Staatsanwaltschaft Dortmund
Tierquäler-Skandal Werne: Ermittlungen gegen Mecke und Co. stehen vor Abschluss
Es ist mehr als ein Jahr her, dass die schlimmen Tierquäler-Videos aus der Mecke-Viehsammelstelle die Region erschütterten. Jetzt neigt sich das Ermittlungsverfahren dem Ende zu. Werden die Taten gesühnt?
Es war der 23. Juli 2021, als eine kleine Meldung unter dem Motto „Tierschutzverstoß im Kreis Unna“, herausgegeben von der Kreisverwaltung, in den Rechnern unserer Redaktion auftauchte. Da war lediglich von Verstößen in „einer Viehsammelstelle im Kreis“ die Rede und dass Mitarbeitern der weitere „Umgang mit Tieren untersagt“ wurde.
Erst nach und nach kam der Skandal, der schließlich als Tierquäler- oder Mecke-Skandal in Werne und der Region traurige Berühmtheit erlangte, ans Tageslicht. Vor allem dank der investigativen Arbeit der Soko Tierschutz, die zudem Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Dortmund gestellt hatte.
Die leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein, das allmählich in den letzten Zügen liegt. „Wir rechnen mit einem wahrscheinlichen Abschluss des Verfahrens im Herbst“, sagt Staatsanwalt Börge Klepping auf Anfrage der Redaktion. Er vermutet, das es im Oktober Neues in dieser Sache zu berichten gibt.
Das Archivbild aus einer versteckten Kamera zeigt Firmenchef Marko Mecke vor einem abgemagerten Pferd, das die Augen verbunden hat. © Soko Tierschutz
Die Soko Tierschutz hatte über viele Wochen mit versteckten Kameras unfassbare Brutalitäten im Umgang der Mitarbeiter mit den Tieren dokumentiert. Diese umfangreichen Aufnahmen musste die Staatsanwaltschaft Dortmund aufwendig „sichten und beurteilen“, so der Staatsanwalt. Das führte dazu, dass sich der Kreis der Beschuldigten von ursprünglich zwei Beschuldigten auf insgesamt sieben erweiterte.
Firmenchef Mecke beteuerte seine Unschuld
Darunter auch Firmenchef Marko Mecke. In einem Interview mit dieser Redaktion beteuerte er kurz nach Bekanntwerden der Tierquäler-Vorwürfe, nichts von den Praktiken gewusst zu haben. Allerdings zeigen ihn Video-Aufnahmen, wie er mit seinen Mitarbeitern direkt vor den Boxen der abgemagerten und gequälten Tiere steht.
Laut einer Aussage der Staatsanwaltschaft Dortmund von Beginn dieses Jahres kann das für Herbst 2022 erwartete Ende der Ermittlung in drei Szenarien münden: Einstellung des Verfahrens, Anklage-Erhebung oder Strafbefehl. Kommt es zu einem Strafbefehl, könnten für Verstöße gegen das Tierschutzgesetz Geldstrafen oder geringe Haftstrafen verhängt werden.
Der Kreis der Beschuldigten, gegen die die Behörde ermittelt, hat sich in den vergangenen Monaten und nach weiterer Material-Sichtung nicht erweitert, hieß es im April auf Anfrage. Staatsanwalt Börge Klepping: „Weitere Personen sind nicht erfasst als Beschuldigte.“
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