
© Tim Stohlmann
Tim Stohlmann (18) aus Werne ging mit 14 Jahren in die Politik - und sorgt für Irritationen
Politik in Werne
In einem Alter, in dem sich Kinder eher für andere Sachen interessieren, begann Tim Stohlmann (18) sich politisch zu engagieren. So reagierten Gleichaltrige darauf und das wünscht er sich für Werne.
Mit 14 Jahren interessieren sich viele Kinder eher für Hobbys wie Sport oder zocken auf der Spielekonsole. Doch bei Tim Stohlmann sah das etwas anders aus. Der Werner begann sich in dem Alter politisch zu engagieren. Heute ist er mit 18 Jahren der Vorsitzende der Jungen Union in Werne und denkt, dass aus der Lippestadt mehr herauszuholen ist.
„2017 bin ich in dem Alter schon ein Sonderfall gewesen“, sagt Stohlmann, der bei der Bundestagswahl richtig in die Politikwelt eintauchte. Zwei Jahre später trat er der CDU bei. „Das sorgt mit 16 Jahren schon für Irritation und ist schon ungewöhnlich. Andere haben zu der Zeit lieber Fußball gespielt.“
Politik war schon früh ein Thema für Tim Stohlmann
Doch Politik war bei dem 18-Jährigen zu Hause schon früh ein Thema. „Das hat bei uns in der Familie immer eine Rolle gespielt. Als Doppel-Lehrerkind ging es da natürlich oft um Bildung.“
Die liegt ihm, der im vergangenen Jahr am St. Christophorus Gymnasium sein Abitur machte, auch in der Politik besonders am Herzen. „In dem Bereich ist während Corona nicht alles gut gelaufen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.“
Aus seinen Gesprächen mit anderen Gleichaltrigen wisse Stohlmann auch, dass die Jugend politisch interessierter sei, als viele denken. „Wenn man anfängt, über ein Thema zu reden, dann zeigen sie schon Interesse.“
Bei der vergangenen Bundestagswahl hätten sich aber viele junge Menschen eher mit den Grünen, die für Umwelt stehen würden, und der FDP, die das Freiheitsgefühl verkörpere, identifizieren können. Die Aufgabe für die CDU sieht er darin: „Die Themen dieser beiden Parteien müssen wir inhaltlich zusammenbringen.“
Tim Stohlmann über Leerstand in Werne: „Das ist ein Armutszeugnis“
Auch für seine Heimatstadt hat Stohlmann konkrete Vorstellungen: „Ich lebe gerne hier, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Werne mehr kann.“ Verbesserungsbedarf sieht er vor allem beim Leerstand in der Innenstadt. „Das ist ein Armutszeugnis.“ Zudem brauche es mehr Wohnraum und mehr Angebote für Teenager. „Werne muss für Junge attraktiv bleiben.“

Tim Stohlmann (r.) leitet das Wahlkampfteam der Jungen Union für Ina Scharrenbach, Nordrhein-Westfalens Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung. © Tobias Larisch
Was soll seine persönliche Zukunft bringen? Immerhin ist Stohlmann auch noch stellvertretender Kreisvorsitzende der Jungen Union im Kreis Unna und stellvertretender Bundesvorsitzender der Schülerunion. Er arbeitet als studentischer Mitarbeiter für Bundestagsmitglied Hubert Hüppe und leitet das Wahlkampfteam der Jungen Union für Ina Scharrenbach, Nordrhein-Westfalens Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung.
Da wundert es nicht mehr, dass er Politik und Rechtswissenschaft an der WWU Münster studiert. Sein weiterer Weg ist damit schon vorgezeichnet, oder? „Da mache ich mir mit 18 Jahren noch nicht so viele Gedanken drüber. Es gibt keinen Masterplan. Aber ich habe schon Erfahrungen, die nicht jeder in dem Alter gemacht hat.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
