nach eigenen Angaben mit Initiator Kay Hirschhäuser in Verbindung setzen. „Dass wir miteinander sprechen - das nehme ich gerne auf“, so der neue Geschäftsführer von Werne Marketing.

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