
Wernes Bürgermeister Lothar Christ betonte im Haupt- und Finanzausschuss die Wichtigkeit der Mitgliedschaft der Stadt im Sciencewave-Verein. © Montage Heckenkamp / Stadt Werne
Stadt Werne will Sciencewave-Verein beitreten – Bürgermeister betont die Wichtigkeit
Forschungsanlage
Die Stadt Werne soll im Zuge des Surfpark-Projekts Mitglied bei einem eigens gegründeten Verein werden. Bürgermeister Lothar Christ betont die Wichtigkeit der Mitgliedschaft. Das würde sie bedeuten.
Bis der Surfpark in Werne eröffnet wird, könnte es noch dauern. Neben dem Freizeitbetrieb Surfworld soll es dort auch eine Großforschungsanlage Sciencewave geben. Eines der Gründungsmitglieder des dazugehörigen gemeinnützigen Vereins könnte die Stadt Werne werden. Ein entsprechender Antrag dazu wurde im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch (21. September) diskutiert.
Einen Förderbescheid über knapp 1,5 Millionen Euro für den wissenschaftlichen Teil des Surfparks aus Bundesmitteln gibt es bereits. Matthias Stiller von der Werner Wirtschaftsförderung teilte auf Anfrage noch vor der Ausschusssitzung am Dienstag (20. September) mit, dass dieser aber noch nicht für die Umsetzung des Projekts gedacht gewesen wäre, sondern für Vorplanungen und Machbarkeitsprüfungen.
Für die bauliche Umsetzung würde man in einer zweiten Förderphase auf eine weitere Förderung im Rahmen des 5-Standorte-Programms hoffen. Eine Förderung des touristisch genutzten Teils sei nicht vorgesehen und auch nicht möglich.
Zwei Hochschulen sind schon dabei
Der wissenschaftliche Teil müsse sich außerdem klar von der Betreibergesellschaft des touristischen Teils unterscheiden, weswegen ein Verein mit Hochschulen gegründet werden soll, der laut Stiller dafür berechtigt wäre, diesen Förderantrag zu stellen. Die Höhe der angestrebten Fördersumme werde gerade ermittelt.

Die Verantwortlichen für den Surfpark bei der Übergabe der Förderbescheinigung im Juni 2022. © Eva-Maria Spiller (Archiv)
Fest steht bereits, dass die RWTH Aachen und die TH Köln zu den Gründungsmitgliedern dieses Vereins gehören werden, wie aus dem Antrag hervorgeht. Die Bestätigungen weiterer Hochschulen würden erwartet werden.
In dem Antrag „Mitgliedschaft der Stadt Werne im ‘Scncwave (ausgeschrieben Sciencewave) e.V.‘“ heißt es: „Es ist Wunsch des Fördermittelgebers, dass sich die Kommunen zu den angestrebten Förderungen bekennen. Daher wird eine Mitgliedschaft der beteiligten Kommune durch den Fördermittelgeber erwartet.“
Höhe der Mitgliedsbeiträge für Werne noch nicht klar
Deswegen soll laut der Verwaltung, die die Mitgliedschaft befürworte, im Stadtrat am 28. September beschlossen werden, „dass die Stadt Werne Gründungsmitglied beim ‘Scncwave e.V‘. wird und der Bürgermeister oder eine von ihm bestimmte Person als Mitglied entsendet wird“.
Der Jahresbeitrag der Stadt Werne könnte zwischen 500 und 1000 Euro liegen. Die genaue Summe sei laut Stiller noch nicht klar. Die Stadt Werne würde wie die anderen Mitglieder aber nicht alleine für Verbindlichkeiten haften, sondern der eingetragene Verein.
Die Haftung für den touristischen Teil übernehme die Betreibergesellschaft und nicht die Stadt, so Stiller. Derzeit seien seitens der Wirtschaftsförderung keine weiteren direkten Finanzmittel für die Surfworld/Sciencewave geplant.
Antrag wurde im Ausschuss positiv aufgenommen
In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch betonte Bürgermeister Lothar Christ noch einmal gegenüber den Ausschussmitgliedern, wie wichtig der Stadt Werne die Einrichtung wäre.
„Als Stadt begrüßen wir die Einrichtung. Wir sind der Meinung, dass wir eine große Chance haben, eine wissenschaftliche Einrichtung in Werne zu etablieren. Wissenschaft ist im Kreis Unna rar gesät. Es ist unser kräftiges Anliegen, das Vorhaben mit einem Bekenntnis zu unterstützen. Wir wollen zeigen, dass die Einrichtung hier willkommen ist.“
Mehrere Ausschussmitglieder erklärten, dass sie diesen Schritt begrüßen würden. Lars Hübchen (SPD) fragte, ob der Träger auch selbst forschen dürfe, was Bürgermeister Christ bejahte.
Auf einen Vorschlag von Uta Leisentritt (CDU), ob man nicht auch erst später dem Verein beitreten könne, antwortete Christ: „Das wäre das falsche Zeichen. Wir haben die Chance, hier etwas zu erreichen, was keine andere Stadt im Kreis geschafft hat.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
