Vandalismus an Denkmal in Werne Glas an Nepomuk-Statue beschädigt

Vandalismus an Denkmal in Werne: Glas an Nepomuk-Statue beschädigt
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Die Nepomuk-Statue steht seit über 50 Jahren in Werne. Den als Schutzpatron der Brücken geltenden Heiligen konnte aber niemand vor Vandalismus schützen. Die Sicherheitsglasscheibe der Statue wurde beschädigt, die Figur selbst blieb unversehrt. Wann genau der Schaden entstanden ist, ist unbekannt. „Ich wusste bisher noch nichts davon”, sagt Flemming Feß, Leiter des Stadtmuseums Werne am Montag auf Anfrage unserer Redaktion.

Laut Feß gehört die Statue aus Holz der Stadt Werne und ist ein Teil des Museumsbestandes. Daher ist das Museum auch für die Instandhaltung der alten Figur verantwortlich. „Es werden Klimamessungen an der Statue gemacht, um zu sehen, ob noch etwas getan werden muss”, so der Museumsleiter.

Das kaputte Glas soll keine Auswirkungen auf die Statue haben. „Natürlich ist Holz kälteempfindlich. Aber die Statue wurde so präpariert, dass sie draußen stehen kann. Durch die Beschädigung am Glas wird es im Kasten auch nicht viel kälter, als es davor war”, erklärt Feß, warum er nicht davon ausgeht, dass das jetzige Wetter der Figur schaden wird, auch wenn Kälte nicht optimal für solche Statuen ist. Da er die Figur nicht in absoluter Gefahr durch die Temperaturen sieht, gibt es hier auch keinen akuten Handlungsbedarf, die Statue so schnell wie möglich sichern zu müssen.

Noch keine Vandalismus-Anzeige gestellt

Die Stadt Werne wird sehen, wie sie mit dem Vandalismusvorfall umgehen wird. „Wir haben mit der Polizei Kontakt aufgenommen und werden alles Weitere mit den Beamten besprechen”, sagt Petra Göbel, Leiterin der Abteilung Denkmalpflege der Stadt Werne. Eine Anzeige wurde bisher nicht erstattet. „Bei der Polizei in Werne ist noch keine Anzeige wegen Vandalismus erstattet worden”, sagt Bernd Pentrop, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna. Doch diese Anzeige könnte noch kommen.

Gesprungene Scheibe an der Nepomuk-Statue
Das Sicherheitsglas ist deutlich gesprungen. Wie der Schaden behoben wird, weiß die Stadt noch nicht. © Laura Oswald-Jüttner

Unverständnis der Stadt

Warum Menschen das Wahrzeichen beschädigen wollen, kann Göbel nicht verstehen. „Ich bin fassungslos. Es ist sehr enttäuschend, wenn Menschen so etwas machen. Was haben die Menschen für ein Problem”, fragt sich Göbel. Vor allem weiß sie, wie wichtig diese Figur manchen Menschen ist. „Nepomuk ist ein Schutzheiliger. Ich habe schon Menschen gesehen, die vor der Statue gebetet haben”, erzählt sie.

Was jetzt mit der Holzfigur des Heiligen passieren wird, ist noch unklar. „Ich habe mir das persönlich angesehen und habe mit dem Verglaser gesprochen. Das müssen sich Fachleute ansehen”, so Göbel.

Statue ist über 300 Jahre alt

Die Geschichte der Statue geht bis ins Jahr 1717 zurück. Die einstigen Anwohner rund um den Roggenmarkt, die Nachbargemeinschaft Unterland genannt, hatte die Statue seinerzeit gestiftet. Seit 1958 steht der heilige Nepomuk in seinem Heiligenhäuschen in Werne.

Die Statue ist dem Patron der Brücken und des Beichtgeheimnisses gewidmet. Aus diesem Grund steht er in Werne auch vor der Brücke über die Horne. Der heilige Nepomuk wurde 1345 in Südwestböhmen geboren und wurde 1393 von König Wenzel gefangengenommen, gefoltert und dann halbtot in die Moldau geworfen, da er das Beichtgeheimnis nicht preisgeben wollte. Um das Jahr 1400 erfolgte seine Beisetzung im Veitsdom in Prag – im Jahre 1729 wurde er heiliggesprochen.

Es ist noch nicht lange her, da wurde die Nepomuk-Statue in Werne restauriert. „Ende 2020 haben wir dort saniert und unter anderem die Figur aufgearbeitet. Dabei wurde auch die Sicherheit durch bessere Schlösser und eine neue Türbefestigung erhöht“, erklärt Göbel

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