Weihnachten fiel ins Wasser THW Werne bekämpfte das Hochwasser, auch in Lünen

Weihnachten fiel ins Wasser: THW bekämpfte das Hochwasser in der Region
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Mit Erleichterung nahmen die Helfer des THW Ortsverbandes Werne die aktuelle Wetterprognose zur Kenntnis. Es soll zwar auch weiterhin feucht bleiben, die Hochwassergefahr scheint aber zunächst gebannt – vorläufig zumindest. Liegen doch einige anstrengende Wochen hinter ihnen.

Während sich die meisten Bundesbürger auf das Weihnachtsfest vorbereiteten, machten sich sechs Helfer aus Werne einen Tag vor Heiligabend auf den Weg nach Warendorf, um die dort befindlichen THW-Kräfte anderer Ortsverbände und die Feuerwehr beim Befüllen von Sandsäcken und Sichern von Wohngebäuden zu unterstützen. Am 1. Weihnachtsfeiertag mussten dann neun Pumpenspezialisten aus Werne nach Ahlen ausrücken, um zwei Netztransformatoren im Keller des dortigen Rathauses zu schützen. Im Einsatz waren drei große Elektropumpen, zu Schäden kam es glücklicherweise nicht.

In Hamm halfen die THWler aus Werne, einen Deich zu stabilisieren.
In Hamm halfen die THWler aus Werne, einen Deich zu stabilisieren. © J. Prochnow

Großeinsatz in Hamm

Zeitgleich begann allerdings der Großeinsatz im Hamm, an dem auch viele andere NRW-Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes und unzählige Feuerwehrleute beteiligt waren. Die Ahse ist ein kleiner Fluss, der durch Hamm fließt und in die Lippe mündet. Niemand hat diesem Fluss zugetraut, dass er einmal zur Gefahr für die Bebauung im Hammer Südosten werden wird.

Aufgrund der anhaltenden Regenfälle stieg sein Pegel so stark an, dass sich die angrenzenden Polderflächen zu einer Seenlandschaft verwandelt hatten. Die Deiche, welche die Häuser an der Soester Straße schützen, drohten aufzuweichen. Zusammen mit der örtlichen Feuerwehr sicherten die THW-Helfer den Schutzwall mit Tausenden von Sandsäcken, die auf dem Gelände eines Baustoffhändlers im Hammer Westen mittels zweier Sandsackfüllmaschinen befüllt wurden und von der Feuerwehr im Pendelverkehr zur Einsatzstelle an der Ahse transportiert wurden.

An Letzterer hatten die THW-Helfer aus Werne die Aufgabe, die Beleuchtung und die Elektroaggregate zum Betreiben der Pumpen zu betreuen und zu überwachen. Aber auch an der Sandsackfüllstation waren Kräfte aus Werne mehrfach im Einsatz.

Seit dem 23. Dezember 2023 waren die Helfer des THW Werne in der Region im Dauereinsatz, um in verschiedenen Städten das Hochwasser zu bekämpfen.
Seit dem 23. Dezember 2023 waren die Helfer des THW Werne in der Region im Dauereinsatz, um in verschiedenen Städten das Hochwasser zu bekämpfen. © J. Prochnow

Probleme in Lünen mit Hochwasser

Probleme mit dem steigenden Pegel hatten auch die Betreiber eines Wertstoffhofes in Lünen-Beckinghausen. Ein angrenzendes Regenrückhaltebecken drohte überzulaufen und den Hof zu überspülen. Aus diesem Grund verbrachten mehrere THW-Helfer aus Werne kurz vor dem Jahreswechsel einige Tage und Nächte dort und pumpten das Wasser in Absprache mit dem Lippeverband in den Datteln-Hamm-Kanal. Als diese Gefahr gebannt war, ging es wieder zurück nach Hamm an die Ahse.

Eingesetzt war auch das Küchenteam aus Werne. Zweimal unterstützte es in der Endphase der Einsätze bei der Versorgung der in Hamm eingesetzten Kräfte mit Verpflegung.

Am 5. Januar endeten dann schließlich die Einsätze des Technischen Hilfswerks mit dem Rückbau der Geräte. Zwischen dem 23.12.2023 und dem 5. 1.2024 rückten die THW-Helfer aus Werne siebzehnmal aus, wobei insgesamt 960,15 Einsatzstunden anfielen.

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