Viel Lob gab es nun für die Pläne einer Wellensurf-Anlage in Werne. In der Surfworld soll es auch eine Anlage „Rapid Surfing“, also das Surfen auf einer stehenden Welle, geben. Hier zu sehen auf der Cebit 2018 in Hannover.

© picture alliance/dpa

Mit Video: „Werne und Wasser - das gehört zusammen“: Lob für Pläne zur Surfworld

rnSurfworld in Werne

„Eine verrückte, geniale Idee“: Die Pläne zur Surfworld fanden nicht nur bei Bürgermeister Lothar Christ Anklang. Landrat Löhr verdeutlichte beim Bürgerforum, wieso Werne der geeignete Standort ist.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 17.05.2021, 05:00 Uhr

Die Idee, eine riesige Wellensurf-Anlage in Werne zu errichten, kam Dr. Michael Detering in Wales. Dort war der gebürtige Werner mitverantwortlich für eine Surf-Anlage, die auf einer einstigen Industriebrache entstand. Ja genau, irgendwie ähnelt sich das mit dem Ort, an dem man bald in Werne auf der Welle reiten kann.

Auf dem ehemaligen und brachliegenden Zechengelände in der Flöz-Zollverein-Straße soll es eine weltweit einmalige Wellensurf-Anlage geben. Das, was Initiator Detering in Wales erlebte, beeindruckte ihn. „Surfen lernt man schneller als Skifahren. In einer Stunde kann man schon auf dem Surfbrett stehen“, sagt der Initiator.

Idee für Wellensurf-Anlage in Werne entsteht in Wales

Für ihn war aber auch klar, so berichtet er im Bürgerforum zur Surfworld, dass man eine Anlage „noch besser“ machen kann. Der Ingenieur, der die „Surf Snowdonia“ in Wales elf Jahre mitverantwortet hat, wollte die Betreiber aus Großbritannien auch für das Projekt und den Bau einer Anlage in Werne gewinnen. Doch es gab eine Absage. „Dann machen wir es selber“, befand Detering.

In Werne soll die Surfworld, die zum Teil 2023 fertiggestellt sein soll, nicht nur eine Anlaufstelle für Freizeitsportler sein. Ein Teil soll der Forschung gewidmet werden. In den Wintermonaten können in den zwei Surf-Pools Analysen etwa zur Wellendynamik unternommen werden.

Eine Wellensurf-Anlage für Werne? „Das ist eine verrückte, geniale Idee“, befand Bürgermeister Lothar Christ. „Und es ist eine Herausforderung.“ Wie die im Detail aussieht, erklärten neben Initiator und Projektträger Dr. Michael Detering auch Wissenschaftler, ein Tourismus-Experte sowie Verantwortliche der Stadt in dem Bürgerforum, das per Live-Stream am Dienstag (11. Mai) ausgestrahlt wurde.

Jetzt lesen

Mit dabei war auch Mario Löhr, Landrat des Kreises Unna, der nicht nur gute Chancen für Fördermittel des Bundes für das Projekt sah, sondern auch seine Begeisterung für die Surfworld erklärte. „Es gibt die passenden Voraussetzungen in Werne für so eine Anlage. Werne und das Thema Wasser gehören zusammen - etwa durch den Datteln-Hamm-Kanal, die Lippe und das Solebad. Die Surf-Anlage wird ein Magnet sein. Ich bin froh, dass wir damit im Freizeitbereich ein Highlight in die Region bekommen.“

Geteilte Meinung über die Surfworld in Werne

Dass die Bürger nun in Form eines Bürgerforums informiert werden, findet er richtig. „Es gibt viele Bürger, die das Ganze positiv sehen. Aber es gibt auch Kritiker. Deshalb hilft es, deutlich zu machen, worum es in dem Projekt geht“, so Löhr weiter.

Dass die Meinung über das Projekt in der Bevölkerung geteilt ist, erfährt auch Uta Leisentritt, Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung. „Es gibt eine ganz unterschiedliche Wahrnehmung - sowohl privat als auch politisch. Als Geschäftsfrau sehe ich das sehr positiv. Sobald sich Gewerbe ansiedelt, ist das super für die Region. Und wenn viele Personen hier Arbeit finden, ist das gut für die Stadt.“ Dabei verweist sie auf zunehmende Steuereinnahmen und Werne als attraktiven Wohnort.

Jetzt lesen

Zum ersten Mal lud die Stadt Werne zu einem Bürgerforum ein, um die Bevölkerung über das Projekt zu informieren. Aufgrund der Corona-Krise konnte es nicht im Kolpingsaal stattfinden. Stattdessen wurde es per Live-Stream von der Eventfirma „satis & fy“ aus dem Studio in die Wohnzimmer der Zuschauer ausgestrahlt.

„Aus meiner Sicht war das Bürgerforum eine sehr gelungene Veranstaltung und eine gute Alternative zu sonst üblichen Veranstaltungen im Kolpingsaal. Natürlich freuen wir uns, wenn es bald auch wieder möglich ist, größere Informationsveranstaltungen in Präsenz durchzuführen“, sagte Bürgermeister Lothar Christ.

Jetzt lesen
Jetzt lesen