Tatort Dortmund: Ludger Burmann nimmt in der Kritik kein Blatt vor den Mund
Tatort-Kritik
Zechen-Schließung, toter Kumpel, ein Reichsbürger: Der neue Tatort aus Dortmund (Sonntag, 20.1.) behandelt aktuelle Themen. Der Werner Schauspieler Ludger Burmann findet ihn dennoch schwach.

Der einstige Bergmann Andreas Sobitsch wird erschossen an einem Flussufer aufgefunden. Er hatte sich für die Interessen der Bergleute eingesetzt. Ihre Zeche schließt, künftig soll hier ein Vergnügungspark entstehen. Viel Zorn steigt bei einigen auf. Doch warum musste ein Kumpel sterben und was hat ein Reichsbürger damit zu tun?

Hier wurde das Mordopfer Andreas Sobitsch gefunden: Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) spricht mit Rechtsmedizinerin Greta Leitner (Sybille J. Schedwill). © WDR/Thomas Kost
Der neue Tatort aus Dortmund, den die ARD am Sonntag, 20. Januar 2019, um 20.15 Uhr zeigt, behandelt kurz nach der Schließung der letzten Zeche im Ruhrgebiet ein aktuelles Thema. Das gefällt Ludger Burmann. Eigentlich.
Denn er sieht erneut einige Schwächen im neuen Tatort mit dem Titel „Zorn“.
Der Schauspieler Ludger Burmann, der selbst in einigen Tatorten mitgespielt hat, hat sich den neuen Film wieder vorab angeschaut und kritisiert ihn exklusiv in unserem Video am Sonntagabend. Auch dieses Mal wählt der Werner dabei deutliche Worte.

Die Nerven liegen blank: Ralf Tremmel (Thomas Lawinky, M.) muss von Kommissar Jan Pawlak (Rick Okon) daran gehindert werden, zuzuschlagen. Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) beobachtet die angespannte Situation in der Stammkneipe der Ex-Bergleute. © WDR/Martin Valentin Menke
Und darum geht‘s im neuen Tatort, dem 13. Fall für die Dortmunder Ermittler: Unweit einer Zechensiedlung an einem Flussufer wird Andreas Sobitsch (Daniel Fritz) tot aufgefunden. Der einstige Bergmann kämpfte bis zum Schluss für die Zukunft der Bergleute, von denen sich nach der Zechenschließung viele als Verlierer des Strukturwandels fühlen.
Die Ermittlungen führen das Dortmunder Team um Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) zunächst in eine Zechenkneipe. Bei einer Diskussion um die Zukunft des Bergbaus und mögliche Entschädigungszahlungen liegen die Nerven bei vielen Gästen blank. Es kommt nicht nur einmal zu einem Handgemenge. Es ist eine überzogene und falsche Darstellung der Bergleute, wie Ludger Burmann findet: „Die Leute, die auf‘m Pütt waren, wurden aufs Übelste dargestellt, wie ich finde. Es ging eigentlich nur ums Saufen und sich anbrüllen“, kritisiert er.

Ermittlungen bei einem Reichsbürger: Friedemann Keller (Götz Schubert, l.) regiert in seinem „Freien Reich Frieden“, davon will sich Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) selbst ein Bild machen. © WDR/Thomas Kost
Rund um den Mord an Kumpel Andreas Sobitsch gerät plötzlich der Reichsbürger Friedemann Keller (Götz Schubert), der als V-Mann des Verfassungsschutzes agiert, ins Visier der Polizei. Er als Verbindungsmann? Unvorstellbar und äußerst rätselhaft, meint Ludger Burmann.
Realistischer scheinen da schon die Auseinandersetzungen zwischen den Kommissaren zu sein, die schon in der Vergangenheit aneinander geraten sind. Ausgerechnet der zuletzt unbändige und trampelige Peter Faber wirkt in diesem Fall gefasst und nahezu einfühlsam. „Ich finde es gut, wenn die Figuren eine gewisse Entwicklung nehmen. Aber manches war mal wieder zu überzogen“, sagt Ludger Burmann.
Klare Worte in der Video-Kritik
Der 62-Jährige nimmt in seiner Kritik mal wieder kein Blatt vor den Mund. Die gesamte Tatort-Kritik mit Ludger Burmann gibt es bei uns im Netz nach der TV-Ausstrahlung am Sonntagabend, ab 21.45 Uhr, zu sehen. Der neue Tatort aus Dortmund mit dem Titel „Zorn“ wird am Sonntag, 20. Januar, um 21.45 Uhr bei ARD One oder in der ARD-Mediathek gezeigt.
- Ludger Burmann hat in vielen Fernsehserien, Filmen und Hörspielen mitgewirkt. Der gebürtige Werner war von 1984 bis 1989 Mitglied am Dortmunder Stadttheater.
- Heute arbeitet der 62-jährige Schauspieler auch als Mediator, Coach, Musiker, Kabarettist und Redner.
- Bei dem Dortmunder Tatort „Zorn“, den Ludger Burmann exklusiv im Video kritisiert, führte Andreas Herzog Regie.