Anpassung der Mittelinsel, Begradigung der Fußgängerwege, mehr Barrierefreiheit: Das waren die Maßnahmen, die Adrian Kersting, damaliger Leiter der Abteilung Straßen und Verkehr bei der Stadt Werne, im August des vergangenen Jahres für den Kreisverkehr im Bereich Bahnhofstraße/Ottostraße/Capeller Straße in Werne angekündigte. Mit den Bauarbeiten soll frühestens im November begonnen werden, hieß es damals. Doch passiert ist seitdem nichts.
Nun hat der Kreis Unna an dieser Stelle erneut einen Unfallschwerpunkt identifiziert. In dem Bereich gab es mindestens fünf Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern und/oder Fußgängern im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September dieses Jahres, teilt der Kreis Unna auf Anfrage mit.
Erklärung Unfallhäufungsstelle
Zur Erklärung: Eine Unfallhäufungsstelle ist ein Ort, an dem sich überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle ereignen. Beispielsweise, wenn es innerhalb eines Kalenderjahres drei Unfälle der Kategorie 1 bis 4 (siehe Erklärung unten) vom gleichen Unfalltyp gibt. Alternativ geschehen innerhalb von drei Jahren drei Unfälle mit schwerverletzen Personen beziehungsweise fünf Unfälle der Kategorie 1 bis 4 unter Beteiligung von Fußgängern und/oder Radfahrern.
- Kategorie 1 meint hierbei einen Verkehrsunfall mit Getötetem
- Kategorie 2 meint hierbei einen Verkehrsunfall mit Schwerverletzten
- Kategorie 3 meint hierbei einen Verkehrsunfall mit Leichtverletzten
- Kategorie 4 meint hierbei einen schwerwiegenden Verkehrsunfall mit Sachschaden

Der Kreisverkehr am Bahnhof Werne gilt bereits seit Jahren als „Unfallhäufungsstelle“. Bereits im Sommer 2021 wurde bekannt, dass der Kreisverkehr umgebaut werden soll. Das Ziel: Der Knotenpunkt sollte unfalltechnisch entschärft werden. Mit den Bauarbeiten sollte noch vor Herbst 2021 begonnen werden, hieß es damals.
Das Problem: Der Kreisverkehr ist technisch nicht korrekt erbaut worden und die Unfallgefahr ist hoch. Der Kreis Unna hatte bereits Finanzmittel für den kompletten Rückbau bereitgestellt, um eine offene Kreuzung zu ermöglichen. Dies wurde jedoch von der Stadt Werne wegen des starken Schüler-Pendelverkehrs als ungeeignet angesehen wird.
Als Lösung sind Änderungen wie das Einsetzen von „Kölner Tellern“ (Geschwindigkeitshemmer aus Aluminium zum Aufkleben auf die Fahrbahndecke, Anm. d. Red.) zur Lenkung des Verkehrs und das Bepflastern bestimmter Stellen geplant. Allerdings gibt es aufgrund von Platz- und Budgetmangel keine Möglichkeit für separate neue Radwege.
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